~ She wanted to be loved with an honest tongue, a devoted heart and exclusive eyes ~
Katies Sicht:
Am nächsten Morgen erwache ich mit einem Lächeln im Gesicht. Mein einer Arm und mein Kopf sind weich auf Dracos Brust gebettet, wir liegen unter einer flauschigen Wolldecke. Ich trage sein schwarzes Hemd, der Rest unserer Kleidung liegt noch um uns herum im Raum der Wünsche verteilt.
Das Einzige, das ich in den letzten Stunden wahrgenommen habe, ist Dracos gleichmäßiger Atem und seine Hand, die sanft mit meinen Haaren spielt. Ich spüre noch immer, wie sich seine Brust unter mir hebt und senkt, aber langsam muss ich wohl oder übel wieder in der Realität ankommen.
Ich sehe auf die Uhr. 7:31 Uhr. Ich sehe noch einmal darauf. 7:31 Uhr! Alarmierend setze ich mich auf. Mein Blick fällt auf Draco, er reibt sich nun den Schlaf aus den Augen.
„Guten Morgen, Darling", kommt es mit verschlafener Stimme von ihm. Mein Herz macht einen Satz. Dieser Spitzname und seine Stimme.
„Wir haben verschlafen", lächle ich.
„Lass uns die ersten beiden Stunden schwänzen. Wir sind einfach... krank heute. Jeder Mensch ist mal krank." Müde streckt er die Hände nach mir aus.
„Aber ich habe noch nie geschwänzt. Und das wird so schnell auch nicht vorkommen." Ich schäle mich aus unserem provisorischen Bett und beginne, meine Klamotten aufzusammeln. Draco dreht sich derweil grummelnd nochmal um.
Erneut sehe ich auf die Uhr. 7:33 Uhr. Langsam aber sicher sollte ich mich beeilen. Eine Sache lasse ich mir jedoch nicht nehmen und so hocke ich mich neben die Matratze und streiche sanft über Dracos Schläfe. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht.
„Gestern Nacht war wunderschön", flüstere ich mit Herzklopfen.
„Fand ich auch." Sein Lächeln wird breiter. „Bist du sicher, dass du nicht wieder ins Bett kommen willst?"
„Ganz sicher." Ich küsse ihn zum Abschied auf die Lippen und bewege mich dann zur Tür. Kurz davor bleibe ich stehen und sehe an mir herunter. Dracos Hemd geht mir nur knapp bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Gewagt.
Dennoch verlasse ich den Raum der Wünsche in der Hoffnung, dass alle anderen noch beim Frühstück sind.
Und tatsächlich: Ich begegne nur zwei Mädchen aus Hufflepuff im Flur, die mich komisch anstarren. Aber da ich sie nicht weiter kenne, ist es mir egal.
In Höchstgeschwindigkeit renne ich zum Ravenclawturm. Jetzt muss ich nur noch das Rätsel auf Anhieb erraten, ansonsten wird das hier recht unangenehm, wenn ich auf andere warten muss. Auf meinem Arm befinden sich meine Klamotten von gestern und ich bin barfuß. Ein seltsamer Anblick. Ich grinse.
Dann betätige ich den Türklopfer.
„Was erst ein Buch mir hat getan
Und ich ihm schreibend selber dann,
Was jeder Seiler seiner Schnur
Und jeder Krieger der Montur -
Das tut nach täglichem Gebrauch
Der Mesner seiner Glocke auch;
Doch weh dem Manne, wenn's einmal
Die Glocke tut dem Wetterstrahl."„Anziehen", errate ich es sofort richtig, denn die Tür springt auf. Heute wird ein guter Tag, das spüre ich.
In meinem Schlafsaal angekommen, werfe ich das Kleid und den Rest auf mein Bett und sehe in den Spiegel. Herrje. Wie sehe ich bloß aus?
Mein MakeUp ist verschmiert und meine Haare stehen so gut wie in alle Richtungen ab. Ganz zu schweigen von meinem Geruch. Eine Mischung aus meinem und Dracos Parfum und Schweiß. Dafür liegt ein Lächeln auf meinen Lippen, welches seit gestern Nacht nicht mehr verschwinden will. Völlig absurd, wenn man bedenkt, was gestern noch passiert ist.
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es 7:39 Uhr ist. Wenn ich mich beeile, schaffe ich es noch, zu duschen. Und das ist wirklich dringend nötig.
Als ich wenig später, frisch geduscht und mit geföhnten Haaren, in meine Schuluniform schlüpfe, ist es 7:58 Uhr. Um 8:00 Uhr beginnt der Unterricht. Verwandlung bei Professor McGonagall.
Nach einem Sprint mit Schultasche über der Schulter die Treppen hinunter und die endlos langen Gänge entlang, komme ich schließlich außer Atem vor dem Raum an, in dem wir nun Unterricht haben. Ich brauche einen Moment, um durchzuatmen.
Dann klopfe ich vorsichtshalber, öffne vorsichtig die Tür und schiele hinein. McGonagall scheint auch gerade erst reingekommen zu sein, deshalb bekomme ich keine Hauspunkte abgezogen.
„Entschuldigen Sie die Verspätung." Mit erröteten Wangen nehme ich neben Harry in der ersten Reihe Platz. Auf Harrys anderer Seite würde normalerweise Ron sitzen, doch der fehlt heute.
„Ihr habt euch getrennt?", fragt Harry sofort, als ich sitze. An dieser Stelle wünsche ich mir Luna.
„Ja." Möglichst unbeeindruckt krame ich meine Materialien heraus. McGonagall beginnt mit dem Unterricht.
„Er hat davon erzählt. Auch warum. Deswegen kann ich irgendwie keinem von euch Vorwürfe machen. Aber mich würde schon brennend interessieren, wonach dein Amortentia gerochen hat."
„Ich habe keine Ahnung. Ich konnte den Duft nicht identifizieren. Aber es war nicht Rons, das würde ich ja wissen", lüge ich und versuche, dem Unterricht zu folgen.
Ungefähr fünfzehn Minuten nach Unterrichtsbeginn geht plötzlich ohne ein Klopfen die Tür auf. Die Klasse dreht sich wie synchronisiert um und Draco betritt den Klassenraum. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass er heute noch zur Schule kommt. Sein Blick fällt kurz auf mich, bevor er McGonagall fokussiert.
„Guten Morgen!" Seine Stimme klingt so ungewohnt fröhlich und ich muss mein Lachen unterdrücken.
„Mister Malfoy. Schön, dass Sie uns doch noch mit Ihrer Präsenz bereichern wollen. Ich hoffe doch sehr, dass Ihnen klar ist, dass es sich hier um Pflichtunterricht handelt." McGonagall zieht eine Augenbraue hoch und sieht Draco streng an.
„Absolut. Ich freue mich übrigens auch, Sie zu sehen."
Unsere Professorin fährt unberührt fort. „Ihnen wurde offenbar nicht beigebracht, dass man aus Höflichkeit anklopft und sich für Verspätungen entschuldigt."
„Doch, sicher. Sie haben mich nur nicht ausreden lassen, ich wollte mich selbstverständlich noch entschuldigen." Mit diesen Worten lässt sich Draco auf seinen Platz in einer der hinteren Reihen fallen.
„Fünfzehn Punkte Abzug für Slytherin", gibt McGonagall kopfschüttelnd auf und fährt mit ihrem Unterricht fort. Während einige Gryffindors schadenfroh lachen, geht ein genervtes Seufzen durch die Reihen der Slytherins.
Mittlerweile haben die meisten Schülerinnen und Schüler ihren Blick wieder nach vorn zur Tafel gerichtet. Nur meiner klebt noch an Draco. Als sich unsere Blicke begegnen, schenken wir uns gegenseitig ein geheimnisvolles Lächeln.
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Forbidden - A Draco Malfoy Fan Fiction
FanficDer Sommer neigt sich dem Ende zu, für die 16-jährige Katie Wilson steht das sechste Schuljahr in Hogwarts an. Doch alle Welt spürt, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war und dass sich dunkle Kräfte ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Au...