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Alec


„Magnus.", keuche ich verlegen, als er seine Hände über meine Mitte streichen lässt. Er liegt halb auf mir und lächelt mich souverän an. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und lasse meine Hände durch seine weichen schwarzen Haare wandern. Letztes Mal haben wir unwillkürlich aufgehört, da wir an dem Tag erst unseren ersten Kuss hatten und es nicht übertreiben wollten. Doch mittlerweile steigt der Wunsch ihn zu Berühren. Er ist schließlich jeden Tag hier, auch wenn er nicht hier schläft.
Er zerrt an meinem Shirt und zieht es mir schlussendlich über den Kopf, um es zu seinem auf den Boden zu schmeißen. Gerade als ich meine Hand unter seine Hose schiebe und unsere Lippen wild zu einem Kuss verbinde, geht die Tür auf.
„Alec, Mann. Du kannst ... Ach du scheiße.", schließt mein bester Freund die Tür sofort wieder, während Magnus und ich uns erschrocken voneinander lösen. „Seit wann ...? Seit ... was? Warum ... und ...?", versucht Jace zu verstehen, lässt die Tür aber weiterhin geschlossen.

„Jace, geh derweil einmal runter. Wir kommen gleich nach.", rufe ich, während ich aufstehe und mir mein T-Shirt wieder überziehe. „Wer ist Jace?", sieht mich Magnus verwirrt, erregt und mit wirren Haaren im Bett sitzend an. „Jace ist mein bester Freund. Ich kenne ihn seit dem Kindergarten. Mittlerweile ist er an der Uni und besucht uns ab und zu unangekündigt.", erkläre ich, während ich meinem Freund seine Kleidung aufs Bett schmeiße. „Zieh dich an, komm."
„Brauchst du mich denn jetzt noch?", lässt er sich unmotiviert zurückfallen. Ich betrachte ihn belustigt. „Natürlich. Komm mit, ich will Jace meinen festen Freund vorstellen.", drücke ich ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn und ziehe ihn dann auf. Magnus zieht sich langsam sein Shirt über, während mein Blick auf seinen nackten Oberkörper wandert, doch wenig später wird mir die Sicht durch den lästigen Stoff seines T-Shirts versperrt.
„Du hättest dich auch für das hier entscheiden können.", wispert er gegen meine Lippen und vereint sie kurz und leidenschaftlich mit seinen, während seine Hände unter den Bund meiner Hose wandern und in meinen Hintern kneifen, was mich erstaunt aufkeuchen lässt. „Aber stattdessen hast du dich dafür entschieden.", lässt er mich aufgewühlt stehen.

Ich reiße mich zusammen und folge ihm ins Wohnzimmer, wo Jace verstört auf dem Sofa sitzt. Ich setze mich auf den Fauteuil und ziehe Magnus auf meinen Schoß. „Warum? Seit wann? Was? Wer? Wie? Wo?", sieht Jace verwirrt zwischen mir und meinem Freund hin und her. „Jace, lass uns erklären. Oder mich. Das ist Magnus, mein Freund. Mein fester Freund, seit ein paar Tagen. Wir haben uns vor ungefähr zwei Wochen kennengelernt und er hat mir gezeigt, dass ich auf Männer stehe. Im Speziellen auf ihn.", sehe ich verträumt zu Magnus hoch, welcher meinen Blick erwidert. „Wow ...", murmelt Jace. „Und du hast es nicht an mir gemerkt? Ich meine ... sieh mich an."
„Oh mein Gott, du bist so ein Idiot, Jace.", verdrehe ich meine Augen und lege meinen Kopf auf Magnus'. „Das war ein Spaß!", lacht mein bester Freund, während er sich durch die naturblonden Haare fährt. „Ich freue mich für dich, Alec. Ich freue mich für euch. Ich bin übrigens Jace, schön dich kennenzulernen. Wehe du tust ihm weh.", stellt sich der blonde vor. Ich schüttele lächelnd den Kopf. „Und er weiß-"
„Ja, er weiß es.", unterbreche ich Jace, denn ich weiß, was er sagen will. „Dann steht euch doch nichts mehr im Weg.", lächelt er aufrichtig – und das tut er selten.

„Aber darf ich fragen, wie alt du bist?", richtet er sich nach den paar Sekunden, in denen er es geschafft hat, ernst zu bleiben an Magnus. „Jace!", beschwere ich mich, während er abwehrend die Hände hebt. „Dreiundzwanzig.", erwidert auch Magnus lachend, was mich erleichtert. Es sollte ihn nicht jeder darauf ansprechen.
„Also eher ältere, was Alec?", lacht Jace, was mich aufstehen lässt. „Geh jetzt.", schüttele ich gespielt sauer den Kopf und ziehe ihn aus dem Sofa hoch. „Warum bist du überhaupt hier?"
„Darf ich meinen besten Freund nicht besuchen?", fragt er gespielt beleidigt, doch ich sehe ihn weiterhin vorwurfsvoll an. „Ich habe mich mit Clary gestritten.", seufzt der Blonde mir gegenüber schließlich. „Aber ich wollte dich auch wieder sehen.", fügt er lächelnd hinzu, während ich den Kopf schüttele. „Außerdem habe ich dir ein Buch mitgebracht." Er holt ein blaues eher dünneres Buch hervor. Ich nehme es entgegen und streiche, wie bei jedem neuen Buch, zuerst einmal über die Vorderseite, entdecke den Titel (in dem Fall ist es Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer), streiche durch die bedruckten Seiten und lese mir den Klappentext auf der Rückseite durch. Emmi Rothner möchte ... „Danke, Jace. Ich werde es bestimmt heute noch beginnen zu lesen.", gebe ich wie ein begeistertes Kind von mir, aber mit Büchern kann man mich wirklich immer verzaubern. „Musst du nicht. Kümmere dich um deinen Freund.", grinst er, doch ich sehe bloß verwirrt auf. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit Magnus, aber ich werde das Lesen wegen ihm nicht aufgeben und ich hoffe doch, dass es uns nicht im Weg steht. Warum auch? „Worüber habt ihr gestritten?", frage ich schließlich. Ich setze mich wieder zu Magnus, der dem Gespräch interessiert lauscht. „Ich weiß nicht, nichts Besonderes. Aber irgendetwas war anders als sonst.", zuckt Jace mit den Schultern und lässt sich gerade wieder auf das Sofa nieder, als die Tür geöffnet wird und wir neugierig Richtung Tür sehen.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt