Kapitel 40

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Kageyama blickte Hinata tief in die Augen und legte seinen Kopf auf seine Schulter. "Kannst du nicht einfach für immer bei mir bleiben?" , quengelte der Zuspieler leise und bedürftig. Hinata war etwas überrascht und zog seinen Freund etwas näher an sich. "Meine Eltern sind auf Geschäftsreise und Natsu kommt heute von ihrer Freundin nach Hause... Du könntest mit zu mir kommen." , brummte der Mittelblocker ebenso leise und Kageyama wurde hellhörig. "Ich kann meinem Vater schreiben, dass ich erst morgen nach Hause komme... Er muss ja nicht wissen warum." , antwortete der Zuspieler und nahm das Angebot gerne an. Um nicht zu auffällig zu sein, gingen sie zeitversetzt aus der Toilette raus. Zum Glück waren auch schon Coach Ukai und Herr Takeda aus der Halle raus. Das Freak-Duo ging raus und verabschiedete sich von den anderen, die von ihren Eltern abgeholt wurden. Es war nichts neues, dass die Beiden zusammen nach Hause liefen, doch nun würden sie sich nicht auf halber Strecke trennen, sondern sie gingen gemeinsam zu Hinatas Haus. Shoyo schnappte sein Fahrrad und sie liefen los. Auf dem Weg ging Hinata wirklich nochmal sicher, dass das für Kageyamas Eltern okay wäre. "Und deine Eltern würden keinen Verdacht schöpfen?" , wollte Shoyo wissen und schaute zum Zuspieler hoch. Dieser schaute nur nach unten. "Meinem Vater ist es egal, was mit mir ist. Er hat seine Probleme, ich hab meine. Wir leben aneinander vorbei. Also schätze ich schon, dass es okay ist." , nuschelte Kageyama ziemlich unbeschwert. Doch Hinata merkte, dass es dem Zuspieler doch nicht so gut damit ging, wie er vorgab. "Und deine Mutter?" , harkte der Mittelblocker nochmal nach. "Tot, seit dem ich 8 bin." , brachte der Zuspieler emotionslos über die Lippen. Hinatas Atem stockte. Er wusste nicht, dass Kageyama unter solchen Familienverhältnissen lebte. Shoyo wusste nicht, wie er reagieren sollte. Sollte er ihn in den Arm nehmen? "Das tut mir Leid..." , brummte Hinata mitfühlend und machte schon ein traurigeres Gesicht als Tobio. Der Schwarzhaarige nickte nur und schaute auf. Sie waren an dem Haus der Familie Hinata angekommen. Shoyo schob sein Fahrrad ans Haus und stellte es dort ab. Kageyama musterte das Haus genau. Er war noch nie hier gewesen. Gemeinsam gingen sie rein und als der Zuspieler sich im Eingangsbereich umschaute, schlossen sich direkt zwei Arme um ihn. "E-Es tut mir Leid, ich wollte nicht so explizit nachfragen. Mi-Mir tut das unglaublich Leid!" , schluchzte Hinata, der schon am weinen war. Kageyama schaute nur zu ihm runter und musste etwas lächeln. "Idiot." , brummte er nur und legte die Arme um seinen Freund. "Ist schon gut, mach dir darüber nicht so viele Gedanken." , nuschelte Kageyama und legte einen Finger unter Hinatas Kinn um ihn direkt in die Augen zu schauen. Der Mittelblocker schaute zu ihm hoch und wischte sich die Tränen weg. Kageyama gab ihm einen Kuss auf die Stirn, doch in der nächsten Sekunde klingelte es an der Tür. Der Zuspieler drehte sich um und schaute dahin. Erst blieb sein Herz stehen, was wenn es Hinatas Eltern waren?! Doch im nächsten Augenblick erinnerte er sich an Shoyos kleine Schwester. Kageyama räumte seinen Koffer aus dem Weg und lehnte sich an die Wand im Eingangsbereich, während Hinata die Tür öffnete. Tobio schielte unbemerkt an seinem Freund vorbei und ihm fiel direkt ein zweiter Sonnenschein ins Auge. Die selben Haare, die selben Locken, das selbe Lächeln. Shoyo, nur in klein und weiblich. Der Anblick verwirrte den Zuspieler aber brachte ihn auch zum Lächeln. Hinter der kleinen Schwester von Hinata stand eine junge Frau. Sie lächelte und redete kurz mit Hinata. Natsu, das kleine Mädchen, ging ins Haus und erschrak sich, als sie den riesigen und grimmig schauenden, fremden Jungen sah. Als Hinata die Tür schloss, spürte er wie sich ein kleine Hand um seine schloss und an ihm zog. "Nii chan?" , nuschelte das kleine Mädchen und starrte mit großen Augen zu dem Zuspieler. Hinata schaute zu ihr runter und verfolgte ihre Blicke. "D-Da steht ein fremder Junge..." , flüsterte sie und zeigte auf Kageyama. Tobio verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. Hinata nahm augenblicklich seine kleine Schwester hoch und ging zu seinem Freund rüber. "Natsu, das ist Kageyama. Ein... Freund von mir." , lächelte er und schaute zu seinem Zuspieler hoch. "Oh, ein Freund von Nii chan? Hallo Kageyama nii chan!" , kicherte sie und winkte süß. Nii chan? Kageyama wurd rot und lächelte etwas verlegen. "Hey." , brummte er und nach einem Blinzeln hatte er auch schon den kleinen Sonnenschein auf den Armen. Hinata ging einen Schritt zurück und grinste seinen Freund an. Tobio schien etwas überfordert und hielt das kleine Energiebündel in seinen Händen. "Ich geh uns mal Abendbrot machen." , nuschelte Shoyo und ging in die Küche. Kageyama folgte ihm, was anderes konnte er auch nicht machen! Schließlich kannte er sich in dem Haus nicht aus. Als er in die Küche kam hatte Hinata schon längst eine süße Schürze um. Tobio setzte in dem Moment Natsu ab und blickte zu seinem Freund auf. Er wurde augenblicklich rot und musterte ihn verlegen. Shoyo sah verdammt heiß in der Schürze aus und Phantasien machten sich in den Gedanken des Zuspielers breit. Ihm wurd abwechselnd heiß und kalt und schon merkte er wie sich was in seiner Hose regte. Oh Gott! Ganz unpassender Moment! "Äh...- Wo ist e-euer Badezimmer?" , schnellte der Schwarzhaarige und drehte sich blitzschnell um. Hinata schaute nur zu ihm und erklärte ihm flott den Weg zum Bad. Tobio zögerte keine Sekunde und ging schnell die Treppe zum Bad hoch. Augenblicklich schloss er sich ein und schaute in den Spiegel. Ohne zu zögern hielt er den Kopf unter kaltes Wasser um wieder klar denken zu können. Warum musste immer ihm sowas passieren?!

Nach ein paar Minuten, in denen er sich akklimatisierte ging er wieder runter und setzte sich an den bereits gedeckten Tisch. Hinata war schon fleißig dabei, seiner Schwester vom Urlaub zu berichten und zeigte ihr auch ein paar Bilder. Kageyama aß nur ein Müsli, was der Mittelblocker ihm extra zubereitet hatte. Hinata wusste ja genau, wie sehr sein Freund Milch liebte. Ab und zu äußerte er sich auch zu ihren Erlebnissen auf Malta. Als Shoyo seiner Schwester Bilder zeigte, fiel ihm direkt wieder ein, dass er noch Kai nach den Bildern fragen müsste. Auf Malta würde es gerade Mittagszeit sein, also wäre es okay ihn nun anzuschreiben. Kageyama zückte sein Handy und schrieb dem Mittelblocker von Malta. Nach dem Abendbrot brachte Hinata seine Schwester ins Bett und zeigte Kageyama unten das Wohnzimmer. Der Zuspieler machte es sich schon auf dem Sofa gemütlich und wartete darauf, dass sein Freund wieder kommen würde. Hinata ging die Treppen runter und streckte sich. Nach ein paar Sekunden schmiss er sich schon neben seinem Freund aufs Sofa und legte den Kopf auf den Schoß des Schwarzhaarigen. Kageyama fing an, den Kopf des anderen zu streicheln und fuhr durch seine orangen Locken. Sie unterhielten sich noch ein wenig über die Schule und Volleyball, bis sie beschlossen, hoch zu gehen. Hinata ging vor und der Zuspieler folgte ihm durch die Wohnung. Sie mussten die Treppen hoch gehen und in die Tür, welche direkt gegenüber des Badezimmers lag. Hinata hatte kein großes Zimmer, jedoch war es aufgeräumt und niedlich eingerichtet. Ein oranger Rundteppich machte sich auf dem Boden breit, das Bett stand in der linken Ecke und in der rechten Ecke sah man einen kleinen Schreibtisch mit Stuhl. Das große Fenster zeigte einen Blick auf ein Feld. Die Wände waren mit vielen Volleyballbildern geschmückt. Kageyama war erstaunt, als er auch sich auf den Bildern wieder fand. Hinata hatte scheinbar schon bevor sie sich ihre Liebe gestanden, Bilder von ihnen hier hängen. Shoyo zog sich aus und beschloss, sich auch eine neue Boxershorts anzuziehen. Den Augenblick nutze Tobio direkt und gab ihm einen kleinen Klaps auf den Hintern. Hinata grinste frech, wich aber direkt wieder zurück. "Natsu schläft nebenan..." , jammerte er leise und legte sich aufs Bett. Das Bett war eigentlich nur für eine Person gedacht, deswegen war der Platz eher beschränkt. Auch Tobio schlüpfte aus seinen Klamotten und kuschelte sich zum Mittelblocker. Ziemlich flott schliefen die Beiden ein. Am nächsten Morgen klopfte es an der Tür. Hinata blinzelte und hörte noch ein leises Schnarchen neben sich. Doch irgendwer hatte gerade das Licht angemacht. Shoyo setze sich auf und sein Blick fiel direkt auf Orange Locken. Natsu?!

Hinata rieb sich die Augen und riss sie augenblicklich auf. "Natsu! Man wartet bis man die Erlaubnis bekommt, ins Zimmer kommen zu dürfen!" , der Mittelblocker zischte seine Schwester ziemlich schroff an und wurde direkt rot. Eigentlich sollte seine Schwester nicht sehen, wie Kageyama bei ihm im Bett liegt! "Tut mir Leid... Aber ich hatte Durst. Und außerdem ist es Zeit zum Aufstehen." , brummte sie und legte den Kopf schräg, als sie den Zuspieler ins Hinatas Bett erkannte. "Was macht Kageyama nii chan dort? Wieso ist er nicht im Gästezimmer?" , fragte die Sechs Jährige. Jeder andere Gast übernachtete bis jetzt im Gästezimmer und für Natsu war es unbegreiflich, warum dieser Junge bei ihrem Bruder schlief. "D-Das Gästezimmer ist nicht aufgeräumt und auf dem Boden sollten Gäste auch nicht schlafen!" , schnellte Hinata direkt und stieg aus dem Bett. "Ich bring dir gleich was zu trinken, geh schonmal in die Küche." , beendete er und griff zu einem Shirt. Zum Glück ist Natsu noch zu jung um es zu verstehen, dachte Shoyo.

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt