z w e i u n d z w a n z i g

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~ And of course something must end for something new to begin ~

Katies Sicht:

Meine Euphorie endet, als die Richtung der Musik umschlägt. Die nächsten Lieder sind eher trauriger Natur. Ich hasse traurige Musik auf Partys - ich werde dann immer melancholisch und denke viel zu viel nach. So auch in diesem Moment.

Während Luna und ich uns noch immer - aber zunehmend langsamer - zur Musik bewegen, holt mich mein schlechtes Gewissen wieder ein. Da ich zuvor bereits drei Gläser von irgendeinem leckeren, alkoholischen Getränk hatte, fallen mir diese Gedanken auch nicht besonders schwer.

Ich denke an Ron und an Draco. Eine gefährliche Kombi, wenn man mich fragt.

Draco, der einfach so in mein Leben gestolpert ist. Durch den ich alles in Frage stelle. Der mich durch einen einzigen Blick in Flammen aufgehen lässt. Der mich herausfordert. Mit dem ich irgendwie eine Verbindung aufgebaut habe. Den ich hassen sollte. Der mich stattdessen aber nichts anderes als tiefe Zuneigung fühlen lässt.

Ron, dem ich so viel Gutes zu verdanken habe. Dem ich durch seine tollpatschige, direkte Art verfallen bin. Der mich zum Lachen bringt, wenn es mir schlecht geht. Der mir fast nie böse ist. Dank dem ich die besten Freunde meines Lebens kennengelernt habe. Mit dem alles so einfach scheint. Oder besser gesagt schien. Zur Zeit ist gar nichts einfach. Etwas hat sich verändert. Unser Umgang miteinander, die Art, wie wir uns ansehen. Es sind Kleinigkeiten, aber ich habe das Gefühl, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen. Ob ich daran schuld bin? Vermutlich zu großen Teilen... aber da ist noch eine Sache.

Mein Blick fällt auf Ron, der am Rand auf einem der Sofas sitzt. Hermine sitzt neben ihm, die beiden lachen herzlich und er drückt für einen Augenblick ihre Hand. Ein winziger Stich von Eifersucht durchzieht mich. Eifersucht? Wie lächerlich... das dürfte doch gerade ich nicht empfinden.

In diesem Moment treffe ich eine Entscheidung. Ich muss endlich mit Ron reden, es hat keinen Sinn, das alles noch weiter hinauszuzögern. Aber meine Worte müssen vorsichtig und klug gewählt werden, sodass ich nicht alles zerstöre. Wenn ich ihm erzähle, mit wem alles zusammenhängt, verliere ich nicht nur ihn, sondern auch all meine Freunde.

Also werde ich Ron heute von meinem Amortentia erzählen. Nur dass es nicht nach ihm geduftet hat. Ich kann ihm nicht weiterhin alles verschweigen. Zum einen, weil es nicht fair wäre. Zum anderen - ich sehe schon wieder zu Hermine und Ron - glaube ich nicht, dass es uns beiden irgendwas bringt, wenn wir so weitermachen. Daraufhin erreicht mich ein ziehender Schmerz in meiner Brust - ich habe das mulmige Gefühl, dass dieser Abend noch ziemlich lang und schmerzhaft wird.

„Luna?" Ich sehe auf. Bevor ich meine Entschlüsse in die Tat umsetze, muss ich noch mit jemandem reden. „Ich muss dir etwas beichten."

„Das dachte ich mir. Ich hab es an deinen Augen gesehen."

„Dein sechster Sinn... wo kann man den kaufen?"

„Keine Ahnung." Luna zuckt lächelnd mit den Schultern, dann sieht sie mich abwartend, aber nicht aufdringlich, an.

„Also... du hast ja schon mal gemerkt, dass es zwischen Ron und mir seit einer Weile komisch ist. Die Sache ist die, als wir letztens Amortentia gebraut haben..." Diese Amortentia-Sache scheint wirklich schon wieder viel zu lange her zu sein. „Es hat nicht nach Ron gerochen."

„Das ist ungünstig." Auf ihre Antwort hin muss ich unwillkürlich lachen.

„Da ist noch etwas... ich habe nur Angst, dass du mich verurteilst, wenn ich es dir sage." Ich will ihr von dem Kuss erzählen, sie ist meine beste Freundin und ich muss es irgendwie loswerden. Irgendwie habe ich heute das Bedürfnis, viele Dinge loszuwerden - ich sollte dringend die Finger vom Alkohol lassen...

Forbidden - A Draco Malfoy Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt