D I A N A
»Ich habe gesehen wie du aus dem Club geflüchtet bist. Bin dann nach wenigen Minuten auch gegangen. Mir war nicht mehr danach...« Sie presste schuldbewusst ihre Lippen aneinander und schwor mir immer wieder, nie wieder in solche Clubs zu gehen. Auch wenn dieser Vorfall nur einer war, der nicht besonders schlimm ausgeartet war, konnte es immer bösartiger werden und man könnte auf jemanden treffen, der die Deutung von einem 'Nein' nicht verstand. Und da ich wusste, dass Agnes gerne Alkohol trank, musste ich ihr dies gfenau lehren.
Während ich der Kundin konzentriert eine Creme auftrug, quatschte mich Agnes aufgeregt von der Seite voll und das deutlich genervte ausatmen der älteren Kundin, ließ mich endgültig den Schlusstrich ziehen.
»Agnes, wie wär's, wenn du uns beiden im Café ein Kaffee holst und wir dann beide in der Pause quatschen?« Sie nickte verwirrt und hüpfte dann von der Theke, um dann zu verschwinden. Seufzend blickte ich ihr nach und seufzte lautstark auf, als ich die Creme beiseite lag und nun den Mascara in die Hand nahm.
»Solch eine Ruhe ist doch äußerst angenehm und entspannend.« Höflich lachte ich bei dem Kommentar der älteren Frau auf. Es war offensichtlich, dass sie Agnes als nervig empfand.
Nachdem ich die Termine abgearbeitet habe, einen Kaffee mit Agnes getrunken habe und nun auf die Uhrzeit schaute, gönnte ich mir nun meine restliche Freizeit. Summend schoss ich die Boutique und erschrak, als Killian aufeinamal hinter mir stand und mir genau zu sah. Er folgte den Bewegungen genau nach, wie ich langsam den Schlüssel nach rechts drehte und ihn schlussendlich in meine Handtasche fielen ließ.
»Die Tür ist nicht zu hundert Prozent geschlossen. Diebe könnten ganz simpel, diese Tür aufknacken.« Schluckend schüttelte ich meinen Kopf und antworte auf seinen Kommentar nicht. Woher wollte er es bitte wissen und wer räumte bitte eine kleine Boutique aus? Ich schulterte meine Handtasche und wollte gerade hoch zu meiner Wohnung, doch da packte er bereits mein Unterarm.
Erschrocken wand ich mich zu ihm und blickte in sein amüsiertes Gesicht. Bestimmt würde er unser Aufeinander treffen Colden erzählen.
»Wie geht es dir und Colden?« Stockend zuckte ich die Schultern, bis mir einfiel, dass wir sozusagen einen kleinen Streit hatten. Doch ich wollte keine Aufmerksamkeit mit sich ziehen, daher hob ich bloß meinen Daumen hoch. Wahrscheinlich war Colden auf der Arbeit und hatte mich vergessen, während meine Gedanken nur um diesen wunderschönen Mann kreisten. Es würde sich schlagartig erstmal nicht ändern.
»Uns gehts..also mir...« Stotternd schaute ich zu ihm hoch und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Mir geht's gut.« Als wäre ich beschäftigt, schaute ich auf mein Handgelenk - an der keine Uhr hang und tippte verdeutlichend drauf. Das Gespräch mit Killian brauchte ich nicht und bestimmt würde er ihm alles erzählen.
Verwirrt nickte Killian und verabschiedete sich wortlos, nickte mir noch zu, bis er sich umdrehte und in den Boxclub zurückging. Forschend sah ich ihm hinterher. Vielleicht wurde er auch nur von Colden beauftragt, um nach meinem Wohlergehen zu schauen. Aber selbst das hätte er selber machen. Er hätte sich endschuldigen soll...
Denke nicht über nach. Du hast heute ein Treffen mit Preston.
Gestern hatte ich den ganzen Tag nur mit Fernsehenschauen verbracht. Wie immer, wenn ich frustriert war, hatte ich mir meine Lieblingspralinen genommen und es mir gemütlich gemacht. Am Abend hatte ich Preston gehört, sein Auto war sehr laut und ich habe gehört, wie er ins Haus gegangen war. Und dann hatte er auf dem Balkon geraucht. Ich selbst hatte mich nicht getraut Hinauszugehen, auch wenn ich gerne mit ihm geredet hätte.
Während Preston sich in meinen Kopf schleichte, lief ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch und atmete aus. Ich musste mich fertig machen. Er würde mich bald abholen und bis dahin, müsste ich wunderschön aussehen. Ich hatte zwar keinerlei Ahnung, wohin er mich bringen wollte, aber freuen tat ich mich dennoch. Er hatte sich für sein Verhalten entschuldigt und ich habe ihm sofort verziehen.
Doch als ich anfing verträumt über Preston nachzudenken, fiel mir auf, dass ich den Schlüssel die ganze Zeit gegen das Schlüsselöch drückte, ohne Erfolg. Räuspernd schloss ich meine Tür auf und schaute panisch zur Wanduhr. Eine gute Stunde hatte ich noch. Das würde auch reichen.
×××
Ausgeputzt und aufgebrezelt stand ich vor meiner Haustür. Mein Hand zitterte außergewöhnlich an der Türklinke. Normalerweise war ich nur so nervös, wenn Colden in meiner Nähe war. Aber diesmal war es nur mein Nachbar, der mich nach einem Treffen gefragt hatte. Hektisch blickte ich zur Wanduhr und schluckte, als der Zeiger gerade auf sieben stehen blieb. Es war Schwachsinnig zu warten, denn er wohnte genau neben mir. Ich könnte bereits meine Wohnung verlassen, aber wieso schlug mein Herz so schnell und wieso kam seine Augen ständig in mein Gedächtnis.
Wie er dunkel geguckt hatte, als ich seinen Namen im Fahrstuhl erwähnt hatte. Seufzend lehnte ich meine Stirn an die Tür. Keine Sekunde ließ er mich in Ruhe, er war durchgängig in meinem Kopf.
Hastig zog ich die Tür auf und nahm tief Luft. Es war angenehm kühl. Summend schloss ich die Tür hinter mir zu und riss meine Augen auf, als ich Preston's brummenden Mercedes bereits unten sah. Das Fenster war hinuntergefahren und leise Musik dröhnte. Er traf meinem Geschmack absolut. Mit einem breiten lächeln, stieg ich die Treppen wie ein kleines Mädchen hinunter und blieb geradewegs vor der Beifahrertür stehen.
Preston hielt sein iPhone in der Hand und telefonierte mit jemanden. Als er mich bemerkte, lächelte er sanft und drückte von innen die Tür auf, damit ich mich setzten konnte. Die angenehme Wärme des Autos wärmte meine Waden und ich seufzte wiedermal auf. Es war wirklich bequem. Meine Handtasche legte ich auf meine Oberschenkel, die ich fest zusammen presste. Sein Blick glitt an mir herunter und er zeigte ein Daumen hoch.
Während er telefonierte, fuhr er bereits langsam los. Die Sonne ging im Hintergrund langsam unter und mein Blick ging interessiert zu Preston, der nun stöhnend sein iPhone auf die Hintersitze warf.
»Was ist los?«
»Meine Kollegen kriegen einiges in der Firma nicht gebacken, weswegen ich nachher noch kurz reinschauen muss.« Er rieb sich mit der Hand durch das Gesicht, bevor er Vollgas gab und die Straßen durchquerte. »Wie geht es dir?« Er schien müde und gestresst zu sein. Ich hatte zwar keinerlei Ahnung, welchen Posten er in der Firma hatte und was er alles erledigen musste, aber wahrscheinlich war nun erschöpft. Colden war der Leiter seiner Familie, was zunehmend stre-
Wieso lenkte sich alles andauernd auf Colden? Er verfolgte mich.
»Mir geht es gut. Ich habe heute früher Feierabend gemacht.« Er nickte und legte seinen Arm um den anderen Sitz. »Wo fahren wir eigentlich hin, Preston?« Neugierig drehte ich mich zu dem Mann um, der mir geheimnisvoll zuzwinkerte. Komischerweise fühlte ich mich einwenig unwohl. Ständig schlug mein Herz schneller oder ich dachte direkt an Colden. Und es ging mir tierisch auf die Nerven. Selbst bei der Arbeit habe ich an diesen Mann gedacht.
Quälend langsam fuhr ich mir übers Gesicht und ignorierte, dass ich nun einwenig Schminke an meinen Händen hatte. Die Tatsache, dass ich kurz dachte, dass Colden neben mir sitzen würde, warf ich schleunigst in eine andere Ecke meines Kopfes. Nichts anderes wünschte ich mir. Colden machte mir mein Leben wirklich schwer und er musste nicht viel tun, um mich verrückt zu machen.
Seufzend klammerte ich meine Fingernägel in meine Handtasche und fühlte mich wie auf Knopfdruck schlecht. Ich sollte mich freuen und nicht über ihn denken. Neben mir saß Preston Sullivan und nicht Colden Harsen.
»Es gibt ein schönes Restaurant am Ende des Viertels. Und du hast offiziell die Ehre, als erstes dort mit mir essen zu gehen.« Er wackelte mit seinen Augenbrauen und beugte sich näher zu mir. Kichernd schlug ich ihm gegen die Schulter. Doch mein Lächeln zerfiel, als ich mich wie ein kleines Mädchen fühlte. Lache doch nicht so schrill.
Kaum verstummten wir beide, schwirrte wieder der geheimnisvolle Mann in meinem Kopf umher. Und so langsam bekam ich dann doch Kopfschmerzen.
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Gute Neuigkeiten, meine Lieben! Es wird nun jede Woche ein neues Kapitel kommen, was hält ihr davon? Und wie war wieder eure Woche? Wie geht es euch? Votet& kommentiert ❤️
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His Law
RomanceMAFIA ROMANCE »Ich werde jeden elenden Bastard umbringen, der dir auch nur weh tut, Liebling« Ihr Herz war ihm sofort hilflos ausgeliefert. Niemand kam an die Bildschönheit heran, denn absofort gehörte Diana - Colden. Der Mann, der sie wahrhaftig ve...