4. Teil: Auf einem schmalen Grad

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Harry's Sicht:
Ich war gerade mit Neville auf der Suche nach verschiedenen Pflanzen für Kräuterkunde, da erkannte ich ein Mädchen am See sitzen. Ich wollte schon zu ihr hin, damit wir uns aussprechen, doch da wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht. Malfoy nahm meinen Platz ein. "Harry, da bist du ja." "Sei kurz leise, Neville.",wies ich meinem Freund an und beobachtete weiterhin die Turteltäubchen. "Wenn sie bereit ist zu reden, wird sie es!",sagte Neville und ging. Es dauerte noch einige Minuten, da folgte ich ihm. Er hatte Recht, aber ich wollte nicht dass meine Schwester sich mit dem Feind abgab. Nach all dem was er uns in dem vergangenen Jahren angetan hatte, da war sie auch noch mit ihm befreundet. So sehr ich Lily liebte aber das konnte ich nicht so einfach zu lassen. Alles was ich wollte ist, auf sie aufzupassen.
Ich hatte mir vorgenommen später mit Lily zu reden. Ich musste noch einige Dinge loswerden.

Lily's Sicht:
Ich war gerade auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, als sich jemand mir anschloss. Zuerst war ich so abgelenkt und spielte mit einer meiner losen Haarsträhnen. Es überraschte mich sehr, als ich erkennen konnte wer diese Person war. "Alles okay Lily?"
"Harry? Die Frage könnte ich dir auch stellen!",brachte ich ihm sichtlich verwirrt entgegen. "Also bei mir alles gut. Ich hoffe doch bei meinen kleinen Schwester auch." Den letzten Teil flüsterte er, sodass niemand mitbekam wie er mich nannte und legte ein falsches Grinsen auf. Er log. Dachte er ernsthaft ich würde das nicht merken. Immerhin waren wir aus dem selben Holzen geschnitzt. "Kannst du kurz halten?" Ich drehte ihm mein Haargummi an und nahm meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Für andere würde das wahrscheinlich ganz falsch aussehen. "Danke!",meinte ich und nahm ihm das Gummiringerl ab, bevor ich meine Haare befestigen konnte. Ich ging weiter. Er stand zwar noch an Ort und Stelle, allerdings machte ich mir darum nicht so viele Gedanken. Irgendwann hatte er auch meine Abwesenheit gemerkt und kam angerannt.
Es war einige Sekunden still, bevor mein Bruder wieder mit dem *netten* Thema ankam. "Warum er? Es gibt so viele Jungs in Hogwarts, aber warum gerade er?!" "Ich will mich nicht darüber streiten, mit wem ich was zu tun hab.",versuchte ich abzuwinken und somit dem Gespräch zu entkommen. Wir bogen gerade in einen Gang ein, in dem sich Dumbledore und Snape lautstark unterhielten. Ich zog Harry hinter die Mauer. "Denken Sie es ist eine gute Idee Professor?",fragte Snape den Schulleiter. "Ich kenne ihre Zweifel. Aber seien Sie sich, Mister Malfoy würde Miss Potter nie in die falsche Richtung lenken." "Bei allem Respekt Professor, aber ich möchte mich versichern, dass es dem Potter Mädchen und Malfoy nicht ihre Freundschaft kostet!" Hatte Snape etwa eine weiche Stelle.
Ja und ich wusste tatsächlich was der Grund für dieses Gespräch war. Als sich die Schritte der Männer immer mehr entfernten sah Harry zu mir hinunter. "Was soll das heißen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an. Ich sah die dunklen Gänge hinunter und versicherte mich, dass uns niemand belauschen wurde. "Als unsere Eltern in Hogwarts Schüler waren, wurden sie nach Gryffindor eingeteilt. Snape war mit Mum befreundet bis er nach Slytherin kam und angefangen hat sie als Schlammblut zu bezeichnen.",erklärte ich in einem Atemzug.
Ich konnte nicht so viel über Mum und Dad sagen ohne in Tränen auszubrechen. Auch in diesem Moment war es ziemlich schwer diese zurückzuhalten. Harry hatte wieder eine normale Haltung eingenommen und kam zu mir um mich in die Arme zu schließen. Um mich zu beruhigen legte er seinen Kopf auf meinen und deutete mir so, dass er immer auf mich aufpassen würde. Er wusste wie sensibel ich sein konnte. Nachdem er mich wieder losgelassen hatte, gingen wir zurück Richtung Gemeinschaftsraum.
"Ich will nicht, dass du eine Beziehung zu Malfoy hast!",schoss es plötzlich aus ihm heraus. Und erneut begann mein Puls vor Wut in die Höhe zu gehen. Ich wollte nicht dass mein Bruder über jemanden urteilte, den er eigentlich nicht kannte. "Wir sind nur befreundet!",schrie ich zurück und anscheinend war nicht nur ich über meinen Ton überrascht sondern auch er, denn er wich einen Meter weg von mir.
Wir liefen gerade die Treppen zur fetten Dame hoch. "Okay dann verbiete ich dir auf der Stelle mit ihm befreundet zu sein!" Dabei setzte er das Wort dramatisch in Anführungszeichen. Anschließend quetschte er sich an mir vorbei und betrat den Gemeinschaftsraum. "Das kannst du nicht machen!",schrie ich ihm hinter her, was dafür sorgte dass alle im Raum uns anstarrten. "Lily?",fragte George als ich stur an ihm vorbei lief. Aber ich hatte jetzt einfach keinen Kopf um ihm zu erklären was es mit dem ganzen Theater hier auf sich hatte. In einem Eck konnte ich erkennen wie Hermine, Ron und Ginny sich zurückzogen. Ich hatte das Gefühl, dass ganz Hogwarts von unserem Streit Wind bekommen hatte. Selbst die jüngeren Schüler hatten mittlerweile aufgesehen und studierten amüsiert das Spektakel. "Nenne mir einen guten Grund warum nicht?" "Du bist weder meine Mutter, noch mein Vater! Also hast du auch nicht das Recht mir zu sagen was ich tun und lassen soll!" Währenddessen strich er sich verzweifelt die Haare aus dem Gesicht. Ich kannte diese Geste nur zu gut. Ihm würde gleich der Geduldsfaden reißen. Und dann sagte er etwas, dass mein Leben zum scheitern verurteilte. "Nein, ich bin aber dein Bruder und das zählt genauso.",ging er mich an und streckte mir theatralisch seinen Finger entgegen. Alle Anwesenden waren still. Mein Bruder zeigte die selbe Miene wie ich. Purer Schock.

||𝒁𝒘𝒆𝒊 𝑲𝒊𝒏𝒅𝒆𝒓, 𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt