Kapitel 17

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Oh mein Gott. Schock, Enttäuschung, Ratlosigkeit und Peinlichkeit standen in der Luft und in Kageyamas Gesicht geschrieben. "E-Es ist nicht das, wo-wonach es..-" , schnellte Hinata los und stand direkt vor dem Zuspieler, dem die Tränen vom Gesicht kullerten. "Halt deine Klappe." , zischte Tobio und ballte die Fäuste. Auch Shoyo liefen jetzt die Tränen die Wangen entlang und Kenma schaute nur verwirrt zu den Beiden. "Scheiße... Ich wusste nicht-" , murmelte er nur von hinten und begriff es langsam. Nein. Das war zu viel. Kageyama drehte sich schnell um und ging mit schnellen und großen Schritten nach oben ins Zimmer. Er zog die Kaputze vom Pulli hoch und hielt die Hände vor den Augen. Als Hinata ihm hinterher laufen wollte, fing er an zu rennen und durch seine langen Beine war er in Sachen Treppen steigen viel flotter. Shoyo schrie ihn nur an und bettelte ihn an. "Hör mir zu, es ist wirklich nicht-" , schrie er und rannte dem Setter hinterher. "Ich will nichts wissen." , zischte der Große verletzt und schoss ins Zimmer. So schnell er konnte hielt er die Tür zu und schloss ab. Er braucht jetzt ganz viel Zeit für sich alleine. Wieso? Wieso Hinata? Wieso hat er das getan? Wollte der Orangehaarige ihn wirklich nur vorführen? Warum hatte er was mit Kenma? Wieso um alles in der Welt würde Hinata ihm sowas antun?!

Er schmiss sich auf den Boden, rollte sich zusammen und vergrub das Gesicht bei seinen Oberschenkeln. Nie im Leben dachte er, dass er wegen dem Mittelblocker weinen würde, doch die Tränen hörten nicht auf zu laufen. Und so schluchzte er vor sich hin. Dabei bemerkte er fast nicht das heftige Klopfen an der Tür. "Tobio, Tobio! Gottverdammt! Tobio mach die Scheiß Tür auf!" , schrie der Kleine draußen und prügelte gegen die Tür. Auf einmal verschwand das Geschrei und er nahm eine Mädchenstimme wahr. Kiyoko stand wohl aus irgendeinem Grund bei Hinata. "Was ist denn los, Hinata?" , murmelte die Schwarzhaarige Schönheit zu Shoyo und sah direkt, dass er weinte. "K-Kageyama ist da drinne und er lässt mich nicht rein." , krächzte der Spiker. "Wir..- Haben uns gestritten." , beendete er und schaute wieder zur Tür. "Lass Hinata doch bitte rein, Kageyama wir können über alles reden." , sprach Kiyoko freundlich der Tür entgegen und nahm den aufgewühlten Hinata in den Arm. "Kein Bedarf" , zischte Tobio, der das Gespräch belauschte. Hinata wusste nicht weiter. Kiyoko stand dort, Tobio war da drinne. Er... musste es jetzt einfach loswerden. "Tobio" , Hinata wurde ruhiger und sprach leiser, während Kiyoko etwas skeptisch aufmerksam wurde. "Ich war das nicht.. Ich wollte das auch nicht. Er wollte mit mir reden und dann hat er es einfach getan... Mir hats auch nicht gefallen! Ich-Ich wollt das wirklich nicht!" , plapperte er und versuchte die Worte zu finden. Inzwischen packte Kageyama ein paar Sachen zusammen und stopfte sie in einen großen Rucksack. Er hörte nur Hinata zu und wischte sich die Tränen weg. Da er wusste, dass Kiyoko da noch stehen würde, zog er eine Sonnenbrille auf. Es wäre peinlich, vor dem Teammitgliedern zu heulen. Und jetzt brauchte er erstmal seine Zeit. Seine Zeit für sich. So schloss er auf, blickte den verheulten Shoyo und die verwirrte Kiyoko an und ging schnurstracks runter. "Kageyama!" , schrie Hinata ihm nur hinterher und hatte das Bedürfnis alles auszuplappern. Kiyoko hielt ihn fest und versuchte ihn zu beruhigen. "Ich glaube, Kageyama braucht jetzt etwas Zeit für sich." , nuschelte sie beruhigend und schaute dem Schwarzhaarigen nach. Hinata ließ sich auf den Boden fallen, zog die Knie an und legte seinen Kopf drauf. "Ich bin so dumm. Ich bin so dumm. Ich bin so so dumm!" , redete er auf sich ein und schluchzte. Kiyoko versuchte die Situation zu verstehen, war aber extrem verwirrt. Kageyama fetzte unten an den anderen vorbei, die sich den Bauch vollgeschlagen hatten. Ohne das Daichi ein Wort verlieren konnte war er schon zum Pool raus und ging ans Meer. Das Meer beruhigte ihn etwas. Ganz sanft zerrinnten die Wellen vor seinen Füßen. Der Zuspieler zog seine Schuhe aus und lief den Strand entlang. 1 Kilometer, 2 Kilometer, 3 Kilometer. Immer weiter. Gedankenverloren. Wieso Hinata? Warum? Von wegen "Ich wollte das nicht." ! Schon auf dem Flug waren sie sich so nah. Auch an manchen Abenden hatte Hinata das Zimmer verlassen und wollte mit Kenma noch Spiele spielen. Wer weiß was für Spiele die in Wahrheit gespielt hatten. Irgendwann taten seine Füße so weh, dass er sich unter Klippe niedersetze. Er hatte den perfekten Blick auf das Meer und war Regen geschützt. Das war wichtig, denn gerade jetzt fing es an zu nieseln. Heute würde Kageyama nicht zurück gehen. Eine Nacht. Zwei Nächte hier zu verbringen wäre okay. Es würde sich auch keiner um ihn sorgen. Außerdem hätte Hinata ja Kenma, der tröstet ihn bestimmt schnell. Bei dem Gedanken, kamen ihm wieder die Tränen. Er setze seine Sonnenbrille ab und ließ es zu. Tobio stellte sich seinen Tränen, zog seine Hose aus und schlüpfte in seine Badehose. Die Sonne ging mittlerweile unter. Immer weiter schritt er ans Meer und ließ sich den Sand durch die zarten Wellen auf die Füße treiben. Durch glasige Augen beobachtete er den Roten Ball, der über der Wasseroberfläche schwomm und in einem Orangen Himmel verfloss. Dieser Anblick der Sonne beruhigte ihn etwas. Um runter zu kommen flanierte er ins warme Wasser und genoss die letzten Sonnenstrahlen. Außerdem brauchte er andere Gedanken. Also dachte er an die tollen Urlaube die er jedes Jahr mit seinen Eltern machte. Das lenkte ihn ab und entspannte ihn, während er auf der Wasseroberfläche trieb und immer weiter ins offene Meer gerat...

Liebesgeschichte auf Malta - (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt