𝟥𝟤☾

465 43 4
                                    


Guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt gesund!

----


Alec


Verblüfft sehe ich mich in den Spiegel, nachdem wir aus der Badewanne gestiegen sind und Magnus bereits ins Wohnzimmer gegangen ist. Ich sehe ganz anders aus. Nicht mehr so jung, sondern erwachsen. Ich habe strahlende, glückliche Augen und einige rote Flecken an Hals und Oberkörper, über die sich meine Mutter vermutlich wieder beschweren würde.
Ich verlasse das Bad und gehe zu Magnus in den Wohnbereich. „Ich werde ihn fragen, aber ich bin mir sicher, er stimmt zu.", lacht er gerade, weshalb ich meine Stirn in Falten lege und ihn verwirrt betrachte. „Catarina hat gefragt, ob wir vielleicht einmal zu einem Abendessen zu ihr kommen. Sie würde dich gerne näher kennenlernen, jetzt wo es so ernst mit uns ist. Hättest du Lust?", erklärt er und sieht mich anschließend fragend an. „Natürlich hätte ich Lust." Ich erwidere sein Lächeln und lasse mich gegenüber von ihm nieder – selbstverständlich nicht draußen, sondern drinnen. „Ok, dann machen wir uns einen Termin aus, wenn wir wieder zu Hause sind.", nickt Magnus, während ich mir den Satz noch einmal durch den Kopf gehen lasse. Zu Hause. Wo ist zu Hause? Es ist für ihn und mich nicht dasselbe und das betrübt mich gerade ein wenig, wobei ich mir bewusst bin, dass wir erst darüber gesprochen haben und uns noch Zeit lassen. Das ist völlig in Ordnung für mich und trotzdem macht es mich etwas traurig, dass wir nicht zusammen leben.
„Hat sie noch irgendetwas gesagt?", frage ich schließlich nach, nachdem er auflegt und sein Handy auf den Tisch vor sich legt. „Sie wollte natürlich alles wissen, was wir bis jetzt gemacht haben. Jedes Detail und noch mehr. Echt unglaublich.", lacht er, was mich halb lächeln lässt. „Und was hast du gesagt?"
„Wir waren im Meer schwimmen und am Strand spazieren. Es gab viel kuscheln, viele Küsse, viel schöne Zeit in der Zweisamkeit." Skeptisch sehe ich ihn an, was ihn lachen lässt. „Ich erzähle ihr nicht alles, falls es das ist, was du wissen möchtest. Manches bleibt zwischen uns. Ist das ok so?"
Ich nicke und nehme dann den Kaffee, den mir mein verständnisvoller Freund hingestellt hat.

Wieder läutet sein Handy, doch dieses Mal ist es nur eine Nachricht und trotzdem sehe ich neugierig auf das Display. Viel kann ich jedoch nicht erkennen, da es nicht nur falsch herum liegt, sondern auch zu weit weg. „Das wird vermutlich nur wieder Isabelle sein. Die zwei nerven andauernd und wollen wissen, was wir machen.", verdreht Magnus seine Augen, während er seine Tasse elegant zu seinem Mund führt. Ich schnappe mir kurzerhand sein Telefon, während er noch etwas dagegen einzuwenden hat, doch es ist zu spät. Das Lachen, das ich eben noch hatte, verschwindet plötzlich, als ich die Nachricht lese. Hast du dich schon entschieden, Liebling? Ich öffne die Meldung und komme so zu dem ganzen Chat. Angespannt sieht mir Magnus zu und stellt langsam seine Kaffeetasse ab, während ich ganz nach oben scrolle und mir alles durchlese.

Camille

Hallo, schöner Mann.😘

Was willst du, Camille?

Ich habe nachgedacht und den Entschluss gefasst,
dass wir uns treffen sollten. Ich denke, es steht noch vieles
zwischen uns, das ich gerne geklärt hätte und wer weiß?
Vielleicht müssen wir einfach gemeinsam ins Bett und
all unsere Probleme sind plötzlich weg ... wie früher.😏

Ich bin sehr glücklich vergeben. Sex löst nicht
alle Probleme. Das solltest du langsam wissen.

Ach ja, du bist ja mehr der Typ zum Reden. Dann
reden wir eben nur und wenn du eingesehen hast,
dass ich im Recht liege, schlafen wir miteinander.🌹

Ich werde niemals einsehen, dass du ihm Recht
liegst, Liebes. Und selbst wäre ich interessiert,
bin ich glücklich vergeben.

Ach, komm schon. So eine Beziehung hat dich früher auch
nicht davon abgehalten, mich zu treffen und für mich war
es okay, dass du mich nur für Ablenkung benutzt. Jetzt bist
du eben an der Reihe, das zu akzeptieren.

Du warst nie nur Ablenkung, Camille, und das
weißt du nur zu gut.

Na gut, aber gib mir noch eine Chance. Ein Treffen. Ich
verspreche, ich habe mich geändert. In einer Woche bei dir?

Du kannst mich nicht einfach ignorieren, mein Lieber.
Ich weiß schließlich, wo du wohnst.

Hast du dich schon entschieden, Liebling?🖤


„Camille? Deine Ex?" Erstarrt sehe ich auf und lasse das Handy fallen. „Du schreibst deiner Ex, während wir gemeinsam im Urlaub sind?" Ungläubig stehe ich auf und Magnus folgt meinem Beispiel. „Nein, das verstehst du nicht. Bitte lass es mich erklären.", fleht er, doch ich schüttele distanziert den Kopf. „Warum bist du dann bei mir? Warum sagst du diese Dinge und gibst mir Versprechen, wenn alles nur eine Lüge ist? Eine riesige Lüge. Warum gehst du nicht gleich zu ihr zurück und springst mit ihr in die Kiste? Oder wolltest du zuerst wissen, wie es mit mir wäre? Und jetzt weißt du, ich bin schrecklich und deine Ex viel erfahrener und wissender und besser." Ich spüre, wie meine Augen zu brennen beginnen und meine Sicht verschwimmt. „Scheiße, warum dachte ich, du würdest etwas an mir finden.", flüstere ich eher zu mir und drehe mich um, um zu gehen, doch er hält mich an meinem Handgelenk fest. „Bitte lass es mich erklären. Sie hat mich angeschrieben und ich-"
„Es interessiert mich nicht mehr. Fass mich nicht an! Fass mich nie wieder an!", schreie ich und reiße mich von ihm los. Während ich ins Bad renne, laufen mir die Tränen über die Wange. Ich konnte fühlen, wie mein Herz bricht. Noch nie wurde ich so verletzt. Ich habe ihm vertraut. Ich habe ihm mein Leben anvertraut. Ich liebe ihn. Aber vielleicht musste ich einmal erleben, wie schnell Liebe in Hass verwandelt werden kann. In meinem Fall waren es nur wenige Minuten. Vielleicht hat er mich sogar schon einmal betrogen?
Schluchzend sitze ich auf den kalten Fließen im Bad und versuche hilflos noch Luft zu bekommen.. Ich will nach Hause. Ich will zu meiner Mutter und zu Izzy. In mein Bett.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt