Jeder der überlebt hat

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Nyen

"Kili, Fili, schnappt euch die Kinder und bringt sie ins Boot. Legolas, Tauriel, verfolgt die überlebenden Orks. Ich glaube sie haben etwas vor, denn umsonst sind sie nicht hierher gekommen und wollten Thorins Gasthaus stürmen!", rief ich allen zu und sie nickten.

Ich hatte Bard vor einigen Jahren kennengelernt, seine Kinder jedoch nie. Trotzdem fühlte ich mich verantwortlich für sie und es machte mir sorgen, dass Bard nirgends zu sehen war.

Ich stieg zu den Anderen ins Boot und wir fuhren los. Der Anblick von Seestadt schockierte mich. Was vorhin noch ein ruhiges armes Dorf war, war nun nur noch ein brennender Fleck auf dem Meer.

"Dad ist noch dadraußen! Wir müssen ihm helfen! Der Bürgermeister hat ihn gefangen genommen!", rief Bain mir zu. Ich nickte und sprang aus dem Boot. Kili und Fili wollten mich zurückhalten, doch sie bekamen mich nicht mehr zufassen.

"Ich passe schon auf mich auf, aber ich muss Bard finden. Er ist der Einzige, der den Drachen töten kann! Bringt die Kinder in Sicherheit!", rief ich ihnen zu, bevor ich Richtung Gefängnis verschwand.

Nach dem ich durch viele Häuser und Feuer musste, fand ich endlich Bard. "Nyen! Gut dass du da bist! Schnell, dahinten liegen die Schlüssel! Geht es meinen Kindern gut?", stellte er eine Aufgabe und Frage nach der Anderen.

Kaum hatte ich ihn befreit und gesagt, dass die Kinder mit meinen Gefährten geflohen sind, umarmte er mich und dankte mir. "Bard, wir haben jetzt keine Zeit groß zu reden oder Zeit aufzuholen, sondern müssen uns beeilen und das alles auf später verlegen! Du musst den Drachen besiegen!"

Bard nickte und rannte aus dem Gebäude. Ich wollte ihm folgen, aber verlor seine Spur, da ich durch den Rauch nichts mehr sehen konnte. Deshalb rannte ich an den Rand der Stadt und schaute auf das offene Meer. 

Ich konnte weit in der Ferne, dass Boot meiner Freunde erkennen. Ich sprang hinein und schwamm so schnell ich konnte zu ihnen. Sie zogen mich schnell in ihr Boot und gaben mir eine Decke. Fili hielt mich fest in seinem Arm und Kili kümmerte sich um die Kinder, die bitterlich weinten und nach ihrem Vater fragten.

Und dann sahen wir ihn. Smaug in voller Größe, wie er seine Kreise um das kleine Dorf zog. "Dad!", schrie Tilda plötzlich und zeigte mit ihrem Finger auf einen Turm. Und dort stand Bard. Pfeil um Pfeil schoss er der Drachen ab, doch keiner konnte seinen Panzer durchbrechen.

Plötzlich sprang Bain aus dem Boot hinaus und schwamm zurück in die brennende Stadt. Alle riefen ihn zurück und wollten umkehren, doch ich hielt sie auf. "Wir können nicht mehr umkehren. Euer Bruder ist tapfer und stark, er wird wissen was er zu tun hat!"

Wir drehten uns gerade weg von dem schrecklichen Anblick der Zerstörten Stadt, als wir ein lautes Knallen hörten. Es war Smaug! Er ist ins Wasser geflogen! Er war tot!

Venya

Tot. Sie waren alle tot. Mein geliebter Kili war tot, meine beste Freundin Nyen auch und mein quasi Bruder Fili ebenso!

Ich konnte ihnen nicht richtig "Lebt wohl" sagen, und Kili konnte ich nicht erneut sagen, wie sehr ich ihn liebte.

"Arme Menschen", sagte Balin, der hinter mir stand. Ich sackte auf dem Boden zusammen und weinte. Bofur kniete neben mich und nahm mich in den Arm. Ich drehte mich langsam zu meinen Gefährten um. Jeder von uns hatte Trauer in den Augen, da wir der Grund für ihr Verderben waren. 

Doch einen konnte ich nicht sehen, es war Thorin. Er stand abseits von uns und schaute den Erebor an. Mit schnellen Schritten ging er auf diesen zu, doch ich stand auf und rief ihm nach: "Was hast du vor? Willst du es einfach dabei belassen? Wir sind daran Schuld, wir müssen hinunter und ihnen helfen, dass ist das Einzige, wie wir es wieder gut machen können!"

~ Amralime ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt