Kapitel 1: Der Typ auf dem LKW

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Dick eingepackt fahre ich mit dem Kinderwagen durch den Park. Mein kleiner Engel schläft friedlich. Ein kleiner Junge mit braunen Locken und geschwungenen Lippen. Neben mir läuft meine beste Freundin Tina.
,,Du kannst dich immer noch nicht an irgendwas erinnern?" fragt Tina und schiebt den Kinderwagen von David.
,,Nein, kann ich nicht. Nur an braune Haare mit einer blonden Strähne. Ach und an stechend braune Augen. Sein Name war irgendetwas mit C." berichte ich zum 100 mal.
,,Du findest ihn bestimmt schon." grinst sie und tätschelt meine Schulter.
,,Wie denn? Soll ich die Beschreibung im Internet eingegeben? Ich weis ja nicht mal seinen Namen. Zu dem sind meine Eltern wenig begeistert hier von." sage ich und stecke die Hände in die Jackentasche.
,,Deinen Eltern können dir doch egal sein. Du bist 32 Jahre alt." verzweifelt blickt mich Tina durch ihre grünen Augen an. Ihre roten Haare fliegen umher und die Sonne lässt sie glänzen.
,,Du versteht es nicht. Wir sind 5 Geschwister. Alle sind verheiratet und haben Kinder. Jeder ausser Ich. Das Problem ist nicht David sondern das ich nicht verheiratet bin. Meine Eltern haben geheiratet da waren sie 20." erkläre ich und streiche mir durch das braune Haar.
,,Muss ich euch verstehen?" ernst sieht sie mich an.
,,Nein. Bestimmt nicht." schmunzle ich.
,,Wie läuft es auf Arbeit?" frage ich interessiert. Tina ist Moderatorin im örtlichen Radio. Sie hat ihre eigene Show.
,,Ach super. Die Tage ist das mega Event. Die Ehrlich Brothers kommen doch in die Stadt. Ich habe die Aufgabe ein Interview zu führen." fast sie zusammen.
,,Stimmt. Schon aufgeregt?"
,,Nein. Dafür ist es noch zu früh. Frag mich in morgen  noch einmal." lacht sie. Wir biegen aus dem Park auf die Hauptstraße. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu meiner Wohnung.
,,Komm wir zu deinem Problem zurück. Du musst ihn weiter suchen." fleht sie und verzieht ihre Lippen zu einer Schnute.
,,Wie denn Tina? Die Wahrscheinlichkeit das er sich an mich erinnert, liegt bei 0. " betone ich und drücke den Knopf der Ampel. Die Ampel der Autofahrer wird grün. Ein LKW tuckert über die Kreuzung. Er bleibt stehen, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Der LKW möchte abbiegen in Richtung Arena. Auf der Plane sind zwei Personen abgebildet. Der eine mit Igelfrisur und der Andere mit braunem Haar und blonder Strähne. Das ist er. Das ist der Typ mit dem ich etwas hatte.
,,Tina das ist er." rufe ich und rukle an Tinas Arm.
,,Was? Wer?" fragend blickt sie mich an.
,,Na der Typ auf dem LKW. Das ist der Typ aus dem Club." ich zeige mit dem Finger auf den Laster. Tinas Augen werden riesig groß. Der LKW ist schon weg und die Ampel für Fußgänger grün. Passanten überqueren die Straße und Tina hat nichts besseres zu tun als zu lachen.
,,Was ist denn nun dein Problem?"
Lachend wischt sie sich die Tränen weg. Doch nach lachem ist mir gar nicht zu mute. Die Nacht war eine der schlimmsten überhaupt. Nach einer hässlichen Auseinandersetzung mit meinen Eltern sind Tina und ich nach Berlin. Nach 2 Drinks war ich mehr als angeheitert, da ich ansonsten  keinen Alkohol trinke. Neben mir sahs dann ein Typ mit seinen Kumpels. Er war nett und verdammt charmant. Nur dunkel kann ich mich erinnern, dass er mich fragte ob ich wisse wer er sei. Natürlich wusste ich es nicht oder besser gesagt mir viel es nicht ein. Tja und wie es kommen musste, erwachte ich nackt im Bett eines Hotels. Ich machte mich so schnell es ging aus dem Staub und nun sehe ich diesen Typen auf einem LKW wieder.
,,Warte! Du meinst das ernst?" erschrocken blickt sie mich an.
,,Ja. Die Frisur war zwar anderes aber die Strähne und die Augen sind die gleichen. Kennst du ihn?" frage ich und schiebe den Kinderwagen über die Straße.
,,Du kennst ihn nicht? Du weist nicht, dass du dir mal das Bett mit Chris Ehrlich geteilt hast?  Einem Magier und einen der Typen den ich bald ein Mikro unter die Nase halten werde." flüstert Tina entsetzt.
,,Anscheind." brumme ich und schiebe David mit Tina im Schlepptau weiter in Richtung Wohnung.
,,Das ist deine Chance. Du musst in die Show. Dann kannst du Chris sagen das er Papa ist." jubiliert Tina.
,,Weil er mir auch glauben wird. Ich bin sonst wer für ihn. Er wird sich ja nicht mal an mich erinnern."
,,Das weist du doch nicht." grinst sie aufmunternd.
,,Ich kann es mir vorstellen." dabei ziehe ich meinen Schall etwas höher. Wir biegen in die Straße meines Wohnhauses ein.
,,Ich kann dir bestimmt den Kontakt zu ihm organisieren." versucht mich Tina umzustimmen.
,,Es ist wirklich lieb gemeint, aber ich möchte das lieber persönlich machen. Immerhin kann ich nicht einfach da auftauchen und ihm sein Sohn zeigen. Wenn ich überhaupt an ihn rankomme oder er mir überhaupt glaubt." ich kramme meinen Schlüssel aus der Tasche.
,,Wenn du meinst. Aber diese Chance bekommt man nur einmal im Leben und du nutzt sie nicht." Tina schüttelt den Kopf. Ich schiebe den Kinderwagen in den Hausflur und hebe David aus dem Wagen.
,,Tschüss Tina. Ein schönes Wochenende." verabschiede ich mich und lächle sie an.
,,Machs gut Süße. Ich würde mich ja am Wochenende melden aber du bist ja bis Sonntag nicht zu erreichen. Wie hältst du das nur aus?" verabschiedet sie sich von mir.
,,Ist doch mal schön nicht immer erreichbar zu sein. Ich kenne es nicht anderes." erzähle ich. ,,Ich wünsche dir viel erfolg morgen." wünsche ich ihr.
,,Danke. Ich wünsche euch ein Schalom Schabbat." wünscht sie uns.
,,Es heißt Schabbat Schalom. Aber danke. Dir auch." wünsche ich und grinse dabei.
Es grenzt ja fast schon an Schicksal das ich ihn gefunden habe. Naja zumindest sein Kopf auf einem LKW.

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Zudem wünsche ich euch einen guten Rutsch in das Jahr 2021. Lasst ein Jahr und seine Flüche enden, lasst ein Jahr und sein Segen beginnen.

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