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~ She was special. She combined a mean angel and a kind devil. ~

Katies Sicht:

„Bitte schlagen Sie Seite 235 im Buch auf!", ertönt eine dunkle Stimme hinter mir und ich fahre erschrocken herum. Meine Güte, daran habe ich mich noch nicht gewöhnt. Professor Snape durchquert mit wehendem Umhang den Raum, in dem wir nun Verteidigung gegen die dunklen Künste haben.

„Im Buch, Miss Wilson", wiederholt er auffordernd, als er an mir vorbeigeht - oder besser gesagt schwebt.

„Natürlich, Professor." Ich hasse es, von Lehrern ermahnt zu werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit laufe ich gerade rot an. Trotzdem ist mir nach Umbridge jeder verdammte Lehrer lieber als diese Frau.

Vorn am Pult angekommen, dreht sich Snape auf dem Absatz um und seine langen Haare, die fast schwärzer sind als sein Umhang, fliegen ihm theatralisch ins Gesicht. Es ist immer wieder ein faszinierender Auftritt, wenn unser Professor den Raum betritt.

„Fangen Sie schon einmal an, das nächste Kapitel zu lesen. Zur Vertiefung benötigen wir heute allerdings noch ein weiteres Buch. Miss Wilson, sind Sie so freundlich und fragen Sie in der Bibliothek nach meinem Auftrag? Das wäre sicherlich angebracht nach dieser Unaufmerksamkeit." Ist es möglich, Menschen gleichzeitig zu mögen und zu hassen?

„Aber sicher, Professor. Ich bin dann gleich wieder da." Ich stehe auf und wende mich zum Gehen.

„Wir benötigen 25 Exemplare."

„Ja, Sir. Ich weiß." Tatsächlich bin ich in der Lage, meine Klassenkameraden zu zählen.

„Nun nicht noch frech werden. Und jetzt los."

Mit schnellen Schritten eile ich aus dem Klassenzimmer. Das wäre sicherlich angebracht nach dieser Unaufmerksamkeit. Ich glaube, der Typ steht auch auf Disziplin und Ordnung. Kopfschüttelnd versuche ich, mich zu beruhigen. Alles besser als Umbridge. Erinnerungen an das Wort ‚Schlammblut', welches letztes Jahr meinen Handrücken zierte, schießen mir durch den Kopf. Diese Frau war eine Sadistin. Unbewusst streiche ich mit dem Finger über die Narbe, die Umbridges verzauberte Feder auf meiner Haut hinterlassen hat.

Auf dem Weg zur Bibliothek komme ich am Raum der Wünsche vorbei und muss unwillkürlich an ‚Dumbledores Armee' denken. Als ich meinen Blick beim Gehen wieder nach vorn richte, höre ich, wie sich die Wand, an der ich gerade vorbeigelaufen bin, verändert. Nanu. Schön wäre jetzt ein Stapel besagter Bücher hinter der Tür, dann müsste ich nicht weiter zur Bibliothek laufen und meine Zeit verschwenden.

Verdammt, Snape wird mich umbringen, wenn ich zu lange zum Bücherholen brauche, aber ich bin zu neugierig, was mich im Raum der Wünsche erwarten könnte. Ich blicke mich noch einmal um, dann schiebe ich die Tür auf und trete hinein. Hier hat es sich ziemlich verändert. Statt freier Fläche wie noch im fünften Jahr türmen sich nun Berge von allen möglichen Dingen vor mir auf. Der Raum der Wünsche gleicht einem überdimensional großen Abstellraum.

Ich will gerade wieder umkehren, da höre ich jemanden einen Zauber sprechen - oder eher flüstern. Ich kann den Spruch nicht zuordnen, dafür ist die Stimme zu leise. Vorsichtig versuche ich, unerkannt näher heranzukommen, und bahne mir meinen Weg durch die Berge von nicht benötigten Dingen. Hinter einem davon kann ich die Person sehen, die hier zaubert. Es ist Draco Malfoy. Er steht hoch konzentriert vor einem riesigen, schwarzen Schrank mit kunstvollen Verzierungen und murmelt irgendwas von...

KLIRR!

Erschrocken von dem lauten Geräusch zucke ich zusammen. Verdammt! Direkt hinter mir stand ein Metalleimer, gegen den ich gerade volle Kanne dagegen gelaufen bin.

Forbidden - A Draco Malfoy Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt