4. Teil: Blind vor Liebe

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Lily's Sicht:
Erste Sonnenstrahlen weckten mich. Es war Freitagmorgens. Der für mich schwerste Tag zum aufstehen. "Guten Morgen!",meinte die anderen die schon putzmunter waren. "Ich hab hunger!" "Lily gehts dir gut? Du wachst unfreiwillig auf und das erste an das du denkst ist dein Magen." Hermine lachte mich ebenfalls aus. "Naja wenigstens dennt sie nicht schon wieder an deinen Bruder." Ich hing auf ihren Kommentar gar nicht ein, sondern zog mir die Decke über den Kopf und weigerte mich aufzustehen. Allerdings wusste ich, dass mir nichts erspart bleiben würde und setzte mich somit auf. Ich stand auf und schnappte mir meine Sachen. Schnell duschte ich und übersah mal wieder total die Zeit. Durch das rieseln der Dusche überhörte ich auch die Aussagen meiner Freundinnen. "Man Lily mach weiter. Maximal noch fünf Minuten!" Hermine kam panisch ins Bad gelaufen. So schnell sie gekommen war, sie schnell verschwand sie wieder. Schnell stieg ich raus und machte mich fertig. Ein bisschen Schminke hier und da, sodass ich meine Haare zu einem hohen Zopf band. "Können wir?" "Klar. So nur mal so ganz nebenbei du solltest öfter einen Zopf tragen. Steht dir!" Mit einem Grinsen lief ich hinter meinen Freunden her. Im Gemeinschaftsraum warteten bereits die anderen. "Morgen mein Hübscher!",begrüßte ich Harry und wuschelte ihm durch die Haare. Auch Ron begrüßte ich mit einem kurzen Kuss auf die Wange und zusammen liefen wir zum Frühstück. "Sag mal habt ihr am Wochenende schon was vor?" "Ja. Tut mir leid.",sagte ich verlegen. Verwirrt sahen mich die drei an. Was denn? Ich hab auch eigene Freunde. "Ich geh schon mal vor!" Ich erhob mich und wollte gehen, da hielt mich Harry auf. "Du hast noch 30 Minuten!" "Ich weiß aber ich muss noch mal in den Schlafsaal und was holen." Immer noch verwirrt sahen mir die anderen hinterher als ich die Halle verließ. Meine Füße trugen mich in den Kerker zum Zaubertränke Klassenraum. Ich war mit meinen Gedanken wieder ganz woanders, als ich gegen jemanden lief. "Entschuldigung! Oh du bist es. Solltest du nicht frühstücken sein?" "Solltest du nicht bei Pottah und denen sein?" Wir verfielen in ein lautes lachen. "Hast dus ihm gesagt?",fragte er mich. "Nein. Doch nicht jetzt. Erst irgendwann!" Lachend schüttelte mein bester Freund den Kopf. "Sags ihm lieber früher als zu spät!" "Oder zu spät als nie?",zog ich ihn ein wenig auf. "Ich würde noch ein bisschen mit meiner Königin reden, aber ich sollte jetzt los, sonst schöpfen die noch Verdacht!" "Wer? Crabbe und Goyle?" "Nein die doch nicht. Aber Blaise. Er hat gemerkt, dass ihn letzter Zeit irgendwas anders ist und lässt mich seitdem nicht mehr aus den Augen!" "Na dann! Hab dich lieb." Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und lief an mir vorbei. Minuten später kamen dann auch meine Freunde und ein paar Schüler aus anderen Häusern. Zaubertränke. Ich liebe Zaubertränke, wenn da nicht Snape wäre. Versteht mich nicht falsch er ist ein brillanter Lehrer und erklärt gut aber nein. Einfach nein. Die nächste Stunde hatten wir wieder mit den Slytherins. Draco schob mir unauffällig einen Zettel zu und ich stimmt seiner Idee zu. So verlief der restliche da. Ein Zettelchen hier einer da. "Malfoy?" Ich wartete. Er meinte wir sollen uns zu Mittag am Astronomieturm treffen. "Draco Lucius Malfoy! Wie kannst du es wagen dich nicht blicken zu lassen!!" Gespielt wütend stellte ich mich ans Geländer. "Nicht mein Problem wenn du blind bist.",sagte jemand, der mich von hinten umarmte und seinen Kopf auf meine Schulter legte. "Ich bin blind und du bist blöd!" "Ja das nehm ich jetzt mal so hin!",willigte er ein