Doppeltes Glück?(8)

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Alec


Nachdem wir noch kurz etwas mit Dr. Aldertree besprochen haben, sitzen wir nun still nebeneinander im Auto. „Was machen wir jetzt?", fragt Magnus plötzlich. Ich zucke mit den Schultern. „Was sollen wir machen? Du musst gar nichts machen. Es hängt alles an mir."
„Das stimmt nicht, Alec. Ich werde dich bestimmt nicht alleine lassen. Was denkst du? Oder möchtest du das Kind nicht?" Geschockt sehe ich zu ihm. „Natürlich möchte ich es. Aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich habe größten Respekt an Frauen, die sogar mehrere Kinder bekommen, doch ich kann das nicht, Magnus.", schüttele ich traurig den Kopf. „Ich weiß, dass du das schaffst, Alec. Sieh doch Rafael an. Er ist gesund und munter. Und das, weil du es schon einmal geschafft hast." Magnus nimmt mich in den Arm und ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben und Magnus losgefahren ist, läutet mein Handy. Schnell hole ich es hervor, um zu sehen ob es Cat ist, aber nein. Es ist natürlich Isabelle. „Izzy?", melde ich mich seufzend, während ich Magnus' Lächeln bemerke. „Wie geht es dir heute? Wart ihr schon beim Arzt?", fragt sie besorgt, was auch mich lächeln lässt. „Mir geht es gut, Izzy. Ja, wir waren bei einem Arzt. Es ist nur ein Magen-Darm-Virus.", lüge ich. Ich möchte es meiner Familie dieses Mal viel später sagen. Sonst nerven sie nur wieder und Izzy vergleicht uns. „Oh, ok. Dann sind wir wohl nur zu zweit schwanger.", entgegnet meine Schwester, was mich skeptisch werden lässt. „Zu zweit? Wer denn noch?", frage ich verwirrt und stelle den Lautsprecher auf laut, damit Magnus ebenfalls alles hört.
„Naja, wegen Clary und ... ah. Warum muss ich mich immer verplappern?! Ihr wisst es nicht von mir.", legt sie schnell auf und lässt uns verwirrt zurück.
„Clary ist schwanger?", frage ich erstaunt in die Stille. „Was für ein Zufall.", lacht Magnus, während ich nur die Schultern zucke.
„Jetzt sind wir nicht mehr die Erwachsensten.", murmele ich und schalte mein Handy aus. „Warum?" Kurz sieht Magnus fragend zu mir. „Naja. Die letzten Jahre war es so, dass die anderen feiern wollten, aber jetzt haben sie auch schon bald ein Kind.", überlege ich. „Aber sie haben nicht zwei.", lächelt mein Verlobter. „Außerdem ist es kein Wettkampf, auch wenn wir sowieso die ältesten sind."
„Wir sind drei Paare in einer Freundschaft. Natürlich ist es ein Wettbewerb.", lache ich und lege unbewusst eine Hand auf meinen Bauch.

Wieder in der Wohnung angekommen, sitzt Cat bereits frühstückend mit Rafael am Tisch. „Guten Morgen! Kommt ihr jetzt erst zurück?", erkundigt sie sich, während sie aufsteht, um uns zu umarmen. Scheinbar hat sie die hinterlassene Nachricht nicht gefunden, obwohl wir sie doch vor sie abgelegt hatten. „Nein, wir sind gestern schon heimgekommen und heute früh zum Arzt gefahren, da es Alec nicht so gut ging. Wir haben dir sogar einen Zettel hinterlassen.", zeigt Magnus in Richtung des Couchtisches. „Oh ... nein, den habe ich nicht gesehen.", gibt sie schmunzelnd zu, während wir uns an den Tisch zu Rafe setzen. Außer Magnus, denn er holt uns ebenfalls noch etwas zu essen.
„Und wie geht es dir jetzt? Warum seid ihr nicht zu mir gekommen?", fragt Cat leicht beleidigt, was mich schmunzeln lässt. „Weil du auf unseren Sohn aufgepasst hast. Danke übrigens noch einmal. Aber ja, mir geht es gut. Alles super.", nicke ich glücklich. Schließlich haben wir heute etwas Wunderbares erfahren.

„Dann werde ich euch Rafael jetzt wieder überlassen. Aber ich passe immer wieder gerne auf ihn auf.", lächelt Magnus' beste Freundin und mittlerweile auch eine sehr gute Freundin meinerseits. „War er denn brav? Oder gab es irgendwelche Probleme? Wie war das einschlafen? Du hast ihm aber keine Süßigkeiten gegeben, oder? Und er war Zähneputzen? Abends und morgens? Und wegen-
„Alec, ich denke, dass alles in Ordnung war.", unterbricht mich Magnus lächelnd und vorsichtig. „Magnus hat recht. Es gab keine Probleme.", strahlt Cat, bevor sie sich von uns verabschiedet und uns wieder verlässt. „Hey, wie geht es dir?", wende ich mich an unseren Sohn und streiche ihm einen Krümel von der Wange. „Wir haben Auto gespielt.", erzählt er uns stolz, während Magnus mir einen Teller mit Nutella-Toast vor die Nase stellt. „Danke.", flüstere ich kurz zu ihm und widme mich wieder Rafe. „Willst du gleich weiterspielen?", frage ich lächelnd, was ihn begeistert nicken lässt. Er springt von seinem Stuhl auf und läuft in sein Zimmer. „Willst du nicht noch fertigessen?", rufe ich ihm hinterher, bin mir aber bewusst, dass ihn das nicht mehr kümmern wird.

Malec Oneshots & Short storys (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt