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Alec

„Alec, hallo. Wie war's? Erzähl.", lächelt meine Mutter, als ich ins Wohnzimmer komme. „Wirklich schön. Aber wir werden jetzt noch wo essen gehen.", erzähle ich aufgeregt und ein wenig nervös. Schließlich war das einzige Date, das ich hatte mit Magnus und wir waren nur unter uns. Aber in einem Restaurant sind viele andere Menschen, die uns beobachten können. Ich könnte einiges falsch machen. „Ihr geht essen? Wohin? Ist es ein Date?", fragt meine Mutter mit einer Augenbraue wackelnd. „Wer hat ein Date?", kommt Izzy plötzlich die Stiegen hinunter. „Ja ... ja, es ist ein Date.", gebe ich verlegen zu. „Mit Magnus? Er wird bezaubernd aussehen und du willst vermutlich so gehen? Komm mit, ich kümmere mich um dich. Wie lange haben wir?", zerrt mich meine Schwester nach oben, während ich unserer Mom einen hilfesuchenden Blick zuwerfe, doch diese zuckt nur vergnügt die Schultern.
„Also, Alec? Wie lange haben wir?" Izzy öffnet meinen Schrank und durchstöbert meine Kleidung, wobei sie immer wieder einmal etwas auf mein Bett schmeißt. Wer wird das dann wohl aufräumen müssen? „Magnus holt mich in ungefähr einer Stunde ab.", kläre ich schließlich seufzend auf und lasse mich auf mein Bett sinken, doch Izzy zieht mich sofort wieder hoch.

„Nicht ausrasten! Wir sind im Stress! Du gehst jetzt erstmal duschen und wenn du wieder kommst, habe ich ein Outfit für dich bereit.", schiebt sie mich Richtung des angrenzenden Badezimmers. Ich lasse es einfach mit mir geschehen und schließe die Tür, nachdem Izzy wieder draußen ist. Augenrollend drehe ich die Dusche auf und entledige mich meiner Kleidung. Ich stelle mich unter das lauwarme Wasser und bemerke sofort, wie ich entspanne. Kurz genieße ich das warme Nass, das über meinen Körper läuft, bevor ich zu meinem Duschgel greife und mir davon eine haselnussgroße Menge auf die Handfläche gebe. Ich reibe meine Hände miteinander, sodass Schaumblasen entstehen und verteile das Gel anschließend auf meinem Körper. Ich wasche mir auch noch schnell meine Haare und steige dann wieder aus der Duschkabine, nachdem ich die Brause abgeschaltet habe.

Nachdem ich wieder aus dem Bad komme drückt mir meine kleine Schwester sofort einen Stapel Gewand in die Hände. „Gut, dass ich dir erst ein Hemd besorgt habe.", legt sie ihren Finger auf einen blauen Stoff. „Ich hoffe, es passt."
Ich drehe um und verschwinde wieder im Bad, um mir die Kleidung überzuwerfen und sie passt erstaunlich gut. Eine meiner dunkelblauen Jeans und ein hellblaues Hemd. Ich betrachte mich im Spiegel vor mir und stütze mich am Waschbecken ab. Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt – oder auch nur zwei Monaten -, dass ich bald einen so wundervollen Mann kennenlerne, der mein Leben verändert, mit dem ich auf Dates gehe, mit dem ich kuschele und andere Pärchensachen mache ... ich weiß nicht. Ich wäre vermutlich unglaublich verwirrt gewesen und hätte es nicht geglaubt ... oder hätte gelacht, aber ganz bestimmt hätte ich demjenigen keinen Glauben geschenkt. Doch nun ist es so. Ich bin mit dem wunderschönsten Mann auf Erden verabredet und wünscht mir Glück, dass ich es nicht vermassele.

„Siehst gut aus, Brüderchen.", zwinkert Izzy mir zu, als ich aus dem Bad komme. „Aber was ist mit deinen Haaren?"
„Magnus mag meine Haare.", werfe ich verlegen ein, doch sie scheint es einfach zu ignorieren. „Hast du Haargel?" Sie drückt sich an mir vorbei in unser Bad, doch ich schüttele den Kopf. „Ich habe es noch nie gebraucht und das werde ich auch vermutlich niemals." Ich lasse mich auf mein Bett fallen. „Ok, von mir aus.", seufzt meine Schwester, während sie sich neben mich setzt. „Und was macht ihr nachher? Hast du dir etwas überlegt?", fragt sie. „Hätte ich mir etwas überlegen müssen? Ich dachte, wir würden anschließend einfach getrennt nach Hause gehen.", zucke ich die Schultern und muss mir ein Lächeln verkneifen, denn ich muss gestehen, ich habe mir etwas überlegt und ich hoffe, es gefällt Magnus.
„Getrennt? Getrennt geht ihr nach Hause, wenn das Date kein Erfolg war. Ich hoffe für euch, dass ihr nicht getrennt nach Hause geht." Gerade als sie ihren Satz beendet, dem ich nur mit einem Ohr gelauscht habe, läutet es an der Haustür.
„Ich gehe. Stress dich nicht.", springt Izzy auf und eilt aus meinem Zimmer. Ich sammele meine paar Sachen zusammen und ziehe mir meine Jacke über, um die Dinge in den Taschen zu verstauen. Schnell sehe ich mich noch einmal in meinem Zimmer um, um nichts zu vergessen und folge dann Isabelle. Schließlich will ich nicht, dass sie mein Date verschreckt. Meinen Freund.

Ich schenke meiner Mutter ein Lächeln, als ich an ihr vorbeigehe und erblicke dann Magnus. Er sieht unglaublich aus. Mit seiner engsitzenden schwarzen Hose und seinem weinroten Hemd lässt er mich eindeutig underdressed dastehen. Er hat einige Ketten um den Hals und einen schwarzen Strich unter seinem Auge. Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung. Da sah er ebenfalls so heiß aus – auch wenn ich es mir zu dem Zeitpunkt noch nicht eingestanden habe.

„Mach den Mund zu, bevor du noch zu sabbern beginnst.", holt mich meine Schwester belustigt aus meiner Starre zurück. Schnell wende ich meinen Blick ab und ziehe mir meine Schuhe an. „Bis nachher. Tschüss.", verabschiede ich mich schnell und stürme durch die Tür, während ich Magnus mit mir ziehe. Die Tür fällt ins Schloss und ich presse meine Lippen verlangend auf seine. Meine Hände wandern um seine Taille und wollen ihm das Hemd aus der Hose ziehen, als er mich aufhält. „Alec.", haucht mein Date. „Kein Dessert vor der Hauptspeise."
Ich rolle mit den Augen und will gerade wieder nach Magnus' Lippen schnappen, als er mich mit seinem Zeigefinger auf der Brust aufhält. Verwundert sehe ich nach unten. „Woher denn diese plötzliche Leidenschaft?", fragt er amüsiert, als ich aufsehe und in seine dunklen Augen. „Ich wusste nicht, dass du dich ... so anziehen würdest.", gebe ich zu, während ich merke, wie meine Wangen sich rot färben.

„Wie, Alexander?" Er legt mir seine langen Finger an die Wange und betrachtet mich mit seinen goldenen Augen, welche im Moment besonders glänzen, und seinen geweiteten Pupillen. „So heiß.", entkommt es mir heiser, was Magnus' ein undefinierbares Geräusch von sich geben lässt. „Gehen wir lieber, bevor ich dich zurück in dein Zimmer ziehen muss und ich denke, das würde deine Mutter nicht gutheißen.", lächelt er mit belegter Stimme, bevor er sich von mir löst und in zügigem Schritt in Richtung eines schwarzen Audis zugeht.
Kurz sehe ich ihm verwundert zu, bevor ich ihm hinterhereile, um mich vorsichtig auf den Beifahrersitz gleiten zu lassen. „Du hast ein Auto.", stelle ich überrascht fest, während Magnus den Motor startet. „Das ist korrekt. Sonst wäre es wohl schwer zu einem guten Restaurant zu kommen. Oder irgendwo hin, wenn man nicht unbedingt öffentlich fahren will.", erklärt er und fährt gekonnt aus der Parklücke. Ich habe nie Autofahren gelernt.
„Also, wohin geht's?", fragt er schließlich, was mich schnell einen Zettel aus meiner Jackentasche kramen lässt. Ich halte Magnus das Blatt hin und kurz riskiert er einen Blick, um die Straße keine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Ausgezeichnete Wahl, Alexander.", lächelt er souverän und steigt aufs Gas, was mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt