𝟣𝟨☾

551 46 5
                                    



Alec

Gemeinsam gehen wir uns an den Händen haltend die Treppe hinunter in die Küche, wo meine Mutter auf einem Stuhl am Esstisch sitzt und bereits auf uns wartet. Wir lassen uns gegenüber von ihr nieder. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Ich dachte, ihr geht essen und anschließend zu Magnus." Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und sieht uns abwartend an, doch ich bleibe still und sehe beschämt auf meine Hände. „Wir waren essen. Es war wunderschön. Und anschließend wollten wir noch eine Runde spazieren gehen, um die schöne Nacht zu genießen. Es war meine Idee. Ich habe den Alkohol mitgenommen und Alec dazu überredet.", erklärt Magnus schließlich, was mich schockiert aufsehen lässt. „Das stimmt nicht. Er hat mich dazu nicht überreden müssen. Ich habe freiwillig eingewilligt.", werfe ich schnell ein, denn so war es auch. „Aber es war dennoch meine Idee und dafür muss ich mich entschuldigen. Ich wusste nicht, dass das Ärger geben würde.", rechtfertigt Magnus sich sachlich und schuldig. „Alec darf gerne schon ein wenig kosten, aber Alkohol ist hier in Amerika erst ab dem einundzwanzigsten Lebensjahr gestattet. Ich weiß nicht, ob dir das amerikanische Gesetz nicht vertraut ist oder du nicht weißt, dass Alec erst achtzehn ist, aber ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert, denn ich sehe, dass du meinen Sohn sehr glücklich machst."

Überrascht sehe ich auf. „Also darf ich Magnus weiterhin sehen?"
„Natürlich.", lächelt meine Mutter erschöpft, was mich lächeln lässt. „Danke."
„Aber kein Sex oder ähnliches, wenn ich im Haus bin und ich möchte sehen, wo dein Freund wohnt, damit ich dich nach Hause holen kann, wenn etwas ist." Sie zeigt streng auf uns. „Oh mein Gott, Mom!" Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, während Magnus mir beruhigend über den Rücken fährt. „Ich denke ersteres liegt in unserer beider Interesse.", höre ich ihn schmunzeln, während sich meine Wangen rot färben. „Und ich kann dich natürlich gerne einmal bei mir zum Essen einladen. Nicht, Alec?" Mein Freund klopft mir auf den Oberschenkel, was mich nur nicken lässt. „Ich freue mich darauf.", grinst meine Mutter, als plötzlich die Haustür aufgeht und Jace reingelaufen kommt, gefolgt von seiner Freundin, Clary. Verwirrt sehe ich sie an, während Jace mir ein blaues Buch vor die Nase legt. „Ich habe das letzte noch nicht einmal gelesen.", werfe ich verständnislos ein und sehe mir das Cover an. Alle sieben Wellen.
Ich schlage die erste Seite auf, auf der etwas geschrieben steht. 'Clary ist schwanger'. „Was?" Halb lächelnd sehe ich auf, während Magnus mir das Buch aus der Hand nimmt und die Nachricht ebenfalls liest. Ich stehe auf und Jace schließt mich sofort glücklich in die Arme. „Ich wusste, etwas war anders. Ich werde Vater. Stell dir das Mal vor.", strahlt er, während ich auf Clary eine kurze Umarmung gebe. „Ihr werdet das super machen.", nicke ich.

