Christmas (4)

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Alec


Lächelnd drehe ich mich zu meinem Ehemann, der mich liebevoll betrachtet. „Sie wird wollen, dass Max sie jede Woche mindestens fünf Mal besucht, wenn sie noch so ist, wie früher.", schmunzele ich, während Magnus seine Arme um meinen Nacken legt. „Ich finde deine Schwester ganz bezaubernd.", murmelt er gegen meine Lippen, bevor er sie mit seinen verbindet und mich in einen gefühlvollen Kuss verwickelt. „Außerdem finde ich dein Zimmer ebenfalls sehr toll.", lächelt er. „Besonders dein großes Bett."
„Magnus, nein. Meine ganze Familie ist unten und hasst mich sowieso so schon." Ich lege eine Hand an seine Brust und drücke ihn leicht von mir, doch er hakt seine Zeigefinger in meine Jeansschlaufen und zieht mich wieder näher. „Ich habe doch gar nichts gesagt.", schmunzelt er, doch ich schüttele den Kopf. „Brauchst du gar nicht. Ich kenne dich zu gut. Jede deiner Gesten deutet darauf hin, dass du uns beide im Bett willst. Aber das werde ich zu verhindern wissen.", hauche ich und ziehe ihm vorsichtig sein weinrotes Hemd aus der engen Jeans. Er legt seine Zähne an meinen Hals und knabbert leicht an meiner erhitzten Haut, während seine Finger an dem Knopf meiner Hose herumfummeln, um ihn zu öffnen. Gerade als er es schafft und mir ein wohliges Seufzen entkommt, hören wir ein Klopfen am Türstock und entdecken Max erstarrt im Türrahmen stehen. Sofort drücke ich Magnus von mir und schließe den Knopf wieder, bevor ich mir desorientiert durch meine wirren Haare fahre. „Max.", kommt ertappt über meine Lippen. „T-tut mir leid.", stammelt er, während er sich umdreht, um zu gehen, doch ich halte ihn auf. „Nein, alles ok. Was wolltest du denn?", frage ich fürsorglich und setze mich auf mein Bett. Ich klopfe neben mich auf die Matratze. Max nähert sich zögerlich und lässt sich dann vorsichtig neben mir nieder, bevor er kurz zu Magnus sieht. „Möchtest du mit mir alleine sprechen?" Fragend sehe ich ihn an, doch er schüttelt den Kopf. Magnus schließt die Tür und setzt sich neben meinen Bruder, damit er in unserer Mitte sitzt.

Der schwarzhaarige Junge, der mich so sehr an mich selbst erinnert, sieht unsicher zu seinen Händen hinunter und spielt mit seinen Fingern, während ich ihn neugierig betrachte. Ich würde hoffen, dass wir doch noch eine gute Bindung herstellen können und unsere Eltern mich nicht komplett ins schlechte Licht gerückt haben.
„Wie ... wie hast du bemerkt, dass du ... naja ..., dass du auf Jungs stehst?", fragt mein kleiner Bruder schließlich, ohne seinen Kopf zu heben. Verwundert sehe ich zu Magnus, der meinen Blick so erwidert. Denkt er dasselbe wie ich?
„Naja, mich haben Mädchen nie interessiert. Während all meine Freunde auf ihren Körper gesehen haben, konnte ich nur ihren Charakter erkennen. Ich konnte nie mehr als befreundet mit ihnen sein und ein Kuss hat in mir absolut nichts ausgelöst. Wenn wir Sport hatten, habe ich in der Umkleide bemerkt, dass Jungs viel mehr in mir auslösen und als ich Magnus kennengelernt habe, war ich mir sicher.", versuche ich zu erklären. „Aber das muss nicht bei jedem gleich sein."
„Und wie weiß man, dass man auf Mädchen und Jungs steht?"
Schmunzelnd sehe ich zu Magnus. „Da kannst du meinen Ehemann fragen."
Verwundert sieht Max zu ihm auf, während Magnus nickt. „Ich kann dir sagen, was ich auch Alec bereits gesagt habe, als er in deinem Alter war. Lass dir Zeit. Du musst dir keinen Stress machen. Du bist jung. Geh auf Partys, habe Spaß, finde es heraus. Du wirst merken, wenn du jemanden besonders gerne magst. Egal, welches Geschlecht.", lächelt Magnus fürsorglich, während ich ihn verzaubert anfunkele. Er ist einfach unglaublich und immer findet er die richtigen Worte, um einen zu beruhigen oder etwas zu erklären. Ich liebe ihn. Noch viel mehr als am ersten Tag.

