Kapitel 27

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Hinatas Augen öffneten sich langsam und er blickte direkt in die seines Freundes. "K-Kageyama?" , Hinata fiel es noch schwer zu reden, geschweige dessen sich zu bewegen. Das letzte woran er sich erinnern konnte, war die Ampel, der Bus, das Auto und Kageyamas Arme. "Oh mein Gott Hinata!" , brummte Kageyama und riss seine tränenden Augen auf. Er küsste seinen Freund auf die Wange und hielt seine Hand ziemlich dolle. Die Tränen liefen nur so von seinem Gesicht hinunter und auf diesen vorher so tristen Gesicht machte sich ein Lächeln breit. "Was ist pass...iert, wo sind wir- Aua! Mein Kopf!" , nuschelte der verwirrte Mittelblocker. "Du hattest einen Unfall und lagst die letzten Tage im Koma, Babe." , schluchzte Kageyama und streichelte seine Wange. "Ich erzähl dir alles, wenn es dir besser geht." , nuschelte er erleichtert und strahlte. Hinata war noch ziemlich benommen, doch die hauptsache war, dass er wach war. Er war am Leben. Es war alles gut.

Kageyama ging los und sagte dem Arzt Bescheid. An Shoyo wurden noch die letzten Untersuchungen durchgeführt und ihm wurden noch vier Tage Krankenhausaufenthalt drangehängt. "Ich werde dich jeden Tag besuchen kommen." , lächelte Kageyama und zeigte ihm die Blumen, die er mitgebracht hatte. Shoyo ging noch nicht wirklich drauf ein und brauchte noch etwas Ruhe. Die nächsten Tage vergingen etwas entspannter. Das Team wusste Bescheid und sie wollten alle zusammen am letzten Aufenthalts Tag zu Hinata fahren, um ihn abzuholen. Tobio besuchte seinen Freund jeden Tag und brachte ihm immer wieder aufs neue Blumen. Hinata war nach den paar Tagen wieder komplett ansprechbar und mobilisierte sich wieder. Ab und zu machten sie kleine Spaziergänge um das Krankenhaus herum.

