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D I A N A

»Ms. Edison, es sieht fabelhaft aus. Sie haben echt Talent.« Lobte mich die Brünette, die euphorisch ihr Smartphone zückte, um ihren neuen Style zu fotografieren. Lächelnd bedankte ich mich, legte das Geld in die Kasse und winkte der freundlichen Frau noch zu, als sie die Boutique verließ.

»Hailey, hast du das gerade mitbekommen?« Fragte ich überglücklich meine Kollegin. Sie schüttelte belustigt den Kopf und nickte hastig, schließlich stand sie auch neben mir. 

»Wir hören doch oft solche Bemerkungen von unseren Kunden.« Gab sie damit lächelnd an. Auch wenn es stimmte, ich hatte mich noch nicht daran gewöhnt und es gab mir Motivation. Selbstverständlich war Hailey schön längst daran gewöhnt, genau wie Ayleen.

»Warum möchtest du heute.« Sie hielt sich krampfhaft die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken. »Eigentlich früher los?« Fragte sie und lehnte sich gegen den Tresen. Ich seufzte. Hailey war schon immer neugierig.

»Ich denke als deine Chefin, muss ich solche Fragen nicht beantworten.« Entgegnete ich ihr und grinste spitzbübisch. Genervt schlug sie ihren Kopf auf die Platte und sah mich flehend an.

»Na gut, ich bin verabredet.« Berichtete ich. Die ganze Woche lang war ich nervös gewesen. Ich freute mich tierisch auf das Treffen und ich habe ihn auch nicht mehr gesehen. Doch ich wusste nicht, ob er heute kam. Er kannte nicht meine Adresse und eine Uhrzeit hatten wir gar nicht abgemacht.

»Mit einem Mann, ist er hübsch?« Fragte sie mit einem breiten Lächeln. Er war mehr, als nur hübsch. »Ja mit einem Mann, ich kenne ihn nicht richtig und er hat nach einem Abendessen gefragt.« Plauderte ich los und ließ dabei bewusst unser erstes Aufeinandertreffen aus.

»Das ist schön, viel Spaß dann.«

♔♔♔

»Hm.« Seit einer halben Stunde stand ich aufgebrezelt vor meinem Spiegel und wartete hoffnungsvoll. Meine braunen Haare hatte ich hochgesteckt und trug ein schlichtes schwarzes Kleid, was mir bis zu den Knien ging.

Zweifelnd schaute ich an mir herunter. War das nicht zu übertrieben, für ein gewöhnliches Abendessen mit einem fremden Mann? Vielleicht hatte er sich auch nur einen Spaß gemacht und würde nicht kommen.

Betrübt setzte ich mich auf meine Couch und legte meine Füße hoch. Mittlerweile war es bereits halb neun. Ich schloss meine Augenlider und seufzte. Vielleicht war ihm einfach etwas dazwischen gekommen oder er fand mich nicht, da er meine Adresse nicht kannte.

Aber woher kannte er dann meinen Namen?

Bestimmt kannte er bloß meine Boutique...

Ja, das musste sein. Grübelnd nahm ich mir einen Bonbon aus dem Körbchen, das auf meinem Glastisch stand.

War mein Umstylen umsonst? Ich hatte mir gründlich die Beine rasiert, mich mit gut duftendem Duschgel gewaschen, meine Fingernägel lackiert, mich dezent geschminkt, meine Haare hochgesteckt, eine schöne Kette um meinen Hals gelegt und ein schönes Kleid angezogen, das übelst teuer war.

Vielleicht bereute er es nun, mich gefragt zu haben. Oder-

Laut klingend unterbrach die Türklingel meine Gedanken. 

Hoffnungsvoll sprang ich auf, sprintete zur Haustür und öffnete sie. Ich schluckte. Er war tatsächlich gekommen, er hatte mich gefunden.

»Hübsch.« Raunte er als ich sprachlos wurde, denn mein Mund war trocken wie in der Wüste. In seinem schwarzen maßgeschneiderten Anzug schrie er nur so von Dominanz und Macht. Schluckend lächelte ich, schnappte noch meine Tasche und schlug hinter mir die Tür zu.

His Law Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt