~ Spit the blood out, child. Get back on your feet. The war is not won yet. ~
Dracos Sicht:
„Avada Ke-..."
„Expelliarmus!" Eine leise und schwache Stimme unterbricht Bella gerade noch rechtzeitig und der Zauberstab fliegt ihr aus der Hand. Feige wie sie ist, haut sie daraufhin sofort in ihrer schwarzen Wolke ab.
Ich brauche einen Moment, um das gerade Geschehene zu verarbeiten. Mein Blick fällt auf Katie, die noch immer auf dem Boden liegt, ihren Zauberstab fest umklammert hält und mich keuchend ansieht. Sie hat mir gerade das Leben gerettet.
Kaum habe ich das realisiert, bin in wenigen Schritten bei ihr und falle neben ihr auf die Knie. Wie bei unserer ersten Begegnung heute nehme ich sie in die Arme und halte sie so fest ich kann.
„Das ist alles meine Schuld", fluche ich leise und streiche ihr einige blonde Strähnen aus dem Gesicht. Sie weint. Mindestens zum zweiten Mal heute. Die Vorwürfe, die ich mir mache, sind unbeschreiblich.
„Das stimmt nicht", schluchzt sie und krallt sich förmlich in mein schwarzes Jackett. Aber ich werde sie jetzt nicht noch einmal allein lassen. Auf gar keinen Fall.
Vorsichtig greife ich irgendwann nach ihrem linken Arm. Bis eben lag dieser noch zitternd von ihrem Körper weg gestreckt auf der Erde. Das Wort Schlammblut steht darauf und aus den Buchstaben rinnt rotes Blut. Die Wunden sind tief. Wenn man mich fragt, deutlich tiefer als Bella Granger auf unserem Anwesen geschnitten hat, als sie sie nach dem Gryffindor-Schwert befragt hat. Es tut höllisch weh, Katie leiden zu sehen. Ich zittere mindestens genauso sehr wie sie.
Aus meiner Hosentasche ziehe ich nun ein graues Stofftaschentuch und drücke es auf die Wunde. Das muss fürs Erste reichen. Katie zuckt kurz zusammen, als das Tuch sie berührt.
„Tut mir leid", murmele ich und versuche, sie noch fester zu halten.
Katies Sicht:
„Luna", krächze ich irgendwann. Es gleicht einem Wunder, dass ich nicht ohnmächtig geworden bin. „Wir müssen sie finden."
„Was ist passiert?", fragt Draco besorgt.
„Sie wird vermisst." Ich versuche, mich aufzurappeln, aber es will nicht so recht funktionieren. Erst, als Draco mir hoch hilft, komme ich auf die Beine. Ich muss mich weiter an ihm festhalten, damit ich nicht umkippe.
„Wo, denkst du, könnte...?", beginnt Draco, bevor er plötzlich innehält.
„Was ist...?", frage ich alarmiert. Er unterbricht mich, indem er seinen Zeigefinger an die Lippen führt.
„Shh."
Im nächsten Moment begreife ich und höre trampelnde Schritte. Zwei Todesser, die sich, wie Bellatrix, offenbar nicht an Voldemorts Ansprache halten, stürmen von der Treppe über uns direkt auf uns zu und murmeln die ersten Flüche.
Draco springt sofort schützend vor mich und schiebt mich rückwärts die paar Stufen hinunter, bis wir wieder auf ebenem Boden stehen. Das aufsteigende Adrenalin in meinem Körper betäubt zum Glück all meine Schmerzen. Währenddessen feuern wir wahllos eine Vielzahl verschiedener Angriffszauber auf unsere Angreifer ab. Keiner davon will allerdings so recht wirken.
„Finite Incantatem", unterbricht Draco vorübergehend unseren Kampf. Wir und die beiden Todesser stehen uns mit erhobenen Zauberstäben gegenüber. „Sie sollten längst abgezogen sein - so lautete die Anweisung des dunklen Lords."
Eine der ganz in schwarz gekleideten Gestalten lacht fast amüsiert. „Das lassen wir uns doch nicht von einem Siebzehnjährigen sagen. Was denkst du, wer du bist? Außerdem hältst du dich hier genauso auf wie wir, Malfoy Junior."
„Stupor!" Draco ist wütend, das merkt man ihm an. Sein Zauber jedoch ist verhältnismäßig schwach, unsere Gegner kommen bloß leicht ins Straucheln.
Diese Zeit reicht immerhin dafür, dass wir hinter einen hüfthohen Haufen Steine und Schutt flüchten können. Dort verstecken wir uns vor den gegnerischen Flüchen, während wir abwechselnd immer wieder aufschauen und selbst Angriffszauber abfeuern, um die Todesser irgendwie abzuwehren. Wir kämpfen hier ums nackte Überleben.
Als ich, nach einem erfolgreichen Verteidigungszauber, zurück auf den Boden hinter unserem Versteck sinke, werfe ich einen Blick auf Draco. In seinen Augen spiegelt sich die blanke Angst wieder, ich spüre genau dasselbe.
„Draco? Was machen wir als erstes, wenn wir hier lebend rauskommen?", frage ich daraufhin zusammenhangslos, um uns so etwas wie Hoffnung zu schenken.
Nachdem Draco einen weiteren Schockzauber abgefeuert hat, sieht er mich an. „Wir verreisen nach New York, ja? Dort gehen wir schick essen. Ich lad' dich ein. Und von da aus fahren wir auf direktem Wege ans Meer."
„Das klingt großartig."
„Ich will mit dir die Welt sehen, wenn das alles hier vorbei ist. Wir gehen überall hin, wohin wir wollen."
„Versprochen?", schreie ich gegen die Explosion eines Teils unseres Verstecks.
„Versprochen!"
„Expelliarmus!" Leider treffe ich nicht, aber einen Versuch war es wert. Wieder kauere ich mich auf den Boden, um nicht selbst getroffen zu werden. „Sie kommen immer näher, Draco."
„Verdammt. Was machen wir jetzt...?" Er sieht sich um. „Warte! Das könnte funktionieren..."
„Bitte sag mir, dass es kein Wahnsinn ist."
„Es ist schlimmer als Wahnsinn. Vertraust du mir?" Ich nicke. Schon wieder fliegen uns Staub und Steine um die Ohren.
„Sehr gut. Dann lauf!" Er deutet nach links und ich folge seinen Anweisungen, ohne darüber nachzudenken. So schnell ich kann, springe ich auf und renne. Ich spüre, dass Draco mir folgt. Dann fällt mir plötzlich wieder ein, was wir ursprünglich vorhatten.
„Luna! Wir müssen Luna finden!", rufe ich über meine Schulter.
„Wo würde sich Luna Lovegood jetzt befinden?"
Ich denke kurz nach, bis mir eine Idee kommt. „Mein Turm."
Draco nickt als Zeichen, dass er mich verstanden hat. Unsere Verfolger wissen natürlich nicht, wohin wir wollen, als ich im nächsten Moment Dracos Arme spüre, die mich an seine Brust ziehen, und wir plötzlich von einer pechschwarzen Wolke umgeben sind. Wir fliegen! Das Gefühl berauscht mich, trotzdem klammere ich mich aus Angst vor dem Fallen, wie eine Ertrinkende, an ihm fest. Es gelingt uns tatsächlich nach zahlreichen Haken und Kurven die beiden Todesser abzuschütteln.
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Forbidden - A Draco Malfoy Fan Fiction
FanfictionDer Sommer neigt sich dem Ende zu, für die 16-jährige Katie Wilson steht das sechste Schuljahr in Hogwarts an. Doch alle Welt spürt, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war und dass sich dunkle Kräfte ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Au...