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D I A N A

Ich wickelte den Bademantel fester um meinen Körper und öffnete das Fenster. Genüsslich atmete ich ein und ging in mein Schlafzimmer. Das Baden hatte mir echt gut getan. Ich ließ mich auf das Bett nieder und trank einen Schluck vom Rotwein, den ich mir vorher noch geholt hatte. Es war eine pure Erholung hier.

Und ich war auch alleine hier in seinem großen Apartment. Vielleicht könnte ich mir wirklich etwas zubereiten und dann den Fernseher einschalten?

Ich ließ mein Glas auf dem Nachtisch stehen und verließ mein Zimmer. Es war stockdunkel im Flur. Es war leise und dunkel. Mit leisen Schritten lief ich hinunter zur Küche und schaltete das Licht an. Staunend ließ ich meinen Blick durch die Küche gleiten. Sie war so groß und noch viel schöner als meine. Ich öffnete den Kühlschrank und weitete meine Augen. Es gab hier alles.

Mein Blick fiel auf die Erdbeeren. Und daneben Schokolade. Was eine perfekte Kombination. Ich nahm die kalten Erdbeeren mit der Schokolade hinaus und hüpfte ins Wohnzimmer. Nahm die Fernbedienung und schaltete durch die Kanäle, während ich mich auf der Couch setzte und die Packung aufmachte. Bei einer Romanze blieb ich stehen und kuschelte mich in die weichen Kissen.

Genüsslich tupfte ich eine kalte Erdbeere in die Schokolade und legte sie mir in den Mund. Wie lecker. Lächelnd aß ich genüsslich weiter und folgte der Romanze gespannt weiter.

»Leyla, wir dürfen das nicht tun. Wenn das jemand erfährt zwischen uns, sind wir beide in Gefahr.« Er umfasste ihr mandelförmiges Gesicht mit seinen großen Händen und legte seine Stirn auf ihrer nieder und atmete aus.

»Byran, ich nehme die Gefahr in Kauf. Ich kann nicht ohne dich und will nicht mehr ohne dich. Bitte verlass mich nicht.« Aus ihren wunderschönen Augen kamen Tränen. Die Tränen glitten hinunter und tropften auf seinen Hemd.

»Ich würde dich niemals verlassen. Niemand wird sich zwischen uns stellen. Dafür sorge ich, Leyla. Das verspreche ich dir. Ich liebe dich.« Er hob ihr Gesicht an und legte seine Lippen auf ihre. Sie küssten sich mit voller Leidenschaft.

»Ich liebe dich auch.«

Plötzlich verschwand die Romanze und dafür erschien Werbung. Stöhnend schaltete ich den Fernseher aus und tupfte noch die letzte Erdbeere in die Schokolade und stopfte die schließlich noch gierig in meinen Mund.

Summend warf ich die Packung in den Müllereimer und stellte die Schokoladensauce zurück in den Kühlschrank. Ich sang leise weiter und lief wieder durch den Flur. Ich wollte mich noch nicht schlafen legen, war auch nicht müde. Neugierig öffnete ich jede Tür und spähte hinein. Staunend betrat ich einen dunklen Raum und quitschte laut auf, als ich einige Regale hervorfand mit Büchern. Ich lief drauf zu und schaute mich um.

Ob er auch las?

Ich sollte eigentlich nicht in seinem Apartment Herumschnüfflen.

Mit einem letzten Blick verließ ich wieder seine kleine Bibliothek und Schritt weiter. Melodien erfüllten den Flur, während ich mir die Bilder an den Wänden ansah. Ein Bild zog meine Aufmerksamkeit an. Auf dem Bild war Colden und eine ältere Frau zusehen. Sein Arm lag um ihre Taille. Sie lächelte. Wahrscheinlich seine Mutter oder eine Verwandte.

Ich ging weiter und blieb vor einer Tür stehen. Ich spürte, dass ich keinen Blick in diesen Raum werfen durfte, deshalb blieb ich einige Sekunden unentschlossen vor dieser Tür stehen. Sie war am Ende des Flures und es fühlte sich verboten an. Aber ich war neugierig und drückte langsam die Klinke hinunter. Schnell warf ich einen Blick nachhinten und betrat dann den dunklen Raum. Hinter mir schloss ich die Tür leise und blieb einige Sekunden stehen.

Die Panoramafenster zogen mich sofort an. Die ganze hintere Wand des Raumes bestand aus Glas und bot somit einen perfekten Blick auf die Dächer von New York.

Ich tastete mich an der Wand, um einen Lichtschalter zu finden. Und plötzlich schaltete sich das Licht an. Perfekt. Ich kniff meine Augen zu, rieb über sie und öffnete sie dann vorsichtig. Ein Büro. Ein großes Büro. Staunend ließ ich meinen Blick durch das ganze Büro gleiten. Wahrscheinlich arbeitete er hier auch öfters. Es war nicht fair hier herumzuschnüffeln, aber ich wollte einfach alles erkunden und alles finden.

Ich schaltete wieder das Licht aus, um die Stadt besser zu bestaunen. Ich trat näher an sein Arbeitstisch und setzte mich auch auf ihn. Es war alles so modern hier. Er konnte sich auch leisten. Das wusste ich mittlerweile.

Ich strich über den Tisch und ließ meine nackten Beine wedeln. So sehr ich es auch hier lebte, ich wohnte hier nicht und musste raus. Auch wenn ich die Stadt weiter betrachten wollte, war es respektlos in jedes Zimmer zu schleichen. Und das ohne Erlaubnis. Das tat er doch schließlich bei mir auch nicht.

Vielleicht sollte ich ihn wieder zum Abendessen bei mir einladen? Es hatte mir damals gefallen. Außer dem Ende. Aber er hatte mich an diesem Abend geküsst und träumen lassen. Es war ein so federleichter Kuss, aber darin waren so Gefühle. Und ich konnte mich noch genau an diese Gefühle erinnern.

Seufzend kletterte ich von seinem Arbeitstisch hinunter und verließ auch letztendlich das Zimmer. Summend lief ich wieder ins Wohnzimmer und grübelte nach. Was konnte ich denn noch tun - Alleine war es schließlich ziemlich langeweilig und ich vermisste ihn auch bereits. Er war schon seit mindestens zwei Stunden aus dem Haus und es war mittlerweile kurz vor Mitternacht.

Ob er auch auf sich aufpasst? Vielleicht wird er wieder angegriffen? Ob er verletzt ist?

Diese Gedanken machten mich wahnsinnig. Er hatte mir doch damals erzählt, dass einige Konkurrenten von anderen Firma ihn gerne am Boden sehen würden. Aber weshalb? Doch nicht wirklich wegen deinem Erfolg und seinem Ruhm? Ich war unwissend, worum es da ging und in welche Branche er genau arbeitete. Aber es machte mir Angst, dass er vielleicht angegriffen werden könnte.

Frustriert schloss ich die Augen. Ich dachte, wir würden gemeinsam den Abend verbringen. Aber nun saß ich hier einsam in seinem Apartment auf seiner Couch.

Schleppend verließ ich wieder das schöne Wohnzimmer und ging lieber auf die Tür zu die mich magisch anzog. Vermutlich sein Schlafzimmer. Und genau da wollte ich auch hin. Ich könnte mir eins seiner Kissen nehmen und dann vielleicht besser einschlafen?

Und schon stand ich in seinem Schlafzimmer. Auch hier war es dunkel und ich machte das Licht nicht an. Aber ich konnte seinen Duft riechen, der in diesem ganzen Raum verteilt war. Verträumt drehte ich mich im Kreis und kicherte selbst über mich. Er roch so unglaublich gut. Zielstrebig kletterte ich auf sein Bett zu und drückte mein Gesicht gegen eines seiner Kissen. Ich inhalierte förmlich seinen gut duftenden Geruch ein.

Ich ließ mich auf seinem Bett nieder, legte die Decke auf mich und drückte das Gesicht immer wieder gegen meine Nase.

Ich könnte davon glatt süchtig werden. Vielleicht war ich es auch mittlerweile schon. Einige hätten mich bestimmt dafür als verrückt erklärt, aber ich konnte nichts gegen diese Einwände. Es passierte einfach. Diese Gefühle waren da und sie machten mich wahnsinnig und zugleich so glücklich.

Himmlisch. Ich würde hier nur einige Minuten liegen bleiben und an ihn denken. Seinen Geruch riechen und mich in seine Decke kuscheln.

Doch es war nicht geplant einzuschlafen. 

♔♔♔

Diana ist eine kleine Schnüfflerin. Und wo ist Colden? Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Votet& kommentiert ❤️  ﹣𝓝

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