Author's note: Happy Pride Month y'all🏳️🌈🥳
~ For a few seconds they looked silently into each other's eyes, and the distant and impossible suddenly became near, possible and inevitable ~
Katies Sicht:
3 Monate später...
Wie fast jeden Abend, verbringe ich meine Freizeit in der Bibliothek. Sie ist wohl einer der wenigen Orte in Hogwarts, die nicht all ihre Magie verloren haben.
Ich lebe noch und ich wurde auch noch nicht rausgeworfen. Wie ich das hingekriegt habe, weiß ich selbst nicht. Allerdings fühle ich mehr als unsichtbar, denn seit Monaten halte ich mich fast durchgängig an die Regeln, um hierbleiben zu dürfen. Ich habe schließlich keine Ahnung, wo ich sonst hin soll. Sogar der in diesem Jahr neu einberufenen Dumbledores Armee musste ich absagen, weil es ansonsten mindestens ein Dutzend Regelverstöße meinerseits gegeben hätte. Dafür habe ich jedoch jedem ihrer Protestaktionen mit Freude zugesehen.
Es hat sich herausgestellt, dass die Carrow-Geschwister nicht nur als Lehrer in Hogwarts angestellt sind, sondern tatsächlich für Strafen, Disziplin und Regeleinhaltung sorgen sollen. Das Ganze ist völliger Wahnsinn. Es fängt bei ihren Methoden an und hört auf bei der Art, wie wir, eingeteilt in unsere Häuser, durch das Schloss zu laufen haben. In Reihen, die am Ende ordentliche, rechteckige Formationen bilden sollen. Ich fühle mich, als sei ich bei der Armee. Bloß, dass die Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Regeln schlimmer sind. Ich denke da an meine Begegnung mit dem Cruciatus-Fluch und schaudere.
Bisher wurde ich nicht noch einmal erwischt und darüber bin ich mehr als froh. Mein größtes Problem ist nämlich die Sperrstunde, wenn ich mal wieder zu vertieft in ein Buch bin und die Zeit vergesse.
So bin ich auch in diesem Moment mal wieder spät dran, als ich mein Buch wegbringe. Ich stehe zwischen den deckenhohen Regalen und überfliege die Buchstaben, um es an seinen richtigen Platz zu stellen. Plötzlich nehme ich hinter mir ein Flüstern wahr.
„Wilson." Die Bibliothek war beinahe leer, als ich sie betreten habe. Wer sollte jetzt etwas von mir wollen?
„Katie." Die Stimme wird etwas lauter. Leide ich jetzt schon an Halluzinationen? „Katie! Verflucht, bist du taub?"
Ich fahre herum und blicke direkt in zwei eisblaue Augen, die mich zwischen den Büchern hindurch, auf der anderen Seite des Regals hinter mir, anstarren.
„Draco?", entfährt es mir eine Spur zu laut und sofort senke ich meine Stimme. „Was in aller Welt machst du denn hier?"
„Wir haben uns seit Monaten nicht gesehen. Ich hatte etwas mehr Freude erwartet." Ich sehe ein nervöses Lächeln auf seinem blassen Gesicht aufblitzen. Theatralisch seufzend laufe ich um das Bücherregal, welches zwischen uns steht, herum.
Dennoch stocke ich, als wir uns direkt gegenüber stehen. Erinnerungen kommen in mir hoch, die ich in der letzten Zeit mehr oder weniger erfolgreich verdrängt habe. Draco wirkt verändert - da ist kaum noch etwas von dem Slytherin-Schüler von vor einem Jahr übrig. Er trägt, wie auf Bill und Fleurs Hochzeit, einen weiten, tiefschwarzen Todesser-Umhang mit großer Kapuze, in dem er, wie ich heute besser erkenne, etwas verloren wirkt. Genauso dunkel, wie sein Umhang, sind die Schatten unter seinen Augen, er scheint unheimlich müde zu sein.
„Ich habe dich vermisst und ungefähr tausend Fragen." Mit diesen Worten gehe ich die letzten Schritte auf ihn zu und schlinge zum ersten Mal seit Ewigkeiten meine Arme um ihn. Er tut mir gleich.
Kaum berühren wir uns, fällt eine tonnenschwere Last von meinen Schultern und der Knoten in meinem Magen löst sich etwas. All meine Empfindungen der vergangenen Monate waren geprägt von Sorge und Vermissen und endlich steht Draco wieder vor mir. Ich bin so erleichtert, dass er hier ist und, dass unser Aufeinandertreffen auf der Hochzeit nicht unser letztes Wiedersehen war. Und auch wenn meine letzten Erinnerungen mit ihm nicht unbedingt von positiver Natur waren und auch wenn er sich verändert hat - er ist hier und offenbar wohlauf und nur das zählt. Mehr als ein halbes Jahr liegt zwischen heute und unserer letzten Umarmung und doch fühlt es sich so an, als sei es erst gestern gewesen.
„Ich hab dich noch viel mehr vermisst, Darling", nuschelt Draco in meine Haare und zieht mich noch enger zu sich. Ich bin froh, dass uns zwischen den Büchern niemand sieht. „Du glaubst nicht, wie sehr es mich erleichtert, dass du nicht sauer bist. Auch wenn du jedes Recht dazu hättest."
Er hat absolut recht, das sollte ich sehr wohl. Angefangen von dem monatelangen Ignorieren in der sechsten Klasse und seiner Abfuhr, über all die Ereignisse, die mit dem Tod Dumbledores zu tun haben, bis hin zu der Tatsache, dass ich noch immer keine Antwort auf meinen Brief habe. Trotzdem bin ich einfach nicht in der Lage, sauer auf ihn zu sein.
„Ich kann nicht. Ich habe mir monatelang Sorgen um dich gemacht - mir fehlt einfach jegliche Kraft dazu, sauer zu sein. Dennoch wirst du mir nicht ohne ein paar Erklärungen davonkommen."
„Alles. Ich sage dir alles. Ich will nicht mehr, dass Geheimnisse zwischen uns stehen. Deswegen bin ich auch hier. Zum Reden. Und..." Er tritt einen Schritt von mir weg, bevor er mein Gesicht in seine Hände nimmt und mich innig küsst. Himmel, wie habe ich das vermisst. „... für das hier."
„Wir brauchen einen Ort, an dem wir ungestört reden können", fährt er fort, als er sich von mir löst, sein Blick ruht noch immer auf mir. Er wirkt genauso erleichtert wie ich über unser Wiedersehen.
„Ich wüsste da was. Aber es ist... nicht gerade der gemütlichste Ort", gebe ich zu und greife nach Dracos Hand. Gemeinsam schleichen wir uns aus der Bibliothek und durch die dunklen Gänge des Schlosses, bis wir vor einer hölzernen Tür ankommen.
„Eine Besenkammer? Wie originell", schmunzelt Draco, als er die Tür öffnet und wir eintreten. Daraufhin verriegelt er diese, indem er seinen Zauberstab auf das Schloss richtet und ein Wort murmelt. „Colloportus."
„Von diesem schleimigen Fünftklässler-Pärchen aus Gryffindor konnte ich aufschnappen, dass die Carrow-Geschwister wohl nur die verschlossenen Besenkammern nicht kontrollieren. Alles andere wird sorgfältig jede Nacht von den beiden durchkämmt." Ich ziehe an einer Schnur neben mir und ein schwaches Lämpchen flackert auf. Wir sind umgeben von mindestens dreißig Besen und allem, was man sonst noch in Kammern abstellt.
„Ich habe schon von den beiden gehört. Ihre Strafen sollen schlimmer sein, als die von Umbridge damals."
„Es ist wahr und ich kann selbst nicht glauben, dass ich das mal sagen würde. Die Carrows lassen sich die Schüler sogar gegenseitig bestrafen."
„Das ist grausam." Draco schüttelt fassungslos den Kopf.
Ich nicke zustimmend, dann zücke ich den Zauberstab und spreche einen Zauber, um zu verhindern, dass man uns belauscht. „Imperturbatio."
Kaum ist der Zauber wirksam, überwinde ich den letzten halben Meter, der sich zwischen Draco und mir befindet, und nehme grinsend sein Gesicht in meine Hände. „Aber darüber wollen wir jetzt gar nicht reden. Generell finde ich, dass wir das Gespräch ruhig noch etwas hinauszögern könnten."
„So, so, Miss Wilson." Mit diesen Worten legt Draco ebenfalls grinsend seine Hände an meine Taille und zieht mich eng zu sich. Im nächsten Moment beugt er sich vor und drückt seine Lippen auf meine, während ich ihm den lästigen Umhang vom Körper streife.
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Forbidden - A Draco Malfoy Fan Fiction
Fiksi PenggemarDer Sommer neigt sich dem Ende zu, für die 16-jährige Katie Wilson steht das sechste Schuljahr in Hogwarts an. Doch alle Welt spürt, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war und dass sich dunkle Kräfte ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Au...