„Oh, ihr macht mich alle fertig.", schließt auch meine Mutter die beiden in die Arme, während wir lachen. Nachdem Jace' Eltern weggezogen sind und ihn alleine gelassen haben (auch wenn er bereits studieren ging), ist meine Mutter auch irgendwie zu seiner geworden, was mich natürlich gefreut hat. Irgendwie hatte ich mir immer einen Bruder gewünscht. „Auch von mir herzlichste Glückwünsche.", lächelt Magnus, der sich von hinten an mich kuschelt. „Ah ... danke.", erwidert Clary ein wenig verwirrt, aber sehr freundlich. „Das ist Magnus, mein fester Freund.", kläre ich auf, während ich diesen festen Freund verliebt anfunkele. „Oh ... hi. Viel Glück euch.", lächelt sie schüchtern. „Dankeschön, Süße." Magnus drückt mir einen Kuss auf die Wange.
„Warum machen wir alle dich fertig? Was hat Alec ausgefressen?", setzt sich Jace neugierig an den Tisch zu meiner Mutter. Ich verdrehe meine Augen und will gehen, doch Magnus hält mich an meinem Handgelenk fest. „Ich musste die beiden heute mitten in der Nacht sturzbetrunken aufgabeln. Das ist etwas, das ich mir für euer Kind nicht wünsche." Meine Mutter greift sich an die Stirn, während ich mir ein Lächeln verkneifen muss. „Ah, da kommt endlich einmal ein wenig Spaß in dein Leben. Das freut mich.", dreht sich mein bester Freund zu mir.

„Alec, kann ich bitte noch kurz mit dir sprechen, bevor du gehst.", steht meine Mutter ernst auf, als ich mich mit Magnus umdrehe. „Du kannst ruhig schon gehen, wenn du willst. Oder du bleibst hier. Ich bin gleich wieder hier.", lächle ich kurz und folge dann meiner Mutter in eine hintere Ecke des Wohnzimmers.
„Du weißt, dass das schlimm hätte ausgehen können, Alec.", beginnt sie ernst und besorgt, während ich schuldig nicke und den Blick abwende. „Stell dir vor, ich hätte nicht nach euch gesucht und ihr wärt zu Sonnenaufgang noch draußen gewesen. Pass bitte auf dich auf und lass dich von diesem Magnus nicht in irgendeinen Mist ziehen. Du warst bis jetzt so brav.", streicht sie mir über die Wange und dreht meinen Kopf dann ein wenig nach rechts, während sie den Kopf schüttelt. Natürlich beschwert sie sich innerlich über die Knutschflecken an meinem Hals. Mich haben sie auch schockiert, als ich sie im Spiegel gesehen habe. Ich würde mich wenigstens gerne noch daran erinnern könne, wie ich sie bekommen habe, aber es ist schwach. „Aber es ist nicht dieser Magnus, es ist mein Magnus und ich vertraue ihm. Er hatte damit keine schlimmen Absichten und wenn er sagt, dass es ihm leidtut, dann tut es das auch. Ich weiß, es war waghalsig von mir, aber es ist nichts passiert und es war lustig und ich will doch auch nicht nur drinnen herum sitzen. Ich bin achtzehn, Mom. Ich muss zu leben beginnen und das kann ich mit Magnus."

Meine Mutter sieht mich leicht verwundert lächelnd an. „Ich weiß.", seufzt sie. „Aber ich will dich doch nur beschützen. Du brauchst jemanden, der das für mich übernimmt und wenn das Magnus ist, muss ich sehen, ob er mein Baby beschützen kann." Sie drückt mich an ihre Brust, während ich mich wehre, dann aber aufgebe. „Mich muss niemand beschützen, aber wenn, bin ich sicher, dass Magnus das sehr gut kann.", löse ich mich von ihr. „Verlasse dich aber nicht zu sehr auf ihn, nur weil du dich freust, ihn zu haben. Ich will nicht, dass dir das Herz gebrochen wird." Abwesend sieht sie mich an. „Er verlässt mich aber nicht.", sehe ich sie beleidigt an. Warum sagt sie sowas? „Das kann man nie wissen. Was wenn er irgendwann bemerkt, dass er doch nicht damit leben kann? Du musst dann weiterleben, ohne ihn.", wirft sie ein, doch ich schüttele den Kopf. „Du hast recht. Es kann immer passieren. Wie Dad uns verlassen hat. Aber deswegen muss man die gemeinsame Zeit genießen, die man hat und hoffen und das werde ich. Ich werde die Zeit mit Magnus genießen und hoffe, sie dauert noch sehr lange an.", beende ich das Gespräch abrupt und gehe zurück in die offene Küche, um mir das Buch und meinen Freund zu holen.

Mondscheinkrankheit (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt