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Alec


„Ich kann nicht fassen, dass du mich dazu überreden konntest.", lache ich, während Magnus mir eine pinke glitzernde Gesichtsmaske aufträgt. Nachdem wir entspannt geduscht haben und noch etwas geredet, haben wir entschlossen uns ins Wohnzimmer zu setzen. Wir haben einen Film aufgedreht und Magnus hat Knabbereien aus der Küche geholt, welche sie heute Vormittag hier hergebracht haben. Außerdem hat er zwei dieses glitzernden Zeugs irgendwo gefunden und mich dazu überredet, dass wir das machen.
„Sieht jedenfalls süß aus.", lächelt er, was mich leicht lachen lässt. Er selbst hat seine Haare nach dem Duschen nicht gestylt, weswegen sie jetzt unglaublich weich und fluffig aussehen und ich am liebsten die ganze Zeit durchfahren würde, doch natürlich würde er sich dann beim Masken auftragen gestört fühlen. Jedenfalls hat er seine Haare mit einer kleinen Spange aus dem Gesicht geklemmt und sitzt jetzt mit seinem glitzernden pinken Gesicht zwischen meinen Beinen. „Darf ich dir die Nägel lackieren?", fragt er, was mich sofort geschockt den Kopf schütteln lässt. „Nein, das ist wirklich nicht meins."
„Ich bin mir sicher, es würde toll an dir aussehen.", lächelt er, doch ich bleib beim Kopf schütteln. „An dir sieht es perfekt aus, aber ganz sicher nicht an mir.", stelle ich eisern klar und greife dann vorsichtig in mein Gesicht, weshalb ich darauffolgend den pinken Schleim auch an den Fingern habe. „Ich habe gesagt, du sollst warten, bis es trocken ist.", murmelt er vorwurfsvoll, während er ein Tuch aus der Küche holt und es wegwischt. Außerdem schmeißt er die leeren Maskenverpackungen weg und setzt sich dann wieder zu mir.

„Du kannst sagen, wenn du das wirklich nicht willst. Das weißt du, oder?", fragt er schließlich und kuschelt sich in meine Arme. „Ja, ich weiß. Aber das ist eigentlich doch ganz lustig.", gebe ich nach, während er sich mit seinem Rücken auf meine Brust lehnt und ich meine Arme um seinen Körper schlinge. „Dann schicken wir Isabelle doch gleich ein Foto. Sie will sowieso wissen, wie es uns geht und was wir machen.", schlägt Magnus vor und möchte sich wieder aufsetzen, doch ich halte ihn fest. „Nein, nein. Außerdem liegen wir hier jetzt gemütlich. Zerstör den Moment nicht, indem du von meiner Schwester redest."
„So schlimm?", lacht er. „Aber ok. Ich habe den Anblick sowieso viel lieber für mich alleine."
„Also wie habt ihr das geplant? Wann habt ihr euch dafür getroffen? Ich dachte, Jace ist schwerbeschäftigt mit seinem Studium.", überlege ich schließlich, während ich mich entspannt zurücklehne. „Jace konnte sich für deinen Geburtstag einen Nachmittag freinehmen, Clary hat er mitgenommen und Isabelle hat sich selbstverständlich freiwillig daran beteiligt. Deine Mutter haben wir im Nachhinein aufgeklärt und ihr aufgetragen, dich den ganzen Samstag lang abzulenken, was sie anscheinend ganz gut gemacht hat, denn du hattest es echt nicht erwartet.", lächelt er, während ich nicke. „Ich war unglaublich bedrückt, als du am Morgen einfach ohne Nachricht weg warst. Meine Mom hat gesagt, du hättest ihr gesagt, dass du einen wichtigen Termin hättest. Ich dachte, du triffst dich mit jemand anderem ... an meinem Geburtstag.", gebe ich leise zu, während er meine Finger mit seinen verschränkt. „Warum denkst du das? Du weißt, das würde ich niemals."
„Ja, irgendwo. Aber sowas denkt man dann einfach. Würdest du doch auch ... oder nicht. Jeder weiß, ich treffe mich mit niemandem.", murmele ich, was Magnus lachen lässt. „Wenn du weg bist, weiß jeder, du bist bei mir."
„Ja.", lächle ich zufrieden und schließe die Augen. „Also, wann seid ihr heute hergefahren?"
„Um acht bin ich von euch weggefahren, natürlich habe ich mich auch von dir verabschiedet, aber das hast du nicht mitbekommen. Ich habe Isabelle mitgenommen und Jace mit Clary abgeholt, bevor wir hierhergefahren sind. Hier haben wir alles vorbereitet.", erklärt er genauer.

Du kannst die Rosenblätter dann aber wieder wegräumen.", stelle ich klar, was ihn mich gespielt beleidigt mustern lässt. „Magst du sie nicht?"
„Doch. Natürlich habe ich mich gefreut, aber außer toll aussehen, können sie nichts. Außerdem vermittelt sie mir eine Atmosphäre, der unsere Beziehung noch nicht gewachsen ist.", murmele ich pessimistisch. „Die Sex-Atmosphäre?", lacht er. „Ich denke, unsere Beziehung ist dessen bereits gewachsen. Nur wir nicht."
„Du meinst, nur ich nicht.", bessere ich aus und wende meinen Blick dem Fernseher zu. „Das kannst du mir aber auch nicht vorwerfen. Schließlich liegt mein erstes Mal bereits weit hinter mir und ich warte nur darauf, bis du bereit dazu bist."
„Ich weiß. Tut mir leid. Vielleicht sollte ich einfach keine Angst haben und wir tun es einfach.", werfe ich ein, doch Magnus schüttelt den Kopf. „Du hast recht, du brauchst ganz sicher keine Angst haben, aber du darfst dir trotzdem die Zeit nehmen, die du brauchst. Nur weil du jetzt eine Beziehung und jemanden dafür hast, bedeutet das nicht, dass du sofort bereit dazu sein musst. Für so etwas sollte man nichts überstürzen, Alexander." Magnus streicht mir beruhigend über den Arm, während sich mein Atem wieder etwas verregelmäßigt. „Wie weiß ich denn, wann ich bereit bin?" Fragend sehe ich ihn an, auch wenn er es nicht sieht. „Das merkst du, Alec."
„Und wenn nicht?"
„Merke ich es."
„Und wie merkst du es?"
„Du merkst, wenn ich es merke."
Sofort fällt ihm meine Anspannung auf und er dreht sich zwischen meinen Beinen auf den Bauch, um mich anzusehen – auch wenn ich ihn durch die pinke-glitzer-Maske nicht ganz ernstnehmen kann. „Denk einfach nicht darüber nach und lass es auf dich zukommen, Alexander. Das wollte ich mit den Rosenblättern nicht bei dir bewirken und damit wollte ich dich auch zu nichts zwingen, wofür du noch nicht bereit bist. Wir müssen diese Woche nichts machen und wenn doch, ist es auch ok." Seine sanfte Stimme beruhigt mich und ich werde ganz schläfrig.
„Können wir schlafen gehen?", frage ich deshalb, was Magnus nicken lässt. „Komm mit. Ich wasche dir die Maske runter und dann kannst du dich hinlegen. Vielleicht räume ich davor noch die Rosenblätter weg."

Nachdem wir uns die Maske von der Haut gewaschen und ich froh war, dass ich keinen Ausschlag davon habe, räumen wir die roten Rosenblätter weg und ich packe noch ein wenig meinen Koffer aus, während Magnus alles aus dem Wohnzimmer wegräumt und den Fernseher abdreht. Ich lege all meine heute bekommenen Bücher auf den Nachttisch meiner Seite und stamme die Hände in meine Hüfte. „Alles ok?", fragt Magnus belustigt, als er ins Schlafzimmer kommt. „Wie soll ich denn so viele Bücher lesen?"
„Alec Lightwood fragt mich, wie er so viele Bücher lesen soll? Ist alles ok bei dir? Ich wette, früher hast du in der Woche zehn Bücher gelesen." Magnus stellt sich hinter mich und legt seinen Kopf an meiner Schulter ab. „Nein, nicht so viel. Außerdem habe ich jetzt auch andere Beschäftigungen und kann nicht mehr nur lesen."
„Ich? Bin ich deine Beschäftigung?", lacht er, was mich nicken lässt. „Ja, du brauchst meine Aufmerksamkeit. Außerdem habe ich bald meine Abschlussprüfungen und muss dafür lernen. Ich habe überhaupt keine Zeit mehr zu lesen.", merke ich, was mich meine Schultern hängen lässt. Ich liebe es zu lesen und dafür keine Zeit mehr zu haben, lässt mich irgendwie traurig werden. „Du hast Zeit zu lernen, Alec. Du hast jetzt eine ganze Woche Zeit zu lesen und nach den Prüfungen ebenfalls wieder.", muntert er mich auf, was mich leicht lächeln lässt.

„Was denkst du wohl, haben Jace' Eltern hier getan?", frage ich in die Stille, nachdem wir das Licht abgedreht und uns zusammengekuschelt haben. „Ich werde mich weigern darüber nachzudenken und du solltest das auch, Alexander. Denke lieber darüber nach, was wir hier noch machen werden.", kann ich sein Schmunzeln trotz der Dunkelheit wahrnehmen. „Kuscheln. Kuscheln und noch mehr kuscheln.", erwidere ich glücklich, während ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge verstecke. „Damit bin ich einverstanden.", haucht Magnus. „Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass ich deine Sommersprossen wunderschön finde?" Er streicht über meine empfindliche Haut an der Schulter und dem Rücken, was mich wohlig seufzen lässt. „Nicht, dass ich mich erinnern könnte.", murmele ich schläfrig und merke auch kurz darauf, wie mir die Augen zufallen, während ich noch ein entferntes 'Alles Gute zum Geburtstag, Liebling' wahrnehme.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt