Fuck. In der Tür stand Stegi, der wohl doch irgendwie von der Sache Wind bekommen hatte. Es konnte fast nur Rafi sein, der es ihm er gesagt hatte. Tim traute ich, wenn er sagte, er würde dicht halten. Und Stegi war richtig wütend, vor allem aber gekränkt. Klar schließlich hatte ich ihn ein wenig belogen, aber heute Morgen hatte ich das nicht. Mir war es wirklich gut gegangen und ich dachte, ich schaffe den Tag. Was, wie man sehn konnte nicht der Fall war. Nur ob er mir das glaubte, wusste ich nicht. „ Stegi ich.", versuchte ich mich zu verteidigen, doch er blockte sofort ab. Hatte ich es mir jetzt wirklich mit ihm versaut? Bitte nicht. Der blonde war mir auf seine Art und Weise wichtig. Keinesfalls wollte ich ihn durch so ne scheiße verlieren. Das verkraftete ich im Moment nicht auch noch. „ Auf jetzt ich bring dich nach Hause, solang ich noch Freistunde hab.", gab Stegi ausdruckslos von sich. Ich wollte noch mal versuchen mich zu erklären, doch jemand anderes kam mir zuvor. „ Stegi das können auch Nebenwirkungen der Tablette sein. Tim hatte ihm vorhin eine gegeben, wegen der ganzen blauen Flecken. Dieses erschöpfte passt da gut rein.", verteidigte mich Rafi. Es war sicher nicht nur die Tablette, aber die spielte schon mit rein, denke ich. So wirklich schlecht, dass ich gar nicht mehr hoch kam, ging es mir ja erst seit der Pause, wo ich die Tablette genommen hatte. Klar war ich davor schon fertig gewesen. Abgeschaltet hatte ich aber nicht nur deswegen. Hauptsächlich um alles zu verdrängen, was die gar passiert war. Es war einfach zu viel. „ Außerdem hab ich dich nicht belogen. Mir ging es heute morgen wirklich gut und ich dachte, ich pack den Tag." Stegi seufzte angestrengt und schloss einen Moment die Augen. „ Gott ich könnte dich gerade echt erwürgen. Hau du mal ab in den Unterricht Rafi, ich bleib bei ihm. Keine Sorge, ich werd Tobi schon nichts tun. Du kannst ihn guten Gewissens bei mir lassen." Entschuldigend sah er mich an, küsste mich noch mal auf die Stirn und ging dann wieder. Stegi ließ sich auf dem Stuhl nieder, wo Rafi gerade noch gesessen hatte und sah mich kopfschüttelnd an. „ Warum machst du das? Jeder normale Mensch wäre daheim geblieben. Nur du nicht.", wollte Stegi wissen. Seine Stimme hatte wieder einen ruhigen und besorgten Ton angenommen und war nicht mehr so genervt und wütend. „ Heute morgen ging's mir gut. Wenn ich da daheim bleiben würde, fühlt sich das wie schwänzen an. Mir geht es erst so scheiße, seit ich die Tablette genommen hab.", erklärte ich noch mal ruhig. Mit mir hatte Stegi es schon nicht einfach. Ich war ihm dankbar, dass er es so weit aushielt und für mich da war. „ Komm trink was uns dann legst du dich hin. Über Bio reden war, wenn's so weit ist." Der blonde hielt mir eine offene Flasche Wasser hin, welche ich dankend annahm. Etwas richtete ich mich auf, führte dann die Flasche an meine Lippen und trank etwas. Mich so aufrecht zu halten war unglaublich anstrengend, weswegen ich Stegi schnell die Flasche zurück gab und zurück sank. „ Ruh dich aus kleiner." Diesmal protestierte ich nicht. Ich schloss meine Augen und driftete ziemlich schnell ab. Durch ein rütteln an meiner Schulter wurde ich wieder wach. Verschwommen sah ich zu der Person, die mich geweckt hatte, was wohl Stegi war. „ Du siehst besser aus. Gehts so einigermaßen?", fragte Stegi und bot mir seine Hand an. Es dauerte einen Moment, bis ich wieder wusste, wo ich war und was passiert war, doch dann griff ich nach seiner Hand und ließ mich hoch ziehen. Es ging mir tatsächlich besser als vorher noch. Vielleicht hatte die Tablette jetzt doch gewirkt, oder oder Schlaf hatte mir einfach gut getan. Um seine Frage zu beantworten nickte ich kurz. Die zwei Stunden Bio würde ich schon noch packen. Stegi öffnete mir die Tür und ich trat heraus. Auf den Gängen war es laut und Kinder rannten umher. Musste wohl Pause sein. Auf dem Gang kamen uns Rafi und Tim entgegen, welche auch meinen Rucksack dabei hatten. Mit einem dankendem Nicken nahm ich diesen an „ Sehen wir uns dann später?", wollte Tim wissen und wir alle nickten. Ich ließ es mir nicht nehmen Rafi noch kurz zu küssen, ehe ich mit Stegi zum Biologieraum lief. Wir ließen uns wie immer in der ersten Reihe am Fenster fallen und packten unsere Sachen aus. „ Frau Staudt weiß jetzt Bescheid?", wollte Stegi auf einmal wissen. Verwirrt nickte ich. Warum wollte er das wissen? „ Das ist gut. Ich bin froh, dass du dich ihr anvertraut hast. Irgendwann hättest du so oder so. Es reicht im moment an Problemen, findest du nicht?" Oh ja und wie es das tat. Er konnte mir gerne ein paar abnehmen. Hätte mir nicht geschadet. Die Tür ging auf und unsere Lehrerin kam herein, was unser Gespräch unterbrach. „ Guten Morgen. In Anbetracht dessen, dass wir demnächst noch eine Klassenarbeit schreiben und einige von euch ins Schriftliche Abitur in Bio gehen, machen wir eine Wiederholungsstunde von diesem, letzten und den Jahren davor. Eine super Möglichkeit die mündlichen Noten heute sich noch auf zu bessern. Ich werde alles quer Beet zu den Themen, Organellen, Familie, Fortpflanzung, Zellteilung, DNA, Blutgruppen, Zellatmung, Membranen, Stofftransport, Proteine, Enzyme und so weiter abfragen. Alles müsst ihr nicht beantworten können, aber ihr solltet zumindest eine Ahnung haben. Wir fangen mit dem einfachsten an. Eigentlich ist das nicht relevant, aber ich fand es wäre ein schöner Übergang. Thema Familie. Welche Arten von Familien gibt es? Hier will ich jetzt alle Hände oben sehen." Man konnte mit ansehen, wie sich nach und nach alle Hände hoben. So auch meine. Die Frage war viel zu einfach. Da kam selbst ich noch mit, auch wennschon angeschlagen war. „ Jonas.", rief sie einen Jungen auf, der sich eher selten meldete. Ich ließ meine Hand wieder sinken. „ Nun ja also zum einen gibt es da die klassische Familie, aus Mutter Vater und Kindern, dann gibt es Patchwork Familie, wo ein Elternteil mit einem neunen zusammenlebt und dann halt noch alleinerziehende." „ Und?"
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Nachhilfe Venation FF
FanfictionTobi ist ein ziemlich guter Schüler, muss dafür aber auch viel lernen. Er hat seinen kleinen Freundeskreis und zeigt sich nach außen hin eher schüchtern. Plötzlich ist da ein neuer Schüler, dem er Nachhilfe geben soll. Das dieser ihm noch gehörig de...