„Es gäbe da einen Jungen ... aber ich weiß überhaupt nicht, ob er mich auch mag." Max' Blick wandert wieder zu seinen Händen. „Sprich ihn an. Ich weiß, es kann schwer sein, aber es lohnt sich. Und das wichtigste, halte uns am Laufenden." Lächelnd sieht er zu mir auf, was auch meine Laune erhellt. Ich freue mich sehr, dass wir uns verstehen und ich sogar helfen konnte ... mit Magnus natürlich.
„Gibt es noch etwas?", frage ich abschließend und Max scheint zu überlegen, bevor er langsam nickt. „Was ist mit Mom? Und Dad?"
„Nimm ihre Worte nicht zu ernst und solltest du mal weg wollen, schreib uns. Wir sind immer erreichbar und unser Gästezimmer ist immer frei.", nicke ich aufbauend und hole mein Handy aus der Hosentasche, damit ich Max' Nummer einspeichern kann. „Danke.", haucht er, doch ich schüttele lächelnd den Kopf. „Wir sind eine Familie, Max. Ich weiß, ich war die letzten Jahre nicht für dich da, aber ich würde das sehr gerne alles nachholen. Du kannst mir – oder auch uns – jederzeit schreiben. Du brauchst nicht scheu zu sein. Ich bin dein Bruder." Ich klopfe ihm auf die Schulter und stehe dann auf. „Und jetzt feiern wir Weihnachten."
Anschließend gehen wir die Treppen wieder hinunter in das Wohnzimmer, in dem unser Sohn begeistert mit einer glänzenden Christbaumkugel spielt, was mich skeptisch schauen lässt, doch meine Schwester kommt mir zuvor. „Warte.", murmelt sie und zeigt auf unsere Mutter, die gerade mit einem riesigen Karton ins Wohnzimmer kommt. Sie stellt ihn ab, nimmt Max die Glaskugel ab und wendet sich wieder der Box zu. „Das sind noch Spielsachen von Alec, Izzy und Max. Ich bin mir sicher, die gefallen dir besser.", lächelt sie – uns eindeutig noch nicht entdeckt. Sie drückt ihm einen alten Teddybären in die Hand, den ich früher als Kleinkind hatte und betrachtet ihn mit glänzenden Augen.

Magnus legt seine Arme von hinten um mich, während sich meine Augen mit Tränen füllen. Es ist unglaublich, zu sehen, wie meine Mutter, die mich immer tyrannisiert hat, mit unserem Sohn spielt. Als wäre alles normal – was es schließlich auch für uns ist, aber für gewöhnlich nicht für meine Eltern. Auch mein Vater setzt sich neben unser Kind und hält ihm eines Izzys alten Spielzeuge vor die Nase und lacht ausgelassen, als dieser es begeistert ergreift.
„Mom und Dad scheinen ihren Enkel doch mehr zu mögen, als sie geplant hatten.", lächelt meine Schwester neben mir, was mich nicken lässt. „Ich freue mich so, dass er nicht ohne seine Großeltern aufwachsen muss.", hauche ich, was meine Eltern zu mir sehen lässt.
„Alexander.", seufzt meine Mutter. „Du kannst froh sein, dass euer Sohn so unglaublich süß ist."


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Auch hier wünsche ich euch noch einmal ein schönes, besinnliches Weihnachten, an dem ihr euch auch etwas erholen könnt! Bleibt gesund und genießt die freie Zeit!
Liebe Grüße!❤️

Malec Oneshots & Short storys (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt