Doppeltes Glück? (12)

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Sechs Monate später

Magnus


Heute ist der Tag der Adoption. Die letzten Monate waren ein nervenaufreibendes auf und ab. Wir mussten mit Psychologen sprechen, wöchentlich wurde unsere Erziehungsmethode hinterfragt und geprüft, ob wir überhaupt für eine Adoption in der Lage sind. Alec hat noch wochenlang unter dem Verlust gelitten, so wie auch ich. Nachdem Max sein eigenes Bett in Rafaels Zimmer bekommen hat und somit nicht mehr in unserem Bett geschlafen hat, konnte ich mit meinem mittlerweile Ehemann wieder sprechen. Er hat mir alles gesagt, das sich die letzten Tage und Wochen aufgestaut hat und ich war unglaublich erstaunt und stolz, dass er davor nichts gesagt hat. Ihm ging es scheinbar wirklich schlecht. Momentan macht er wieder regelmäßig Sport und schaut auf seine Gesundheit, was mich sehr glücklich macht. Er sieht wieder besser aus und ist nicht mehr ständig so müde und erschöpft. Er spielt mit den Kindern und hat sich auch bereits mit Clarys Hilfe auf die Suche nach einem Job in der Nähe gemacht.
Unsere Hochzeit war klein, aber wirklich sehr fein. Nur unsere engsten Angehörigen waren anwesend. Catarina, Isabelle, Simon, Maia, Jace, Clary und ihre Tochter Céline, wie auch unsere beiden Söhne. Selbst Viktor und Julian waren dabei. Wir haben sogar Alecs Eltern noch eine Chance gegeben, doch nur Robert hat sie ergriffen und ist gekommen. Er hat sich entschuldigt und erklärt, dass er sich von Maryse getrennt hat, was Isabelle, Jace und Alec trotz des abgebrochenen Kontaktes erschüttert hat. Allerdings sind sie auch froh, ihren Vater wieder zu haben, der uns ebenfalls regelmäßig besucht, wenn auch hauptsächlich wegen Rafael und Max. Er freut sich sehr, Opa von zwei gesunden Mädchen und womöglich bald zwei gesunden Jungs zu sein.

Es ist ein unglaubliches Gefühl nach so vielen Jahren Anstrengung, endlich ruhen zu können. Sogar die Treffen für die Arbeit haben sich jetzt von monatlich auf alle sechs Monate vermindert, was uns sehr zugutekommt.
Jedenfalls werden wir heute die Nachricht bekommen, ob wir Max schließlich endlich als unseren Sohn bezeichnen dürfen oder nicht. Man muss sagen, dass sich Max sehr gut bei uns eingewöhnt hat. Er freut sich, bei seinem besten Freund oder mittlerweile auch Bruder zu leben und dauernd jemanden zum Spielen zu haben. Rafael kommt zwar bald in die Schule, aber auch das sollte kein Problem sein. Die beiden verstehen sich und bekommen relativ wenig von unseren Problemen mit. Rafael haben wir erklärt, dass das mit dem Baby ein Missverständnis war, damit er sich nicht zu viele Gedanken macht. Vermutlich werden wir das Thema an einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgreifen müssen, sowie das Thema Max' leiblicher Eltern. Er hat sich nur einmal nach ihnen erkundigt und als wir ihm da geantwortet haben, dass sie in den Urlaub gefahren sind und nicht mehr zurück kommen werden, hat er geweint. Aber nur das eine Mal. Vermutlich wird er erst später bemerken, was das bedeutet und weshalb er jetzt bei uns ist. Er ist schließlich noch sehr jung.

Grinsend kommt Alec mit verschränkten Händen hinter dem Rücken auf mich zu. „Alles ok?", lächle ich und lege meine Arme um seinen Nacken, um ihn ganz dicht an mich zu ziehen. Er legt seine Hände an meine Taille und vereint unsere Lippen zu einem sanften liebevollen Kuss. „Wir haben einen Brief bekommen.", beichtet er schließlich glücklich, was meine Augen groß werden lässt. „Und du sagst mir nichts?", frage ich gespielt entsetzt und nehme dann seine Hände von meiner Taille, in der er einen weißen Briefumschlag hält. „Gib her.", greife ich danach, doch er hält ihn in die Höhe, weshalb ich nicht hochgelange. „Das in dem Brief Geschriebene verändert unser Leben.", flüstert er und lässt seine Hand dann sinken, um mir den Brief zu überreichen. „Ich hoffe, es bleibt so. Mit Max, nur ohne die wöchentlichen Kontrollen.", murmele ich und öffne langsam den Umschlag. „Warte." Alec hält mich auf und dreht den Brief wieder um, um auf den Namen der Adressierten zu zeigen. Mr. & Mr. Lightwood-Bane. „Das sieht wunderschön aus.", murmelt er, was mich nicken lässt. „Und ungewohnt. Wir müssen den Brief aufheben. Der erste Brief, auf dem unser gemeinsamer Name steht und der Brief, der uns hoffentlich die Adoption bestätigt.", lächle ich und fahre dann mit der Öffnung des Umschlags fort.

„Liebe Lightwood-Bane-Familie,", beginne ich vorzulesen. „nachdem wir die letzten sechs Monate eure Beziehung, Ehe und Erziehung beobachten konnten, so wie eure Gesundheit in körperlich und psychischer Weise, können wir Ihnen nach langer, anstrengender Arbeit mitteilen, dass die Adoption erfolgreich war und Sie Max Michael Lightwood-Bane (geboren Montclaire) ab heute, Ihren Sohn betiteln dürfen." Mein Lächeln wird von Wort zu Wort immer breiter, bis es mein gesamtes Gesicht erhellt. Glücklich sehe ich zu meinem Mann auf, dessen Augen ebenfalls so freudig glänzen. Ich falle ihm mit dem Brief in der Hand um den Hals, weshalb er mich hochhebt und einmal in der Luft dreht. „Wir sind Eltern.", strahlt er, was mich glücklich nicken lässt. „Ja, waren wir vorher auch.", erwidere ich mit einer erhöhten Stimme. „Ich liebe dich, Magnus. Und ich liebe unsere Kinder, unsere Familie.", drückt er seine Lippen auf meine und verwickelt mich in einen gefühlvollen Kuss. Als wir uns wieder voneinander lösen, sehe ich, wie glasig seine Augen sind und lege meine Hand an seine Wange. „Ich liebe dich auch, Liebling. Unsere kleine Familie.", schließe ich meine Augen und atme einmal Alecs Duft ein, der nach fast sieben Jahren immer noch derselbe beständige Geruch ist.


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Hey, ich habe beschlossen, hier zu beenden, da ich keine Zeit für mehr finde und es dann vermutlich so enden würde, dass ich sehr unregelmäßig hochladen. Ich hoffe, die kleine Geschichte hat euch gefallen, auch wenn es an manchen Stellen unrealistisch wurde. Danke fürs Lesen!✨ (Und tut mir leid, dass das Kapitel so kurz wurde.)

Malec Oneshots & Short storys (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt