Venya
Thorins Worte gingen mir immer noch durch den Kopf. Er hatte zwar recht was meine Blutlinie und meinen nicht vorhandenen Adelstitel anging, aber es kam mir nicht so vor als würde es Kili stören. Auf meinem Fuß fingen langsam an sich blaue Flecke zu bilden und mein Schuh kam mir auch kleiner vor.
Nach dem die Gemeinschaft aus der Höhle kam, kam Gandalf auf mich zu. "Wie ich sehen konnte bist du noch Bestens in Form, nur dein Schwert hat früher bessere Tage gesehen. Hier, Venya mein Liebes, nimm dieses Schwert. Es ist elbisch und eine bessere Klinge kann man wahrlich nirgends finden. Und keine Angst, selbst wenn Thorin es nicht zugibt, so war er von deinen Kampfstil vorhin sehr beeindruckt und wir dich schon noch zu schätzen wissen", Gandalf schenkte mir ein Lächeln.
Ich stand auf und verlagerte mein Gewicht auf das linke Bein um mein Rechtes zu schonen. "Warte, ich helfe", sagte Kili schnell und kam zu mir rüber. Dankend lehnte ich seine Hilfe ab, als ich Thorins Blick auf mir spürte und ging etwas abseits von der Gruppe. Kili schaute nur verwundert zu mir, aber beließ es dabei.
Plötzlich hörten wir ein Rascheln in den Büschen und alle sammelten sich zusammen und hielten Stellung. Zum Vorschein kam der zweite der fünf Zauberer Mittelerdes, Radagast. Sobald wir mitbekamen, dass von ihm keine Gefahr ausging, verteilten wir uns wieder im Wald. Radagast sprach noch eine Weile mit Gandalf, während Kili immer wieder versuchte zu mir zukommen, ich ihn aber immer versuchte abzuschütteln.
"Was ist los?", fragte er dann schließlich. Doch eh ich ihm antworten konnte, hörten wir schon einen Warg aufheulen und Kili spannte seinen Bogen um einen von ihnen zu erschießen. Unruhe breitete sich unter uns aus und Gandalf verurteilte Thorin von wegen er haben mehr als nur uns von dieser Reise erzählt. "Wir werden verfolgt und müssen hier weg!", rief ich bei dem Getümmel Thorin zu.
Radagast schlug vor, die Orks mit ihren Wargen abzulenken, so dass wir fliehen konnten. Sofort rannten wir auf einen Lichtung zu, die nur mit einigen riesigen Steinen bedeckt war. Wir rannten so schnell wir konnten und versteckten uns hinter den Steinen sobald sie uns zu nah waren. Ori wurde fast entdeckt, doch zum Glück von Thorin zurückgezogen.
Wir rannten zu einem weiteren Fels als plötzlich eine Warg mit seinem Reiter über uns auf den Stein sprang. Alle hielten den Atem an. Thorin schaute Kili in die Augen und dann auf seinen Bogen. Kili nickte wissend und spannte leise seinen Bogen. Er holte tief Luft und ging ein Stück nach vorne. Ich schloss die Augen und hoffte, dass ihm nichts passiert und alles gut verläuft. Die Pfeile trafen Reiter und Tier, doch leider schreiten Beide vor Schmerz auf, was dazu führte. dass wir von den anderen entdeckt wurden.
"Lauft!", rief Thorin und das taten wir. Alle rannten so schnell und weit sie konnten, doch dann war es soweit und die Orks hatten uns eingeholt und umzingelt. "Haltet stand!", befahl Thorin und jeder zückte seine Waffen und machte sie auf einen Kampf bereit. Ich stand etwas abseits von den Zwergen und begann die ersten Orks zu töten. Meinem Knöchel tat dieser Marathonsprint nicht sehr gut und ich hörte schon das Blut in meinen Ohren rauschen und pumpen.
Ich hörte wie einige nach Gandalf fragten, der anscheinend verschwunden war, doch ich konzentrierte mich lieber auf den Kampf. So köpfte ich einen Ork nach dem Andern und schwang meine Klinge gezielt und sicher hin und her. "Venya, pass auf!", hörte ich Fili rufen und eh ich mich zu seiner Stimme umdrehen konnte, sah ich ihn schon vor mir stehen mit einem Pfeil im Arm.
Geschockt weitete ich meine Augen und rief nach Kili. Er kam sofort und half seinem Bruder. Es geschah alles so schnell. Plötzlich tauchte Gandalf aus einer Höhle auf und rief uns alle zu ihm. Kili stützte mich und Fili und zusammen rannten wir in die Höhle. Thorin war der Letzte in der Höhle und schaute nach oben zu dem Eingang. Ein toter Ork landete in unserer Höhle nachdem ein Horn ertönte.
Ich hatte allerdings andere Gedanken als mich um die Orks zukümmern. Es war meine Schuld, dass Fili einen Pfeil in seinem Arm stecken hatte. Thorin hatte recht, ich würde ihnen nicht gut tun und richte nur Schaden an. Ich wollte zu Fili, doch traute mich nicht. Ich allein hatte ihm das angetan, auch wenn es Fili soweit gut ging. Er sagte es selbst, doch sprach er die Wahrheit? Er sagte, dass alles okay sei, dass es keine große Sache ist und dass er mich nur schützen wollte. Er wollte einfach nur eine Bandage zur Blutstoppung und wiederholte, dass es ihm danach besser gehen würde.
"Ich.. es.. Fili, es tut mir so leid", sagte ich leise und schüchtern. Er lächelte und wollte grade aufstehen und zu mir kommen, doch ich wich zurück und ging zu den anderen. Er rief noch: "Es ist schon okay, wirklich Venya!", doch ich hörte ihn nicht.
Oin und Kili kümmerten sich um ihn und ich hielt mich gezielt auf Abstand. Zu meinem Glück fragte die Gruppe nicht weiter nach oder war sauer. Sie waren froh, dass es mir soweit gut ging und dass es auch Fili in Ordnung schien. Dwalin hatte einen Weg durch die Höhle gefunden, dem wir folgten. Mit gesenkten Kopf folgte ich ihnen, doch Thorin stoppte mich: "Wir beide sprechen uns noch!"
Na toll. Das machte meine Lage und Stimmung nicht besser. Sicher würde ich jetzt dieses Abenteuer beenden müssen, nach einer ordentlichen Standpauke von Thorin. Ich nickte nur beschämt und ging den Weg weiter. Ab und zu schaute ich nach hinten um nach Fili zusehen, doch dieser alberte ganz gemühtlich mit seinem Bruder rum. Es schien ihn wirklich nicht sehr zu bedrück, mich aber schon.
Am Ende des Ganges tauchte ein helles Licht auf und wir betraten ein wunderschönes Tal. "Das Tal von Imladris", sprach Gandalf stolz. "Bruchtal!", rief ich voller Freude, da ich schon einmal hier gewesen war und viele Freunde dort hatte. Doch als ein leichtes Stöhnen von Fili kam und ich sah, dass die Bandage schon blutdurchtränkt war, kühlte sich meine Freunde ab und ich kämpfte mit den Tränen.
Fili war auf der Reise auch einer meiner besten Freunde geworden und wir hatten viel Spaß zusammen, alberten rum und lachten viel. Und jetzt war es meine Schuld, dass er Schmerzen hatte. Nach dem Thorin unter Protest einwilligte, gingen wir weiter bis vor die Tore Imladris. Dabei mussten wir einen kleinen Berg hinabsteigen, wobei mir Bofur freundlicher Weise half, denn dieser verdammte Knöchel war geschwollen und ich war gezwungen zu humpeln und den Schuh auszuziehen. Bofur war mir auch sehr ans Herz gewachsen. Er hatte immer einen Witz auf Lager und alberte oft mit Fili, Kili und mir herum. Er versuchte immer auf mich einzureden, von wegen es wäre nicht meine Schuld, doch ich schüttelte nur den Kopf.
DU LIEST GERADE
~ Amralime ~
ФанфикEs war ein ganz normaler Tag im Auenland für Venya Beutlin, doch alles sollte sich ändern als plötzlich Gandalf vor Beutelsend auftauchte. Sie trifft auf neue Freunde und alte Bekannte, doch wird sich ein Hobbit in der Wildnis durchschlagen können...