Nun war er da! Der Tag, an dem Kageyama wieder an der Seite seines Freundes schlafen konnte. Am vorherigen Tag hatten sie abgemacht, ihrem Team es weiterhin zu verschweigen, um sich aufs Volleyball konzentrieren zu können und nicht wegen Vorurteilen eingeschränkt zu sein. Wie der Rest nämlich reagieren würde, wenn sie es wirklich öffentlich machen würden, war ihnen unbekannt. Sie schauten ja jetzt schon blöd, als Kageyama sich nur etwas mehr kümmerte. Morgens wachte Tobio alleine in dem Bett auf und stand direkt auf. Er konnte kaum abwarten, wieder seinen Freund zu sehen. Sie hatten sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie es in Japan weiter gehen würde. Es war so zum Standart geworden, dass sie die ganze Zeit zusammen waren. Doch in Japan würde das Alltagsleben wiederkommen. Schule, Volleyball, Essen, Schlafen. So wie der Zuspieler vorher gelebt hat. Doch nun war so ein Orangehaariger da, der alles auf den Kopf stellte. Tobio zog sich an und ging raus. Auf dem Weg traf er Kiyoko und Yachi und ging mit ihnen zusammen zum Frühstück. "Du sag mal Kageyama..." , fing Yachi mutig an, wobei ihr Mut sie schnell wieder verließ, als der grimmig reinschauende ihr einen kalten Blick gab. "W-Was ist eigentlich zwischen Hinata und dir? Ihr habt so eine innige Freundschaft... wirkt schon fast so als ob..." , Yachi fing das stottern an und Kageyama schaute weg. Er wusste, dass die ersten Verdacht schöpften. "Sind wir nicht." , sagte Tobio ziemlich kurz angebunden. Kiyokos Atem stockte. "Ich bin nicht schwul." , beendete er und schämte sich etwas für das Lügen. Yachi nickte. "Tut mir Leid für die aufdringliche Frage." , murmelte sie. "Passt schon, Hinata und ich verbringen ja wirklich viel Zeit miteinander und sind auch sehr gut befreundet. Aber nur Freunde." , nuschelte Kageyama und versuchte es so ehrlich wie möglich rüber zu bringen. Das gelang ihm auch, denn Yachi stellte keine Fragen mehr. Beim Frühstück redeten alle über Hinata und seine Entlassung, doch Kageyama hielt sich etwas zurück. Er aß nur sein Müsli und hörte den anderen zu. Auch vor den anderen musste er diese Frage nochmal beantworten. Zum Glück waren nicht der Coach und Takeda anwesend, ansonsten wär das ziemlich unangenehm gewesen. "Du sag mal, Kageyama. Was ist eigentlich zwischen dir und Shoyo?" , murmelte Noya fragend und fuhr sich durch die Haare. "Ihr seid so extrem gut befreundet, dass es so ernst wirkt." , auch das Team wurde neugierig und Noya schaffte nicht wirklich die Worte zusammen zufassen. "Ich weiß nicht wovon du redest." , nuschelte Tobio und starrte auf seine Schüssel. "Naja... Seid ihr irgendwie mehr als Freunde?" , hakte er nochmal nach. "Ja sind wir. Wir sind sehr gut befreundet." , antwortete der Zuspieler unterkühlt und verzog keine Miene. "Seid ihr denn ein... Pärchen?" , Tanaka löste Noya ab und die anderen schauten alle runter. Es war Kageyama schon klar, dass es Gerüchteküche gab. "Nein, sind wir nicht. Wir sind beide straight. Wo ist das Problem bei einer innigen Freundschaft?" , er wurde etwas impulsiv und stand auf. "Naja, es gibt kein Problem, nur ihr schlaft ja auch beide in einem Bett und so..." , rechtfertigte Sugawara die Gedanken des Teams. "Das machen wir, damit ihr es nicht machen müsst!" , zischte Tobio und schüttelte den Kopf. Natürlich war das nicht so, aber er hatte Hinata versprochen, es geheim zu halten. Und außerdem waren die anderen ja schon so komisch drauf, wenn es um diese Sache ging, dann wollte er es selbst auch nicht gestehen. Der Rest des Teams schaute etwas beschämt auf den Boden, während Tobio schon losging. "Wir hätten nicht so aufdringlich sein sollen. Muss bestimmt hart sein, ich meine er hat die stärkste Bindung zu Hinata." , nuschelte Daichi, als Kageyama den Raum verließ. "Das stimmt. Sonst hat er hier nicht wirklich eine Person auf die er sich verlassen kann. Hinata ist der einzige, dem er sich zu gewendet hat." , stimmte Ennoshita zu und verschränkte die Arme. "Ihr solltet euch entschuldigen." , murmelte Kiyoko, die das Pärchen unterstützte. "Lasst die Beiden ihr Ding machen und unterstützt sie einfach." , beendete sie freundlich und stand auf. "So nun müssen wir wirklich los." , lächelte Sugawara , "Hinata wartet bestimmt schon sehnsüchtig!"

Sie fuhren mit dem Bus zum Krankenhaus. Bevor sie ins Krankenhaus liefen, kauften alle noch von ihrem Geld ein kleines Geschenk für Hinata. Tobio kaufte traditionsgemäß wieder Blumen und die anderen nette Mitbringsel. Zusammen liefen sie ins Krankenhaus und Kageyama führte sie dort entlang. Mittlerweile kannte er den Weg auswendig. Als er die Zimmertür öffnete und eine panische Frau sah, wurde ihm schnell mulmig. Diese Gefühl wurde auch bestätigt. Shoyo lag nicht mehr in seinem Bett und der Blick der Krankenschwester verriet die chaotische Situation!

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt