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Alec


„Alec, ich weiß, heute ist der letzte Schultag vor den Ferien, aber du musst dich wenigstens noch für ein paar Minuten konzentrieren.", beschwert sich Dot und zeigt auf ein Arbeitsblatt, das vor mir liegt. „Können wir nicht ein wenig früher aufhören?", bitte ich, doch sie schüttelt eisern den Kopf. „Die letzten Tage war ich sowieso zu nett und habe dich früher gehen lassen. Ich verstehe das auch. Du musst dich noch erholen und hast jetzt einen Freund und möchtest natürlich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, aber er ist heute nicht hier und du wirst dich jetzt auf Schule konzentrieren, junger Mann.", verschränkt sie ihre Arme und lehnt sich in dem Stuhl mir Gegenüber zurück. „Ich habe morgen Geburtstag.", jammere ich und lege den Bleistift auf das weiße Blatt Papier. „Ja, morgen. Aber nicht heute und das ist auch gut. Und jetzt mach das fertig. Das ist kein Spaß, du hast bald deine Abschlussprüfungen und musst durchkommen. Ich will mich kein weiteres Jahr mit dir rumschlagen."
Entsetzt sehe ich sie an. „Oha."
„Das ist die nackte Wahrheit und jetzt mach das."
Ich erledige schnell alles und zu meiner Überraschung sogar korrekt. Ich muss aber auch sagen, dass ich mir in der Schule nie wirklich schwer getan habe, aber wenn man einen Lehrer hat, der dir alles gerne mehrmals und im Detail erklärt, geht das auch mal schnell. Zudem habe ich genug Zeit, um zu lernen, was ich tatsächlich ganz gerne Mal mache, wenn ich gerade ein Buch beendet habe und mich nicht direkt ins Nächste stürzen will, um das letzte erstmal zu verdauen und darüber nachzudenken.
„Alec, du hast heute Kontrolluntersuchung.", informiert mich meine Mutter, als ich mit meiner Lehrerin die Treppe hinunterkomme und mich auf einen der Barhocker setze.
„Warum heute schon? Wäre doch erst in einer Woche fällig." Verwirrt sehe ich sie an, als es an der Haustür klopft. Wir drei sehen uns an und schließlich erbarmt sich Dot, um zur Tür zu gehen und sie zu öffnen. Ich stehe ja nicht zur Auswahl.
Magnus steht vor der Tür und umarmt meine Lehrerin, bevor er meine Mutter begrüßt und zu mir kommt. Tatsächlich haben sich Magnus und Dot ein wenig angefreundet. Nach Dots anfänglicher Skepsis, kann sie ihn jetzt mittlerweile gut akzeptieren.

„Hey, Alexander." Wir küssen uns kurz zur Begrüßung, bevor er sich hinter mich stellt und seine Arme um mich schlingt. Ich lehne mich an seinen Oberkörper und sehe wieder zu meiner Mutter. „Also warum heute?"
„Weil ich den Termin verschoben habe, Alec. Was ist denn jetzt dein Problem?", fragt sie leicht gereizt, was mich verwirrt zu ihr sehen lässt. „Welchen Termin?", meldet sich auch Magnus zu Wort und legt seinen Kopf an meiner Schulter ab. „Ich muss zu einer Kontrolluntersuchung.", erkläre ich seufzend und stehe auf. „Zu einer ... Wann?", fragt er. „Wenn es dunkel ist. Wir haben immer die gleiche Ärztin, welche extra länger bleibt, damit ich am Tag nicht nach draußen muss.", kläre ich auf. Ich merke Magnus' verwirrten Blick und fahre fort. „Bei dieser Untersuchung wird untersucht, ob ich Hautkrebs habe oder irgendwelche neurologische Störungen. Es wird einfach alles untersucht."
„Wurde da schon einmal etwas gefunden?", fragt Magnus plötzlich ängstlich, was mich zu meiner Mutter sehen lässt. „Gehen wir hoch." Ich verschränke unsere Finger und ziehe ihn die Treppen hinauf in mein Zimmer.
„Habe ich etwas Falsches gesagt?"
„Nein, nur ... meine Mutter spricht einfach nicht so gerne darüber.", erkläre ich und setze mich auf mein Bett, bevor ich Magnus zu mir hole.

„Wie du bereits leider mitbekommen hast, ... habe ich depressive Phasen.", beginne ich und werde direkt wieder unterbrochen. „Warum leider?", fragt er beleidigt, während ich seine Hand in meine nehme. „Ich will dich damit nicht belasten. Ich kann das alleine schaffen und hätte dich da lieber nicht mit rein gezogen.", beichte ich. Ich ernte einen vorwurfsvollen Blick. „Alec." Ich bereite mich auf eine Predigt vor. „Ich weiß.", flüstere ich und wende meinen Blick ab. „Wenn du es ohnehin weißt, warum sagst du sowas dann? Du weißt, dass ich mit dir zusammen sein wollte und weiterhin will. Ich möchte mein Leben mit dir teilen und so möchte ich auch, dass du dein Leben mit mir teilst. Nicht nur die guten Seiten. Ich will natürlich mit dir lachen und schönes erleben, aber ich werde dich an den schlechten Tagen nicht verlassen. Ich möchte dir ebenso in schlechten Zeiten eine Stütze sein. Alec, ich liebe dich. Und damit meine ich alles an dir." Er sieht mich eindringlich an, was mich meinen Blick hoffnungsvoll heben lässt. Ein liebevolles Lächeln bildet sich auf Magnus' Lippen, während er mir eine Haarsträhne aus der Stirn streicht und seine Hand dann an meiner Wange ablegt. „Danke.", hauche ich und lehne mich schüchtern vor, um mich an ihn zu kuscheln. „Das ist selbstverständlich, Liebling.", murmelt er und löst sich leicht von mir, um unsere Lippen zu einem sanften Kuss zu vereinen. „Ich habe es dir schon einmal gesagt. Sag mir immer, wenn es dir schlecht geht. Versprich es mir, Alexander.", bittet er mich leise, was mich kaum merklich nicken lässt, während ich meine Stirn an seine lege. „Ich verspreche es. Verzeih mir. Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand mit meinen Problemen belastet werden will."
„Immer bitte.", lächelt Magnus und legt seine Hand in meinen Nacken, in dem er sofort eine Gänsehaut auf meiner empfindlichen Haut auslöst.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt