Malec Oneshots & Short storys (german)

Ungewöhnliche Überraschung(6)

Magnus

„Ok, also beginnen wir. Anscheinend seid ihr jetzt wieder unzertrennlich, vielleicht habt ihr es einfach einmal gebraucht, euch anzuschreien? Fühlt ihr euch jetzt besser?", fragt Viktor, welcher in einem roten Couchsessel vor uns platzgenommen hat, während wir auf einer Couch der selben Farbe sitzen. „Vielleicht, aber ich hasse es ihn anzuschreien. Ich will nicht mit ihm streiten.", erwidert Alec, mit welchem ich die Hände verschränkt habe. „Ich will auch nicht mit dir streiten.", lächle ich ihn an, während Viktor sich räuspert.

„Ok, aber ihr seht, dass es nicht immer unbedingt schlecht ist. Dieses Mal hat es euch doch wieder näher gebracht. Jetzt wollen wir einmal auf das eigentliche Thema zurückkommen. Wollt ihr ein Kind? Denkt ihr, dass ihr bereit dazu seid? Habt ihr genug Platz in der Wohnung? Habt ihr genug Zeit für euer Kind?", fragt Viktor weiter. Euer Kind. Das klingt so ungewohnt. So schön. Eine kleine Familie mit Alec. „Ich weiß es nicht ...", antwortet Alec nach kurzem Überlegen. Und ich muss ehrlich sagen, ich schließe mich ihm an. Natürlich war ein Kinderwunsch immer vorhanden, aber ob ich wirklich bereit dazu bin? Kann ich einem kleinen Wesen die Welt zeigen? Vor Gefahren schützen?

Noch einige Zeit reden wir darüber, auch wenn von unsererseits nie wirkliche Antworten kommen. Wir haben uns einfach noch keine Gedanken darüber gemacht. „Ok, ihr seid ziemlich verloren in dem Thema.", seufzt Viktor. „Ich würde mir wünschen, dass wir uns in naher Zukunft noch einmal sehen und ihr mir wenigstens ein wenig bessere Antworten geben könnt. Ihr habt noch ... sieben Monate? Macht euch keinen Stress, aber habt auch im Hinterkopf, dass die Zeit schnell vergehen kann, besonders, wenn man sie braucht.", nickt er und legt seinen Block, in dem er ein wenig mitgeschrieben hat, zur Seite. Er steht auf und schüttelt einmal jeweils unsere Hand.

„Was machen wir jetzt?", fragt mich Alec, als wir uns wieder ins Auto setzen. „Ich ... kann nicht mehr in der Wohnung sein, Alec. Sie erinnert mich immer an den schlimmsten Moment meines Lebens.", murmele ich, während ich den Autoschlüssel verloren in der Hand halte. „Willst du umziehen? Aber die Wohnung ist wirklich schön.", wirft Alec leise ein, was mich ihn vorwurfsvoll mustern lässt. „Du kannst gerne dort bleiben. Vielleicht zieht dein Ablenkungspartner dort ja mit dir ein.", sehe ich beleidigt vor mich hin. „Mags, das war ein Spaß. Ich will mit dir in einer Wohnung wohnen. Ich will mit dir leben. Mit dir einschlafen und aufwachen. Ich will mit dir Frühstücken, Mittagessen und Abendessen. Ich will mit dir ein Bett teilen. Ich will mit dir kuscheln. Ich will mit dir lachen und weinen. Ich will mit dir Tag und Nacht zusammen sein, vormittags, mittags, nachmittags, abends und jede Sekunde dazwischen. Ich will mit dir jedes Problem beseitigen. Ich will mit dir dieses Kind bekommen. Ich will es mit dir aufziehen und in die weite Welt schicken. Ich will mit dir alt werden. Ich will dich lieben. Ich will dich heiraten.", lausche ich Alec, während sich Tränen in meinen Augen sammeln.

„Ich weiß, ich habe einiges falsch gemacht und ich weiß, es wäre falsch von dir mir zu vergeben, aber ich will kein Leben ohne dich führen. Das ist jetzt alles echt ein wenig kitschig, aber ich liebe dich, Magnus Bane und ich werde es immer tun.", lächelt er liebevoll und mit Freudentränen in den Augen. Ich umfasse sein Gesicht mit meinen Händen und ziehe ihn in einen innigen Kuss. „Ich werde dich auch immer lieben, Alexander Gideon Lightwood.", lächle ich gegen seine Lippen. „Und jetzt lass uns eine neue Wohnung suchen.", löse ich mich von ihm und starte den Motor.

„Wann willst du es eigentlich deiner Familie sagen?", frage ich Alec, nachdem wir einige Minuten nichts gesagt haben. „Ich weiß nicht. Meinen Eltern so spät wie möglich. Vielleicht erst, wenn das Kind da ist. Aber Izzy könnte uns bei der Wohnungssuche helfen.", schlägt er vor. „Sollen wir zu ihr fahren?", wende ich den Blick für eine kleine Sekunde von der Straße ab und sehe zu Alec. „Nur wenn es dir nichts ausmacht. Wir können gerne auch noch warten.", murmelt er, doch ich lenke schon nach links, um in Richtung ihrer Wohnung zu fahren. Sie wohnt dort mit Simon. „Catarina muss ich sowieso erst am Abend holen.", erkläre ich.