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Katies Sicht:

Ich sehe in seine graublauen Augen, die mich an das Eis auf einem See im Winter erinnern, das mit einer dünnen Schicht weißen Schnees überzogen ist und durch das Wasser unter ihm hellblau schimmert.

Ich spüre seine kalten Hände auf meiner Haut. Seine Fingerspitzen fahren quälend langsam meinen Arm herunter, auf dem sich eine Gänsehaut bildet.

Als ich die Augen schließe, legt er seine Wange an meine. Ich spüre seinen warmen Atem an meinem Ohr und beginne zu zittern. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

„Kalt hier, nicht wahr?", dringt seine raue Stimme in mein Ohr. Mein gesamter Körper kribbelt. Ich will ihn. Nur ihn.

Meine Augen halte ich weiterhin geschlossen, aber ich merke, dass seine Lippen den meinen immer näher kommen. Kurz bevor sie sich berühren...

... schrecke ich schweißgebadet und schwer atmend aus dem Schlaf und sitze kerzengerade im Bett. Meine Bettdecke liegt auf der Erde und ich friere und zittere tatsächlich.

Heilige Scheiße!

Um mein rasendes Herz zu beruhigen, rede ich mir im Kopf ein Mantra ein. Nur ein Traum. Nur ein Traum. Aber was für einer?

Ich werfe einen Blick auf die Uhr. 6:55 Uhr. Wenn ich mich jetzt nicht beeile, muss ich ohne Frühstück in den Unterricht.

Ich springe also aus dem Bett, muss mich aber schon an der nächsten Kommode wieder festhalten. Alles dreht sich. Ich streiche meine Haare aus dem Gesicht und quäle mich anschließend doch ins Bad. Die Dusche wärmt mich wieder auf, aber einen klaren Kopf bekomme ich dadurch keinesfalls. Eisblaue Augen verfolgen mich. Ich muss diesen Traum dringend vergessen. Und mir vor allem vor Ron nichts anmerken lassen. Wie ist das passiert?

Nach dem Frühstück gelingt es mir nicht mehr Besagtem aus dem Weg zu gehen. Mit einem vorsichtigen Lächeln gesellt er sich zu mir an den Tisch.

„Guten Morgen, Katie. Ich wollte mich nur vergewissern, dass du wegen gestern nicht sauer auf mich bist."

„Alles gut, du kannst ja auch nicht immer Zeit haben." Ich zwinge mich ebenfalls zu einem Lächeln und hoffe, dass er es mir abkauft. Es scheint so. Ron greift trotzdem nach meiner Hand, um sich zu vergewissern. Es fühlt sich seltsam an, anders als sonst. Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe und bin froh, als wir in den Unterricht müssen.

-

Dracos Sicht:

„Pansy, ich bitte dich! Das kannst du mir nicht antun!"

„Natürlich kann ich das. Ich interessiere mich kein Stück für euer blödes Quidditch." Sie schüttelt zum wiederholten Male den Kopf und will nun ohne mich aus unserem Gemeinschaftsraum gehen. Wir haben gerade Freistunde.

„Warte!" Ich greife nach ihrem Ärmel.

„Was soll ich denn bitte die ganze Woche dort machen?"

„Mir doch egal. Aber ich kreuze an dem Freitag ganz sicher nicht ohne Begleitung auf diesem komischen Ball auf." In einem Monat ist die europaweite Quidditch-Meisterschaft zwischen allen Schulen für Hexerei und Zauberei. Und heute wurde uns mitgeteilt, dass am letzten Abend ein Ball stattfindet.

„Ich komme auf keinen Fall mit. Und wer weiß, vielleicht kommst du ja nicht einmal ins Schulteam." Auf Pansys Gesicht breitet sich ein schadenfrohes Grinsen aus.

„Jetzt haben wir ein ganz anderes Problem miteinander." Ich werfe ein Buch nach ihr, das ich auf einem der Tische im Gemeinschaftsraum finde. „Sie nehmen übrigens zwei Sucher mit."

Forbidden - A Draco Malfoy Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt