4. Teil: Eine Erklärung

136 7 0
                                    

Lily's Sicht:
Am nächsten Morgen war ich so müde, dass ich bis zum Mittagessen schlief. Meine Zimmerkollegen Ginny und Hermine schliefen noch tief und fest, als ich mich unter die Dusche stellte. Leise ließ ich das Wasser in den Abfluss rieseln und dachte nach. *Was jetzt wohl Harry von mir dachte* Ich griff nach einem weichem Handtuch und humpelte zu meinem Schrank. Sort zog ich ein Outfit für heute raus und suchte das Zimmer nach meinen Schuhen ab. *bei merlins pinker Unterwäsche! Wo sind meine Schuhe?* Ich fand das Paar unter meinem Bett und schlüpfte hinein. Langsam ging ich auf die Türe zu und hielt bereits die Klinke in der Hand, da wurde mein Name genannt. Tief atmend drehte ich mich um. Meine besten Freundinnen blickten mich fragend an. Ich wendete und ging zurück zu meinem Bett, auf welches ich mich dann setzte. Ohne auch nur winen Mucks zu machen. "Ich glaube ich bin euch eine Erklärung schuldig.",erläuterte ich nach einer Ewigkeit des Schweigens. Beide nahmen gegenüber von mir platzt und studierten mich genauestens. Man merkte, das Hermine mehr enttäuscht war als Ginny. Verständlich. Draco hatte es seit Jahren auf sie abgesehen, und ihre beste Freundin hatte ein Verhältnis zu ihr.
"Könnt ihr euch erinnern als ich damals zu spät zu Snapes Stunde gekommen bin, weil ich mit Draco zusammengestoßen bin? Das war gelogen. In Wirklichkeit hab ich mich mit ihm getroffen und dabei die Zeit übersehen. Wir beide sind seit unserem 2. Schuljahr befreundet und es war für uns normal uns in irgendwelche Gänge zu ziehen. Ich gebe zu ich hätte nie gedacht, dass ich und Draco mal so eng miteinander werden, aber wir sind nur Freunde und er weiß auch, dass ich etwas für Fred empfinde. Es tut mir leid. Ich hätte euch davon erzählen müssen, ihr seid doch meine besten Freundinnen. Ich kann es verstehen wenn ihr mich jetzt ignoriert, hasst oder mich vom Astronomieturm werft. Immerhin hab ich mich mit dem Feind verbunden und-" Ich hätte bestimmt noch länger nach einer Entschuldigung gesucht, hätte mich Hermine nicht unterbrochen. "Hey. Wir sind zwar keine Fans von Malfoy aber wenn schon. Es ist dein Leben. Deine Freunde. Und ich glaube du bedeutest ihm wahnsinnig viel." Ein kleines Lächeln entwich meinen Lippen. "Deswegen hat er dich auch aus dem See gezogen, nicht?" Langsam nickte ich. Mein Blick immer noch starr auf dem Boden. "Es tut mir so unfassbar leid." Keiner sagte ein Wort. Die junge Weasley nahm mich in den Arm. Erleichtert erwiderte ich die Umarmung. "Wir werden dich sicher nicht vom Astronomieturm werfen. Bei deinem Bruder allerdings wäre ich mir da nicht so sicher.",versuchte sie zu scherzen. "Ich hoffe dass er mich versteht. Ich brauche ihn doch." Hermine reichte mir ihre Hand und zusammen verließen wir den Schlafsaal. Der Gemeinschaftsraum war leer. Ich nehme an alle sind Essen. Es sei denn manche schlafen noch. Auch auf dem Weg durch die Gänge trafen wir keinen. Fast schon schaurig. "Ich will da nicht rein. Keine Chance.",weigerte ich mich und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Ginny und Hermine zerrten mich beinahe in die Halle. Als ich dann normal zum Stehen kam, verstummten die Gespräche und die Ravenclaws, Hufflepuffs und nicht zu vergessen die Gryffindors warfen abwechselnd Blicke von mir zum Slytherin-Tisch. Natürlich wusste jeder wer gemeint war. Immerhin hatten Draco und ich gestern ein großes Auftreten. Mit hochrotem Kopf ging ich die tuschelnden Gänge zwischen den Bänken entlang und setzte mich ans Ende der Tafel. Meine Freundinnen an meiner Seite. Im Vorbeigehen würdigten Ron und Harry mich keines Blickes. Fred und George sahen eher enttäuscht aus. Enttäuscht das ich gerade mit einem Slytherin verabredet war? Ja! "Hey mach dir nichts draus!" "Wenn das schon so etwas auslöst, wie werden die dann reagieren, wenn sie eines Tages erfahren das Harry eine Schwester hat? Und das diese Zwilling gerade ich bin!" Sie sahen mich mitleidig an, aber Mitleid war gerade das was ich am wenigsten brauchte. In Rekordzeit stopfte ich mich voll und verließ unter den Blicken der anderen die große Halle. Ich wollte hier einfach weg.

Ich suchte mir den Weg zum See und setzte mich unter eine Eiche. Stumme Tränen liefen mir die Wangen runter. Ich brauchte Harry doch. Hatte er das etwa alles vergessen was letztes Jahr war? Ich saß bestimmt eine Ewigkeit da und spielte mit meinen Gedanken während ich weinte. Als sich jemand neben mich setzte, wischte ich mir wie aus Reflex die Tränen aus dem Gesicht und sah weg von ihm. Ich wollte nicht, dass er mich weinen sah. Keine zwei Sekunden vergingen, da kamen mir erneut die Tränen. Diesmal war ich gezwungen ihn anzusehen. Kaum sah mein bester Freund wie es mir ging und nahm mich in die Arme. "Es tut mir leid. Es tut mir leid das du mit Pottah Streit hast und das alles nur weil ich dich zum Ball eingeladen habe." "Es ist nicht deine Schuld. Ich wusste das der Tag irgendwann kommen würde. Aber ich will nicht mehr lügen! Ich bin Lily Smith, eine Gryffindor und es ist mir egal was die anderen denken. Du bist mir so unglaublich wichtig und das  kann niemand ändern. Da kann mich Harry von mir aus vom Astronomieturm werfen!" "Vom Astronomieturm?" "Egal",winkte ich ab. "Naja dann solltest dus mir davor sagen, weil ich dann mit einem Messer kommen muss um dich vom Boden zukratzen." Mit diesem Kommentar konnte er mir ein Lachen entlocken. Ein Ehrliches. Er legte einen Arm  um mich und ich lehnte  meinen Kopf an seine Schulter. "Ich hab dich lieb weißt du das?",fragte ich und sah in die Ferne. ,,Ich hab dich auch lieb. Sehr sogar!",flüsterte er ebenfalls abwesend. "Da bist du Draco. Wir müssen noch was für Snape's Unterricht machen. Ohh störe ich?" "Nein gar nicht Blaise",sagte ich und stand auf. Mein bester Freund tat es mir gleich. Ich wollte ansetzen zu gehen da wurde ich aufgehalten:,,Hey wenn was ist kannst du immer zu mir kommen. Okay?" Draco drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und ließ mich gehen.

Draco's Sicht:
Besorgt sah ich Lily hinterher. "Ich bin froh, dass ihr das jetzt endlich offiziell gemacht habt.",meinte Blaise und sah mich grinsend an. "Entschuldige was ist?" Ich war so besorgt, dass ich ihm gegenüber abwesend erschien. "Als du gestern mit ihr aufgekreuzt bist, dachte ich du willst uns beweisen, dass du selbst eine Gryffindor haben könntest. Aber als ich euch beide hier gefunden hab, ist mir klar geworden, dass ihr euch tatsächlich nahe steht und dass schon länger laufen muss. Selbst wenn es nur Freundschaft ist." Während er mir das erzählte, musste ich ich an Lilys und meine Feundschaft denken. Wie viel wir schon erlebt hatten.
"Also wenn ihr mal etwas miteinander anfängt, will ich nicht wieder der letzte sein, der davon erfährt. Ist das klar?",fragte Blaise und klopfte mir brüderlich auf die Schulter, ehe er mich mit sich mit zog.

||𝒁𝒘𝒆𝒊 𝑲𝒊𝒏𝒅𝒆𝒓, 𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt