Meisterdiebin

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~ Später ~

Kili

Am nächsten Morgen wachte ich auf und wusste, dass heute der Tag der Schlacht sein würde. Ich wollte mich näher an Venya kuscheln, doch sie lag nicht mehr neben mir. Ich richtete mich auf und schaute mich im Raum um. Sie war nicht da.

Neben mir lag ein Zettel, auf dem etwas geschrieben stand. Ich wusste sofort, dass er von Venya war und dass sie irgendetwas vor hat.

Mein Liebster Kili

Ich kann diesen Krieg nicht tatenlos geschehen lassen und musste deshalb eine schwere Entscheidung treffen. Wie du vielleicht bemerkt hast, bin ich nicht mehr neben dir im Bett, sondern sicherlich schon in Thal. Ich bin auf dem Weg dorthin, weil ich Bard und Thranduil den Arkenstein geben will. Diesen Stein habe ich schon seit Tagen und ich halte es für die einzige Lösung, da Thorin diesen Stein überalles haben will. Doch wenn er ihn bekommt, ist die Chance auf Thorins Heilung vollkommen erloschen, aber er wird den Stein frei kaufen wollen. Damit hätte er seinen Stein und die Menschen und Elben ihr Gold und alle wären glücklich und ein Krieg wäre nicht von Nöten! Ich hoffe du bist mir nicht sauer und verstehst meine Entscheidung. Ich bin die Meisterdiebin und ich glaube, dass war meine Aufgabe, den Stein von Thorin zu stehlen.

Ich liebe dich, Venya

Ich laß den Brief wieder und wieder und konnte es nicht glauben. Sie war so mutig und clever! Schnell machte ich mich auf dem Weg zu Fili und berichtete ihm von Venyas Aktion.

"Hoffentlich klappt ihr Plan!", sagte er und schaute mich an.

Venya

Kaum hatte ich Kilis Brief zu Ende geschrieben, legte ich ihn auf das Bett und küsste seine Stirn. Ich ging zu der Mauer und kletterte über das Seil hinaus in die Nacht.

Nach einer Stunde kam ich endlich in Thal an und fragte die Leute, wo Bard steckte. Ich fand ihn nach einiger Zeit in einem Zelt mit Thranduil, Nyen und Gandalf.

Sofort fiel ich Nyen in die Arme und auch Gandalf bekam eine Umarmung. "Schön dich wieder zu sehen", sagte ich ihm und er schenkte mir ein Lächeln.

"Ihr seid das Mädchen von der Mauer? Und wenn ich mich recht entsinne auch der Hobbit, der die Schlüssel zu meinen Zellen vor den Augen meiner Wachen stahl!", sagte Thranduil und kam auf mich zu.

"Jaa.. Entschuldigung, aber ich musste meinen Freunden helfen. Und sie sind auch der Grund warum ich hier bin. Ich bin gekommen um euch das zu geben", sagte ich und holte den Arkenstein aus meiner Tasche, "Ich nehme ihn als meinen vierzehnten Anteil am Schatz, damit ihr ihn tauschen könnt um diesen wahnsinnigen Krieg zu verhindern."

"Warum tut ihr das? Ihr schuldet uns keine Treue", fragte Bard und lächelte mir dankend zu.

"Ich tue das nicht nur für euch. Ich weiß, Zwerge können starrsinnig sein... und dickköpfig... und schwierig... und misstrauisch... und heimlichtuerisch und haben die schlimmsten Manieren, die man sich vorstellen kann", sagte ich und blickte zu Gandalf bei den Gedanken an unser aller erstes Zusammentreffen in Beutelsend, "Aber sie sind auch tapfer, gütig und unendlich treu. Ich habe sie ins Herz geschlossen und möchte sie retten, wenn ich kann."

Ich gab ihnen den Stein und verschwand wieder in Richtung Erebor. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, also würden mich die Zwerge auch nicht sehen. Doch ich konnte schon vom Weitem Fili und Kili sehen.

Sie halfen mir die Mauer hinauf und dankten mir. Nach einer Gruppenumarmung gingen wir wieder in unsere Schlafhallen und ruhten uns noch einige Zeit aus.

~ Amralime ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt