Losing Yourself

#Vughead

Ich blieb beim Parkplatz stehen. Schon etwas ruhiger sagte ich: "Ich würde sagen wir fahren ins Pop's." Die beiden hatten nichts dagegen, also stieg ich auf Sweet Peas Motorrad und fuhr los. Jughead kam zusammen mit Veronica auf seinem Motorrad hinterher. Im Pop's angekommen zog Veronica ihren Helm aus, richtete sich ihre Haare zu aller erst und schlug dann vor: "Lasst uns ins La Bonne Nuit gehen. Da können wir ganz bestimmt in Ruhe reden, ohne dass wir gestört werden." Ich nickte und zusammen betraten wir das Diner. 

Nachdem wir Pop gegrüßt haben, liefen wir durch den kleinen Eingang und die Treppe runter ins La Bonne Nuit. Wir setzten uns an einen Tisch und ich war bereit ihnen zuzuhören. Die beiden sahen mich jedoch nur an, ohne ein Wort zu verlieren. "Also was ist jetzt? Bekomm ich jetzt noch was von euch zuhören oder nicht?", fragte ich ungeduldig. Jughead räusperte sich und sagte: "Ja, ähh... wie beginnt man denn mit sowas? Ich denke, dass Veronica die besseren Worte dafür hat." Ich schmunzelte kurz. War ja klar... Veronica übernahm das Wort: "Erstmal, tut es uns wirklich unendlich Leid, dass wir das so lang vor dir verheimlicht haben und-" 

Ich unterbrach sie. "Was genau habt ihr denn vor mir verheimlicht?", fragte ich extra dumm, weshalb Veronica die Augen verdrehte. "Falls du es noch nicht verstanden hast, Jug und ich sind zusammen", sagte Veronica und ich tat so, als hätte es mich überrascht. "Und wie? Ihr mochtet euch doch anfangs nicht wirklich?" "Das stimmt nicht ganz.  Wir hatten einfach nicht viel miteinander zu tun. Durch dich kamen wir uns näher", erklärte Jug errötend. Wenn ich jetzt nochmal darüber nachdachte, ergab das wirklich viel Sinn. Veronica und Jughead sind beide meine besten Freunde. "Wow, naja jetzt weiß ich es ja und ähm kann euch gratulieren." "Danke, Anni", sagte Veronica. Auch wenn es  ungewohnt ist sie so zu sehen, freute ich mich für die beiden. 

Veronica stand auf und sah sich in ihrer Flüsterkneipe um. "Da ihr beide schon hier seid, kann ich euch von meinen Plänen erzählen. Ich möchte das La Bonne Nuit etwas umkrempeln, um so mehr Gäste anzulocken. Deshalb beginne ich damit mein Personal zu verstärken." "Das heißt?", fragte ich. Sie sah mich an. "Möchtest du, Liebe Anni, meine Barkeeperin werden? Ich weiß, dass du gar nicht so schlecht drin bist und ich werde dir dann alle Kurse zum Üben bezahlen und so weiter." "Das kommt jetzt etwas plötzlich", sagte ich überrascht. "Du kannst natürlich noch darüber nachdenken", meinte Veronica, doch ich war mir bereits sicher. "Bin dabei, das ist eine gute Möglichkeit, um was dazu zu verdienen." Veronica quietschte  auf und umarmte mich vor Freude.

"Was hast du noch so für Veränderungen im Kopf?", fragte ich, nachdem sie mich endlich wieder losgelassen hat. Begeistert antwortete Veronica mir: "Also ich hab mir ein Programm ausgedacht, das jeden Abend hier für unsere Gäste vorgetragen wird. Darunter sind Dance Nights an Freitagen und Samstagen eingeplant. Ich habe auch jemand ganz Besonderes für die Bühnenperformances gefunden." Für einen kurzen Moment dachte ich, dass sie mich meint, jedoch verflog dieser Gedanke schnell wieder. "Und zwar Josie. Sie hat auch schon zu gesagt. Und Kevin wird der Moderator der Show sein." "Das klingt nach einem wirklich guten Plan", sagte ich mit einem leicht enttäuschten Hauch in meiner Stimme. "Und natürlich kannst du auch mal auf der Bühne stehen, daran besteht kein Zweifel", sagte Veronica und brachte mich somit zum lächeln. Manchmal fühlte es sich an, als könnte sie Gedanken lesen und das machte mir hin und wieder mal Angst. 

"Ich organisiere dann bald ein Treffen mit allen Angestellten von hier, um gemeinsam über alles zu reden. Du erfährst dann früh genug davon", fuhr Veronica fort. "Okay, ich freu mich schon drauf hier zu arbeiten", sagte ich. "Oh und die Eröffnung des La Bonne Nuit's wird richtig groß, das kann ich euch schon mal verraten", gab Veronica preis. Jughead, Veronica und ich blieben noch etwas in der Flüsterkneipe. Ich konnte mir schon wirklich gut vorstellen hier zu arbeiten, genau deshalb konnte ich die Eröffnung gar nicht erwarten. Allein die Vorstellung, dass ich hier bald an der Bar arbeiten würde und Getränke mischen könnte, ließ mich strahlen. Ich hatte noch nie einen richtigen Job und ein bisschen Verantwortung schadete doch nie. Und um ehrlich zu sein, hatte ich mich jetzt schon an die Tatsache, dass Jughead und Veronica zusammen sind, gewöhnt. Anfangs war es natürlich ungewohnt, aber das hatte sich ja schnell geändert.