und setzte sich zu mir auf den Boden. Schockiert staarte ich ihn an. "Ein Malfoy und ein Boden?" "Hörst du nur schlechte Dinge von mir?" "Wenn man Harry zuhört, ja!" Wir begannen beide zu lachen. "Und was denkst du von mir?" Unsere Gesichter änderten sich beide sofort in pure Ernsthaftigkeit. "Glaubst du denn, dass ich ihm Recht gebe?" Er wendete seinen Blick ab. "Ich glaube ich sollte gehen." Ich nahm meine Tasche und und stand auf. Bevor ich die Treppen hinunter ging, warf ich ihm einen letzten Blick zu. Glaubte er wirklich ich würde ihn auch verabscheuen. Mit dem Gefühl der Leerheit lief ich durch die Gänge. Ich brauchte jetzt Fred oder George. Ganz dringend. "Hier bist du Lily!" "Hey Harry. Was gibts?" Er blieb stehen und ich tat es ihm gleich. "Geht es dir gut?" "Jaja alles klar." "Also worüber ich mit dir reden wollte war, dass ich nicht damit einverstanden bin, dass du mit den Hufflepuffs nach Hogsmead gehst." Ich sah ihn mit dem das-ist-doch-jetzt-nicht-dein-ernst-Blick an und ging weiter in den Gemeinschaftsraum. Ich hatte nicht gemerkt, dass Hermine und Ron bereits hinter uns liefen. "Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten!" "Warum streiten? Du weißt genau. Ich meine die Jungs sind älter geworden und du auch" "Moment? Nein....komm mir jetzt nicht mit dem Beschützer Ding!",sagte ich und trat durchs Portrait. Zum Glück war hier niemand. "Ich will nur auf dich aufpassen!" "Aufpassen?? Du mischt dich in mein Leben ein! Mein Leben geht dich nichts an, okay!" Wütend schmiss ich meine Bücher auf die Couch. "Natürlich geht es mich was an!" "Ja wenn das so ist. Wenn dir mein Leben lieb ist dann lass mich in Frieden! Oder wäre es dir lieber wenn ich zum Beispiel mit einem Slytherin befreundet bin?!" "Nein! Wir könnten uns auch ein Beispiel an Fred und George nehmen! Die streiten sich nie!" "Ja aber wir sind nicht Fred und George. Und wir werden sie auch nie sein.",ich fuchtelte bei jedem meiner Wörter mit meinen Händen herum nur um es nochmal zu unterstreichen. "Wer ist nicht so wie wir?" Gerade kamen die Zwillinge in den Raum. Gerade wurde mir bewusst, was wir geredet haben und was für Wörter ich über Slytherin verlor. Da wurde mir klar, wie viel mir die Reaktion von Draco ausmachte. Ohne nach zudenken ging ich zu Fred und ließ mich von ihm in die Arme ziehen. Zuerst war er ein wenig schockiert, wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet aber dann legte er vorsichtig seine Hände um mich. George der neben uns beiden stand, murmelte etwas, worauf die anderen den Gemeinschaftsraum verließen. Mir war egal ob ich jetzt hier allein in den Armen von dem Jungen in den ich verliebt bin liege. Es tat einfach nur gut. "Lily was ist los?" Ich bewegte mich nicht, sondern kuschelte mich weiter an ihn. "Hey! Was ist los?" Er ließ mich los, nur um mich anzusehen. Ich wischte mir eine Träne weg. Er zog mich vorsichtig zum Sofa, schob meine Schulsachen beiseite und setzte sich mit mir hin. Er sah mich abwartend an. "Ich hab da einen sehr guten Freund, der glaubt ich würde ihn hassen. Wir sind jetzt seit drei Jahren befreundet und deswegen verletzt mich das er so über mich denkt." "Du solltest dich mit ihm aussprechen!" "Das will ich auch. Ich will wissen, warum er das glaubt, aber ich will ihm nicht meine schwache Seite zeigen." Zwei weitere Tränen kullerten meine Wangen hinunter. Sachte hob Fred seine Hand und strich sie mir weg. So saß ich jetzt hier. Im leeren Gemeinschaftsraum auf dem Sofa und heule meinen Crush voll. Sehr toll nicht? Meine braunen verweinten Augen trafen seine. Wieder einmal hatte ich das Bedürfnis ihm näher zu sein als bisher. Seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Doch nicht JETZT.
"Ich mach einen Spaziergang. Ich brauch mal frische Luft." "Soll ich mitkommen?",fragte er mich. Ich lächelte ihm leicht zu und schüttelte sanft den Kopf. Danach stand ich auf und wollte gehen, da rief mir Fred noch hinterher. Er kam auf mich zu und umarmte mich nochmal ganz fest bevor er mich gehen ließ. Meine Füße trugen mich durch die Gänge bis raus vors Schloss. Ich schlenderte über die Landschaft und sah einfach in den Himmel und hoffte für einen Moment lang alles vergessen zu können. "Lily! Es tut mir leid!",unterbach jemand meinen Gedankengang.

Fred's Sicht:
Schnell kam sie auf mich zu und umarmte mich. So schnell ich konnte legte ich ebenfalls meine Arme um sie. Irgendwas stimmt hier nicht. "Lassen wir die zwei mal allein!",murmelte George zu meiner rechten. Im Normalfall hätte ich ihm jetzt einen Seitenschub verpasst aber nicht unter diesen Umständen. "Lily was ist los?",fragte ich sie besorgt. Sie regte sich nicht und ging nicht drauf ein, also veruschte ich es erneut. Ich löste mich von ihr und zog sie zur Couch.
"Ich hab da einen sehr guten Freund, der glaubt ich würde ihn hassen. Wir sind jetzt seit drei Jahren befreundet und deswegen verletzt mich das er so über mich denkt.",meinte sie abwesend und sah Richtung Boden. "Du solltest dich mit ihm aussprechen!",antwortete ich ohne nach zudenken. Das ist das beste was dir einfällt Fred Weasley. Wirklich? "Das will ich auch. Ich will wissen, warum er das glaubt, aber ich will ihm nicht meine schwache Seite zeigen." Die Tränen liefen nur so über ihre Wangen hinunter. Ich hob meine Hand und wischte sie ihr weg. Braun traf braun. Trotz, dass sie weinte hatten ihre Augen diesen besonderen Sprenkel. Ich musste mich sehr beherrschen um jetzt nichts blödes zu machen. "Ich mach einen Spaziergang. Ich brauch mal frische Luft.",brach sie die Stille. "Soll ich mitkommen?",fragte ich und sah ihr weiter in die Augen. Sie grinste und schüttelte sanft den Kopf. Sie stand auf und wollte gehen, da rief ich ihr noch hinterher. Schnell erhob ich mich und umarmte sie ein letztes mal bevor ich meine beste Freundin gehen ließ. Traurig blickte ich ihr hinterher, als sie dem Raum verließ. Ich konnte sie einfach nicht traurig sehen. "Wann wirst du es ihr sagen?" George stand am Treppenaufgang zu den Schlafsäälen. "Wie lange stehst du schon da?" "Lange genug, um zu sehen, dass ihr beide blind vor Liebe seit!" Er drehte sich um und stieg die Treppen nach oben. Nach gefühlten Stunden folgte ich ihm ebenfalls.

||𝒁𝒘𝒆𝒊 𝑲𝒊𝒏𝒅𝒆𝒓, 𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt