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D I A N A

Niedergeschlagen saß ich nun seit einigen Minuten auf meinem Bett. Ein neuer Tag stand vor der Tür. Aber meine Laune war im Keller. Es ging mir gar nicht gut. Seufzend schleppte ich meinen Körper in das Badezimmer. Machte mich gähnend fertig.

Ich konnte überhaupt nicht schlafen. Ich hatte diese Nacht Angst gehabt. Angst, dass jemand nachts wieder bei mir einbricht und Angst, dass ich Colden verloren habe. Wieder war mir nach weinen zumute. Die ganze Nacht hatte ich hauptsächlich Tränen gießen lassen.

All meine Sachen waren bei ihm. Meine Zahnbürste, meine Klamotten und hauptsächlich auch meine Schminke. Ich hatte blöderweise meine Tasche in seinem Apartment liegen lassen. Wieder kamen mir die Tränen hoch, als ich an ihn dachte. Ich verstand ihn einfach nicht. Ausatmend streckte ich mich und schlüpfte in eine gemütliche Hose. Machte mich hastig grob fertig und verließ dann auch meine Wohnung.

Als ich die Treppen hinunterging, wollte ich gerade in Richtung der Wohnung von Agnes, doch plötzlich blieb vor mir ein Mercedes stehen. Preston. Die Fensterscheibe fuhr hinunter und er lächelte mich sanft an, was ich dann auch verwirrt erwiderte. Warum benahm er sich so merkwürdig?

»Steig doch ein, Diana. Ich kann dich fahren. Wo musst du hin?« Ich stockte. Er bot mir eine Mitfahrgelegenheit an? Grübelnd blickte ich auf den Boden und fing an mit meinen Fingern zu spielen. Das würde Colden nicht willkommen heißen, aber deswegen würde ich mir sowas nicht abschlagen, oder? Ich tat doch schließlich nichts. Und außerdem war Preston so merkwürdig freundlich zu mir.

»Ich gehe lieber zu Fuß meinen Weg. Danke Preston.« Ich lächelte noch und wollte gerade zum gehen ansetzen, doch da hatte er sich schon zur Tür gebeugt und sie für mich geöffnet.

»Steig doch einfach ein.«

Es war doch nur eine Mitfahrgelegenheit. Und eine freundliche Geste von ihm.

Seufzend stieg ich in sein luxuriöses Auto und schloss vorsichtig die Tür hinter mir zu. Nervös lächelte ich und schnallte mich an, währendessen fuhr er die Straße hinunter und nahm dann plötzlich etwas aus seiner Hostentasche heraus. Neugierig betrachtete ich ein Feuerzeug, dass in einer Folie lag.

»Der Verbrecher hat Spuren hinterlassen. Und die Polizisten meinten noch, sie hätten alles durchsucht und alles als sicher erklärt. Diese Polizisten sind Inkompetent.« Dieser Satz schleuderte mich zu dem Geschehniss von gestern zurück. Wo er mir diesen Satz ins Gesicht gesagt hatte.

»Ich wollte gerade zum Revier. Wo wolltest du den hin?«

»Zu einer Freundin. Einfach die Straße weiter. Ist nicht weit.« Nach einigen Minuten, da die Ampeln immer wieder rot wurden, kamen wir auch vor ihrer Wohnung an. Ich atmete aus und schnallte mich aus.

»Danke, dass du mich gefahren bist. Zufuß hätte ich es auch erreichen können, aber nun denn. Dann dir noch einen schönen Tag, Preston.« Ich stieß die Tür vom Mercedes aus und wank noch zum Abschied. Und schon fuhr er davon.

♔♔♔

»Bei dir wurde eingebrochen? Und obwohl bei dir eingebrochen wurde, durftest du in die Wohnung? Oh Gott sei Dank wurdest du nicht verletzt. « Sie legte ihre dünnen Arme um meine Schulter und schüttelte fassungslos den Kopf. »Und jetzt sind all deine Sachen bei ihm? Wenn ich mir das alles so anhöre, dann weiß ich auch nicht. Vielleicht mag er nicht deinen Nachbar?« Ich zuckte mit den Schultern und lehnte mich gegen meine beste Freundin.

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