Hunters of Night - Moonlight Lovers FF {ABGESCHLOSSEN}

Kapitel 20 • Spieluhr •

In meinem Zimmer angekommen, drückte ich mich gegen die Tür und ließ mich zu Boden sinken.

Ich wusste nicht, ob ich es mir eingebildet hatte, doch als ich die Spieluhr ansah, durchfuhr mich ein seltsames Gefühl. Wie ein Band, was mich mit ihr verbinden würde. Und dann war da plötzlich eine Stimme. Ein Geflüster, kaum mehr als ein schwaches Wispern.
Obwohl ich versuchte, den Worten zu lauschen, war es mir unmöglich, auch nur einen winzigen Sinn zu verstehen.
Es war wie der Rauch eines Feuers, der sich sekundenschnell in der Luft zerstreute. Kurz erkennbar - und bereits vergessen, als hätte er nie existiert.

Ich hob meinen Kopf und entdeckte auf meinem Bett eine Kiste. Darauf lag ein Papier, worauf Masons Name stand und noch einige Sätze.

Frischgebackene freie Huntress. Ein kleines Präsent meinerseits. Hoffentlich können wir sie gleich einweihen.

Ich entleerte den Inhalt der Kiste. Es war eine neue Huntersmontur. Sie war komplett schwarz und eine silberfarbene Brosche war auf Brusthöhe angebracht. Das Zeichen eines freien Hunters.
In der Kiste befanden sich noch eine Pistole und drei Murmeln.
Vermutlich waren es präparierte Murmeln, die den Feind entweder lähmten oder ihm andere Qualen zufügen konnten.

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Mason...ich musste ihn sprechen.

Als ich mich umdrehte und hinaus gehen wollte, wurde mir urplötzlich schwindelig.

Ich hielt mich an der Kommode neben mir fest, versuchte Halt zu finden. Meine Augen fielen immer wieder zu, als würde mich mein Körper zwingen, einzuschlafen.

Ich war müde, musste gähnen und mein ganzer Körper erschlaffte.
Kraftlos ging ich zu Boden. Müde. Ich war so müde.

Ich musste schlafen. Nur schlafen.

_________

Erzähler POV

Es lag ein toter Körper im Salon.

"Des Teufelswillen!", schrie Vladimir und die anderen Vampire stürmten sofort in den Raum.

"Was ist los, Vlad? Hast du deinen eigenen Staub gesehen?", fragte Beliath neckisch, doch sein Lächeln verging ihm gleich wieder, als er den toten Körper sah.
"Wir haben doch erst vor kurzem geputzt!"

Inmitten des Raumes war eine große Blutlache. Der Körper war kaum wiederzuerkennen. Verunstaltet und komplett zugerichtet, als wäre er verbrannt worden.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Ivan, dessen Augen sich weiteten.
"Werden wir erneut angegriffen?"

Aaron presste die Zähne zusammen. Wieso sollten sie erneut angegriffen werden? Und welcher Psychopath hinterlässt solch ein Massaker?

Ethan kam hinein spaziert und musterte die anderen. "Feiern wir ne Party oder wieso seid ihr hier gemeinsam?"

"In Anbetracht der Tatsache, dass du vermutlich noch blinder bist, als ich, muss ich davon ausgehen, dass du den toten Körper hier nicht siehst. Ich jedenfalls rieche ihn nur zu gut.", sagte Raphael forsch.

Ethan nickte zu dem Körper. "Den hier?"

"Siehst du hier noch irgendwo eine blutbesudelte Leiche?!", zischte Vladimir.

Ethan schüttelte den Kopf.
"Was ist denn mit euch los?"

"Wir müssen herausfinden, wer das war.", sagte Aaron streng. "Nicht, dass wir kurz vor einem Krieg stehen."

Vladimir musterte Aaron und seufzte laut. "Teilen wir uns auf. Schließlich wissen wir nicht, wo sich der Mörder noch herumtreibt."

Für einen Moment herrschte ernste und bedrückende Stille. Dann erhellte jedoch ein lautes Gelächter den Salon.