Venya
"Du nicht, dreckiges Elbenweib! Deine verräterische Blutlinie hat nichts in unseren Hallen zu suchen und keine einzige Münze wirst du bekommen! Du bist Teil der Elben also geh dorthin zurück, Weib!", rief er und alle schauten ihn geschockt an.
Jeder wusste, wie sehr Nyen uns schon geholfen hatte und sie war auch ein Teil unserer Gemeinschaft, trotz ihrer Blutlinie. Sie stand immer zu Thorin und nicht zu Thranduil. Fili stellte sich schützend vor Nyen und nahm ihre Hand.
"Nyen gehört zu mir! Bedrohst du sie, bedrohst du auch mich, Onkel! Sie hat uns mehr als nur ein- oder zweimal gerettet und ohne sie würde ich nicht hier stehen!"
"Du wirst sofort hierauf kommen, Fili! Oder mein Zorn wird auch dich treffen!"
Fili spannte sich an und wollte mit Nyen gehen, doch sie hielt ihn auf und sagte: "Kümmer dich um deinen Onkel, er braucht dich jetzt mehr. Ich werde auf dich warten, bis Thorins Verstand wiedergekehrt ist. Ich liebe dich." Sie gab ihn noch einen Kuss und schnappte sich ein Pferd und ritt fort.
Die anderen Pferde folgten ihr. Ich krallte mich die ganze Zeit an Kilis Arm. Die Brüder tauschten verwunderte Blicke aus, bis ich ihnen leise zuflüsterte: "Die Drachenkrankheit hat ihn befallen. Wir wissen nicht, was wir noch machen können.."
~ Später ~
Es war nun schon eine Woche her, dass ich Nyen gesehen hatte. Fili wurde fast wahnsinnig vor Kummer. Jeder der Zwerge wartete angespannt auf eine Handlung von Thorin, doch dieser verkroch sich wieder nur in seiner Goldkammer.
Kili und ich lagen gerade ruhig in unserem Bett, als wir plötzlich durch ein lautes Horn geweckt wurden. Verschlafen schaute ich in Kilis Augen. Das Funkeln in den Augen aller meiner Freunde war verschwunden, jede Freude und jedes Lachen war erloschen, so auch bei meinem immer frohem Kili.
Langsam standen wir auf und Kili nahm meine Hand. "Komm", flüsterte und zog mich an in Richtung Mauer. Gemeinsam stiegen wir diese hinauf und schauten auf Bard, Nyen und Thranduil herab.
"Seid gegrüßt, Thorin Eichenschild. Dass Ihr noch am Leben seid, wagten wir nicht zu erhoffen", rief Bard. Thorin schaute ihn nur böse an und sprach: "Warum kommt ihr in Kriegsrüstung an das Tore des Königs unter dem Berge?"
"Warum verschanzt sich König unter dem Berge? Wie ein Räuber in seiner Höhle?"
"Vielleicht weil ich erwarte beraubt zu werden!"
"Mein Herr, um euch zu berauben sind wir nicht hier! Nur um einer gerechten Einigung willen. Wollt ihr nicht mit mir sprechen?"
Zu unserer Überraschung willigte Thorin ein und ging die Mauer hinab um mit Bard zu sprechen.
"Was denkst du, wird Thorin machen?", fragte ich Kili. Dieser schaute nur zu Boden und antwortete: "Ich weiß es nicht. In diesem Zustand traue ich Onkel alles zu."
Plötzlich wurde ein Rabe von Dwalin losgeschickt. "Was soll der Vogel übermitteln?", fragte Ori und auch ich wurde hellhörig. Dwalin schaute uns verzweifelt an. "Er ist auf dem Weg zu Lord Dain aus den Eisenbergen!"
"Wieso?", fragte ich leicht sauer, weil ich die Antwort mir schon denken konnte. "Thorin holt Verstärkung. Wenn es nach ihm geht, ziehen wir bald in einen Krieg." Alle zogen scharf die Luft ein und Kili nahm mich fester in den Arm.
Thorin kam die Treppe wieder hinauf und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Bard hingegen sah nicht so glücklich aus.
"König unter dem Berge, wollt ihr Frieden oder Krieg!?"
DU LIEST GERADE
~ Amralime ~
FanfictionEs war ein ganz normaler Tag im Auenland für Venya Beutlin, doch alles sollte sich ändern als plötzlich Gandalf vor Beutelsend auftauchte. Sie trifft auf neue Freunde und alte Bekannte, doch wird sich ein Hobbit in der Wildnis durchschlagen können...