Kapitel 88

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Monate vergingen.

Hinata wachte, wie gewöhnlich, als Erster auf. Müde ging er zur Fensterwand und schaute nach draußen. Kleine Regentropfen fielen vom Himmel. Doch es schien die Sonne.

Heute war Heilig Abend. Doch Wettertechnisch merkte man hier auf Malta davon nichts. Auf der Insel waren es im Dezember konstante 15 Grad. Es war nicht warm, es war nicht kalt - es war ganz angenehm.

Shoyo drehte sich um und schaute zu Tobio, der noch leise schnarchend vor sich hinträumte. Der Kleine beschloss, schonmal das Frühstück vorzubereiten. Vorsichtig ging er die Treppen runter, damit er nicht seinen Partner wecken würde.

Er lief am schön geschmückten Weihnachtsbaum vorbei und nutze die Chance, dass Tobio noch nicht wach war, um sein Geschenk darunter zu legen. Danach ging er in die Küche und deckte den Tisch fürs Frühstück. Shoyo musste doch erst den Tisch aufräumen, da sie gestern bis spät in die Nacht an den Hochzeitskarten gebastelt hatten. Auch wenn Hinata Kageyama dazu etwas überreden musste und es ziemlich lange gedauert hat, sehen die fertigen Karten doch wirklich süß aus. Für Hinata war es was ganz besonderes, den Leuten mitzuteilen, dass ihre Hochzeit stattfindet, also wollte er die Karten persönlich machen und gestalten und nicht einfach kaufen. Jetzt wo er gerade so drüber nachdachte, konnte er noch solange Kageyama schlief, die Karten bei den Leuten, die hier auf Malta wohnten, rumbringen. Das bedeutete, dass er zu seinen Teamkollegen, die ihnen mittlerweile ziemlich ans Herz gewachsen sind, zu Tobios Vater und zu Jake und Kai fahren würde.

Die anderen Karten werden nach Japan geschickt. Zu ihren alten Teamkollegen, ihren alten Freunden, wie zum Beispiel der Beste Freund von Kageyama, Rin. Und eine Karte geht auch an Hinatas Schwester, Natsu. Von seiner Mutter hat er bis heute keine Antwort auf seine Sprachnachricht bekommen. Er sieht nur die Blauen Haken und den blauen Kreis, der bei der Sprachnachricht erscheint, wenn sie abgehört wurde.

Nachdem Shoyo alles weggeräumt hatte und den Tisch deckte, bewegte er sich mit den fertigen Karten nach draußen.

Auf den Karten standen alle wichtigen Informationen zur Hochzeit, die im Juni des nächsten Jahr stattfinden wird. Die letzten paar Monate haben sich Kageyama und Hinata nicht nur auf das Volleyballspielen sondern auch auf die Vorbereitungen der Hochzeit konzentriert.

Der Orangehaarige setzte sich ins Auto und fuhr los. Zu erst fuhr er zu Tobios Vater, da dieser am Nächsten an ihnen wohnte.

Tobios Vater hatte sich mittlerweile ziemlich gut hier eingelebt und genoss seinen Dauerurlaub, welcher so langsam sein Alltag wurde. Ab und zu kam sein Vater zu ihnen, um sie zu besuchen. Das Verhältnis zwischen Kageyama und seinem Vater ist wirklich gut geworden. Tobio mag es zwar nicht zugeben, doch Hinata wusste, dass er sehr stolz auf seinen Vater war, der endlich seine Alkoholsucht durch professionelle Hilfe bekämpfen konnte.

Hinata dachte an die Zeit zurück, als er damals das Erste Mal bei Kageyama zu Hause war. Innerlich grinste er etwas und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Er parkte geschmeidig vor dem kleinen Haus, wo sein Vater wohnte.

Shoyo stieg aus und klingelte an der Tür. Nach kurzer Zeit öffnete Kageyamas Vater die Tür und lächelte, als er den Orangehaarigen sah. "Oh, was für eine Überraschung!" , lächelte der mittlerweile ältere Mann. "Hi! Frohe Weihnachten!" , strahlte Shoyo und hielt seinem Gegenüber die süße Hochzeitskarte hin. "Tobio und ich heiraten am 27.07. Wir freuen uns, wenn du auch kommst." , lachte er fröhlich und übergab die Karte an Tobios Vater. "Wow, das ist ein tolles Weihnachtsgeschenk! Natürlich komme ich zu euerer Hochzeit! Ich freue mich sehr für euch. Grüß Tobio von mir." , jubelte er etwas und Hinata merkte ihm an, dass er sich wirklich freute. Hinata wurde ganz warm ums Herz und er nickte nur lächelnd. Sie plauderten noch kurz und dann machte sich der Kleine schon wieder auf den Weg. Er musste noch ein paar andere Hochzeitskarten wegbringen.

Nach einer guten Stunde, in denen er viele Glückwünsche erhalten und viele nette Gespräche geführt hatte, kam er wieder Zuhause an. Kageyama war auch schon wach und lief verschlafen in der Küche rum. "Wo warst du?" , gähnte der Schwarzhaarige und zog sich gerade im Laufen ein Shirt über. "Ich hab die Karten verteilt. Liebe Grüße von deinem Vater." , murmelte er gutgelaunt und setzte sich an den Frühstückstisch. Tobio grummelte nur müde und setzte sich auch. Sie aßen gemütlich zusammen, wie sie es jeden Morgen taten. "Iss nicht zu viel, ich hab heute Abend noch vor, mit dir aus zugehen." , grinste Kageyama, während er die Reste seines Müsli aß. "Ausgehen?" , nuschelte Shoyo und legte den Kopf schräg. Tobio nickte und lächelte etwas mysteriös. "Ich hab uns einen Platz im besten Restaurant der Insel reserviert." , grinste er und stand auf, um sein Geschirr abzuwaschen. Das Grinsen ließ Hinata erröten. Es war ein leicht verspieltes, aber auch gleichzeitig romantisches Grinsen und der Kleine schaute verlegen auf den Boden. Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch und er freute sich sehr auf das romantische Essen mit Tobio.


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Vielen lieben Dank für 40 k Reads! <3 Ich bin wirklich überwältigt und kanns selbst nicht so ganz glauben. Ihr seid wirklich unglaublich. Vielen Dank!

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt