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D I A N A

»Ich wollte Sie eigentlich nur nach dem Gäste-WC fragen, entschuldigen Sie, falls ich Sie gestört habe.« Sprach ich kleinlaut und strich mir über die Oberarme, die bereits von der Gänsehaut überzogen waren. Und zwar seinetwegen...

»Selbstverständlich, gehen sie den Flur entlang und dann links, dort ist ein Damen-WC.« Sprach Killian freundlich, während er seine Sonnenbrille auszog. Ich guckte kurz zu ihm hinüber und erzitterte. Seine braunen dunklen Augen sahen intensiv in meine.

Da ich seinem Blick nicht standhalten konnte, senkte ich meinen Kopf und ging hastig den Weg zu den Toiletten. Abgeschirmt von seinem Blicken, lehnte ich mich an die Wand von dem Flur und atmete lautstark aus. Überfordert legte ich meine schwitzigen Hände auf mein Gesicht.

Was war nur in mich gefahren?

Normalerweise war ich nie so nervös. Es konnte nur an diesem Mann liegen. Seine dominante Ausstrahlung brachte mich ins Schwitzen, sein autoritäres Auftreten löste ein Zittern in mir aus, seine tiefe raue Stimme brachte mich ins Stocken und ich bekam weiche Knie.

So hatte ich noch nie bei einem Mann reagiert.

Er strahlte so vieles gleichzeitig aus. Hart schluckte ich den Kloß hinunter. Dabei kannte ich diesen Mann überhaupt nicht und es fühlte sich so an, als hätte er bereits die komplette Kontrolle über mich. Zittrig atmete ich aus und versuchte mich zu beruhigen.

»Das ist aber nicht der Weg zum WC.«

Ein Angstschrei verließ meine Kehle. Hektisch legte ich meine Arme um meinen zierlichen Körper und drehte mich um. Dort stand er grinsend mit verschränkten Armen.

Ich erstarrte beim Anblick seiner angespannten Muskeln, die ich deutlich unter dem schwarzen Hemd erblicken konnte.

»Sprachlos?« Fragte er neckend. Mit leicht geöffnetem Mund schüttelte ich meinen Kopf und legte eine Hand auf meine heiße Stirn. Lag es an ihm oder wieso wurde mir plötzlich so unglaublich heiß?

»Oder stehst du hier um uns heimlich zu belauschen?« Nun wurde seine Miene ernster und sein Blick strahlte die Kälte aus. Ich erschauderte. Er war so angsteinflößend. Hemmungslos fingen meine Knie wieder an zu zittern. Mist!

»N-ein, wirklich nicht.« Stotterte ich unbeholfen und verhaspelte mich auch noch. Voller Furcht senkte ich meinen Blick. Er nickte und ließ seine großen Hände in die Hosentaschen gleiten. Er sah auf mich herab, wie demütigend...

»Und was tust du hier dann wirklich?«

Ich wusste es selber nicht mehr. Er hatte mir den Kopf leergefegt. Warum war ich hier und nicht schon längst zu Hause? Wieso ritt ich mich auch immer in irgendwelche unangenehme Situationen?

»I-ch.« Stockend keuchte ich auf. Plötzlich war er mir so nah. Ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren. Ein warmer Schauer fuhr meinem Rücken hinunter, als er meinen Kinnen mit seinem Finger hochhob.

»Wieso fragst du nach einem WC wenn du, Diana.« Er nahm eine Haarsträhne von mir und wickelte sie sich um seinen Zeigefinger. »Direkt nebenan wohnst und selbst ein WC hast. Ich hasse Lügen.« Raunte er mir ins Ohr.

Ein Ziehen ging durch meinen Unterleib, weswegen ich meine Knie fest aneinander drückte. Woher wusste er meinen Namen? Kannte er etwa meine Boutique?

»Aber bei einer hübschen Frau, wie dir Diana, sehe ich drüber hinweg.« Sagte er und strich mir die Haarsträhne hinters Ohr. Verdammt, meine Knie würden gleich einknicken...

His Law Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt