Kapitel 22: Mondschein

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Irgendetwas ist anderes. Ander was? Nach den Besuch bei Chris Mama haben Chris und ich den Abend entspannt ausklingen lassen. Trotzdem bin ich relativ früh ins Bett. Konzentriert lausche ich in die Stille des Raums. David atmet tief und fest, also konnte er uns nicht geweckt haben. Draußen scheint es zu regnen. Der Wind treibt den Regen mit einem sanften trommeln an die Scheibe. Doch es ist noch eine weitere Präsenz im Raum. Langsam öffne ich die Augen. Chris sitzt auf meiner Bettkannte, mit nichts weiteren an als einer Boxershort und einem Shirt. Der Mond erhellt den Raum und taucht ihn ein sanftes Licht. Die Hälfte von Chris Gesicht wird angestrahlt. Ein schöner Anblick. Erschrocken blickt er mich an, als er feststellt, dass ich wach bin.
,,Was machst du hier?" ,flüstere ich leise.
,,Ich konnte nicht schlafen. Habe ich dich geweckt? Du bist schön, wenn du schläfst.",flüstert Chris ebenso leise. Schon wieder ist da dieses kribbeln. Ein leichte röte überzieht meine Wange.
,,Nur, wenn ich schlafe? Seit David auf der Welt ist, habe ich einen relativ leichten Schlaf. Wie lang sitzt du schon hier?" ,kichere ich und rücke ein wenig im Bett zur Seite. Dabei raschelt die Decke.
,,Ich wäre ein Idiot, wenn ich so denken würde. Du bist immer schön. Seit 30 Minuten oder so. Ich hoffe du findest das jetzt nicht verrückt." ,murmelt Chris und streicht mir vorsichtig eine Strähne weg.
,,Nein."
Ergeben schließe ich die Augen. Seine Hand streift meine Wange. Mir fällt sofort die warme Haut auf und die leicht rauen Fingerspitzen. Ich schlage meine Augen wieder auf. Zögernd hebe ich meine Hand und lege sie Chris an die Wange. Er schmiegt sich leicht an diese. Sein Bart piekt leicht und kitzelt. Doch ich kann deutlich die Wärme spüren, die sein Körper ausstrahlt.
,,Ich werde schwach bei dir." ,whispere ich. Ich entferne meine Hand aus seinem Gesicht und lege sie neben seine. Meine Wangen müssen förmlich vor Scharm glühen.
,,Du mich erst." ,seufzt Chris erleichtert und greift nach meiner Hand. Sie wirkt so klein in seiner großen Hand.
,,Wie spät ist es eigentlich?" ,frage ich interessiert.
,,Kurz nach 1.00 Uhr." ,antwortet er mir und start auf die leere Bettseite.
,,Hast du überhaupt schon geschlafen?"
,,Nein." zusätzlich schüttelt er den Kopf. ,,Kann ich dich um etwas bitten?"
,,Natürlich." ,antworte ich leise und versuche ihm so viel wie möglich Aufmerksamkeit zu schenken. Dies fällt jedoch schwer, da die Müdigkeit langsam besitz von mir ergreift.
,,Kannst du dich daran erinnern, wie es ist neben mir zu schlafen? Ich kann mich nicht daran erinnern, wie es ist neben dir zu schlafen." ,murmelt er und ich weis nun gar nicht was er von mir will.
,,Was willst du nun von mir?", seufze ich ungeduldige.
,,Kann ich neben dir schlafen? Bitte! Es würde mir sehr viel bedeuten, neben euch zu liegen."
Erschöpft fahre ich durch meine Haare. Noch nie habe ich neben einem fremden Mann geschlafen. Mein Herz schlägt nun doppelt so schnell. Zögerlich hebe ich die Decke an und rutsche im Bett weiter nach links. Keinen Augenblick später klettert Chris zu mir ins Bett. Er breitet die Decke über uns aus. Seine Wärme schlägt mir nun noch mehr entgegen. Zudem schlägt mir sein Duft entgegen.
,,Steffi dachte wir sind ein Paar." ich durchbreche die Stille. Es geht mir nicht aus dem Kopf, dass Chris und ich die Ausstrahlung haben ein Paar zu sein.
,,Ich weis. Ich habe es gehört. Stört es dich?", antwortet mir Chris. Ich kann sein Gesicht nicht sehen. Dies liegt aber daran, dass ich auf den Rücken liege und an die Wand schaue. Doch ich kann in seiner Stimm, so etwas wie Hoffnung hören.
,,Nein. Dich?"
,,Überhaupt nicht. Ich würde mich sehr freuen, wenn mehr drauß wird."
Seine Stimme ist so leise, dass ich sie kaum hören kann.
,,Du weist schon, dass es mich nur im Doppelpack gibt."
,,Das schönste Doppelpack der Welt." ,kichert er und zieht mich an sich. Ich werde an seine Brust gezogen. Mein Kopf liegt auf seiner Brust. Sein Herz schlägt ein wenig schneller. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Zudem lege ich meine Hand auf seinen Brustkorb.
,,Du riechst so gut." ,murmle ich und drehe meinen Kopf zu ihm hoch. Verschmilzt grinst er mich an. Durch den Mond leuchten seine braunen Augen so schön.
,,Dann musst du mal riechen wie ich rieche, wenn ich joggen war oder Tischtennis gespielt habe." flüstert Chris in den stillen Raum.
,,Ihh. Dann stinkst du bestimmt." ,empöre ich mich und verziehe meinen Mund zu einer Schnute.
,,Ach und du riechst immer nach Rosen?" ,fragt er mich sarkastisch.
,,Natürlich nicht, aber ich versuche so gut es geht zu riechen."
Erschöpft schließe ich nun die Augen. Müde mache es mir bequem. Chris zeichnet mit seinen Fingern Muster auf meine Schulter. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinen Arm. Chris fängt leise an zu lachen. Seine Brust vibriert dabei und sein lachen ergießt sich über mir, wie ein lauer Sommerregen.
,,Angenehm?"
,,Und wie." ,nuschle ich und beisse mir auf die Lippen.
,,Ich merk schon. Wir sollten versuchen zu schlafen. Morgen ist unser letzter Tag zusammen. Den sollten wir nutzen." ,murmelt Chris an mein Haarschopf. Ich nicke nur. Doch so müde ich auch bin, der Schlaf kommt nicht gleich. Chris Anwesenheit bringt mein Herz ziemlich aus dem Takt. Auch Chris scheint noch nicht zu schlafen. Sein Atem geht viel zu flach. Wer weis, wann ich jemals wieder mit Chris in einem Bett liege und vor allem so nah. Ich nehme mir vor, diesen Moment in mein Gedächtnis einzuprägen. Es soll zu einer meiner stärksten Erinnerungen werden. Krampfhaft halte ich die Augen geschlossen, um mir seinen Geruch einzuprägen. Dies und der Regen der gegen das Fenster trommelt sorgt dafür, dass ich dann in einen traumlosen Schlaf falle.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Natürlich gibt es ein kleines Kapitel zum Valentinstag. Ich hoffe, ihr habt euch alle schön verwöhnen lassen. Ich würde mich sehr über Kommentare und Votings freuen.

Wenn Magie Träume wahr werden lässt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt