Kapitel 16: Ein Lächeln

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In wenigen Minuten komme ich bei Chris an. Sarah hat mir beim packen geholfen. Mit klopfendem Herzen parke ich nun mein Auto direkt vor seiner Wohnung. Mein Blick fällt in den Rückspiegel. David spielt mit seinen Fingern und brabbelt zufrieden. Die meiste Zeit hat er jedoch geschlafen. Wie abgesprochen, klingle ich Chris an. Wer schon einmal mit einem Kind verreist ist, weis wie viel man für 4 Tage braucht. Neben dem Koffer hat der Kinderwagen noch Platz im Kofferraum gefunden. Zum Glück musste ich kein Reisebett mitnehmen. Andreas hatte wohl das seiner Kinder noch und Chris hat es sich ausgeliehen. Ich schnalle mich nun ab und steige aus dem Wagen. Die Tür vom Wohnhaus geht auf und ein strahlender Chris kommt auf mich zu. Meine Herz fängt wie wild an zu schlagen und in meinem Bauch kribbelt es.
,,Hey.", begrüßt er mich und zieht mich in eine feste Umarmung. Erschrocken quieke ich auf. Doch ich erwidere die Umarmung. Sein Geruch schlägt mir entgegen. Ich löse mich von ihm und grinse glücklich.
,,David oder Koffer?" ,frage ich und öffne die Autotür.
,,Wenn ich jetzt sage, dass ich David nehme und du den Koffer, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit meine Wohnung lebend zu betreten?", schelmisch grinsend kassiert er einen Schlag auf die Schulter von mir.
,,Tendiert gegen 0." lache ich und hebe David mit Schale aus dem Auto. Chris greift sich die Koffer und lotst uns ins Wohnhaus. Chris wohnt im letzen Stock. Seine Nachbarn bestehen zu 95% aus älteren Ehepaaren. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering von Fans überrascht zu werden oder mit einem unter einem Dach zu leben.
,,Na dann treten sie ein." gekünstelt öffnet er die Tür. Ich folge ihm in die Wohnung und schließe die Wohnungstür. Belustigt sehe ich mich um. Schuhe stehen herum und an der Gaderobe hängen mehrere Jacken. Chris legt den Schlüssel auf die Kommode. Ich schlüpfe aus Jacke und Schuhe. Chris kümmert sich in der Zeit um David.
,,Ich zeige euch wo ihr schlafen könnt." ,mit David auf dem Arm öffnet er die Tür zum Gästezimmer. Das Gästezimmer ist wirklich schön. Das Reisebett ist aufgebaut und das Bett frisch bezogen. Ich stelle den Koffer ab und lächle dankend.
,,Es ist wirklich toll.", sage ich und folge ihm ins Wohnzimmer.
,,Ähm ich war auch einkaufen. Ich hoffe es ist das Richtige dabei." ,verschmilzt lächelt er mich an. Skeptisch ziehe ich die Augenbraue hoch.
,,Ich habe gegoogelt was koschere Lebensmittel sind." ,gibt er zu und schunkelt David hin und her.
,,Das hast du gemacht?" meine Augen werden groß und begeistert sehe ich ihn nur an.
,,Ähm ja.",betont er nun.
Strahlend streiche ich mir eine Strähne weg. ,,Wenn du willst, kannst du ihn wickeln und ich würde in der Zeit deine Küche vorbereiten." ,schlage ich vor und grinse ihn an.
,,Gerne." nickt er und steht mit David vom Sofa auf.
,,Ach ja.", ich rufe ihm hinterher, ,,öffne mal vorsichtig seinen Mund."
Zögerlich sehe ich mich in der Küche um. Chris hat sich wirklich Mühe gegeben. Neben frischem Obst und Gemüse hat er auch Geflügel organisiert. Sein Kühlschrank hat er wirklich für mich umsortiert. In der Kühlschranktür stehen einige Flaschen Bier. Schnell fange ich also an die Küche vorzubereiten.
,,Ist das ein Zahn." ,ruft Chris aus der Ferne.
,,Der erste." ,rufe ich zurück und wühle mich durch die Schränke. Nach kurzer Zeit kochen in Töpfen Wasser. Der Offen heißt auf voller Stufe und im heißen Wasser liegen Küchegeräte wie Fleischgabel und Pfannenwender. Die Arbeitsfläche wird mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher abgewischt.
,,Sind deine Pfannen aus Teflon?",frage ich Chris.
,,Ähm ja." ,antwortet Chris und beobachtet mit David auf dem Arm mein Tun. Einer meiner liebsten Anblicke.
,,Verdammt." ,stöhne ich und streiche meine Haare zurück. ,,Hast du noch eine unbenutzte Pfannne?"
,,Ich habe mir vor ein paar Tagen eine neue gekauft, weil die andere nicht mehr schön war. Willst du sie benutzen"
,,Dafür wäre ich dir sehr dankbar." lächle ich und stelle den Herd Haus. Ich trockne das Geschirr ab und kippe das Wasser aus den Töpfen.
,,Was hast du eigentlich für die Woche geplant ?" ,frage ich ihn neugirig und hänge das Handtuch zum trocknen auf.
,,Wir können auf jeden Fall viel spazieren gehen, dann kann ich dir meine Heimat zeigen. An einem Tag hat uns meine Mama eingeladen. Meine Familie möchte David auch kennenlernen. Sie fragt übrigens was sie für Kuchen backen kann." ,erklärt er mir und wird leicht rot.
,,Ich würde dafür einen Vorschlag machen. Deine Mama kann gerne den Kuchen backen den sie backen würde. Ich backe dann auch einfach einen." schlage ich vor und suche eine Backform.
,,Das ist eine gute Idee. Ich habe aber keine Backform." peinlich berühert  wird Chris rot.
,,Dann kaufen wir eine.", beruhige ich ihn und nehme ihm David ab. Er wird unruhig und daher weis ich, dass er Hunger hat.
Ich ziehe mich ins Gästezimmer zurück und stille ihn. Durch den ersten Zahn pikst es ein wenig. Chris scheint mit jemanden zu telefonieren. Auf jeden Fall spricht er mit jemanden. Als das Wort ,,Mama" fällt, realisiere ich, dass Chris mit seiner Mama spricht. Ein wenig aufgeregt bin ich schon vor diesem Treffen. Sein Bruder hat mich ja sehr herzlich begrüßt, aber eine Mutter kennenzulernen ist noch etwas anders.
David ist an meiner Brust eingeschlafen. Sanft löse ich ihn und lege ihn in das Reisebett. Leise schleiche ich ins Wohnzimmer. Die Tür zum Gästezimmer lehne ich ihn an. Chris ist noch in der Küche und telefoniert. Interessiert schaue ich mir die Bilder in seinem Wohnzimmer an. Einige zeigen ihn auf Tour oder mit Kumpels. Einige sind aber auch mit seiner Familie. Auf einigen sind sogar noch sein Papa zu sehen. Eines scheint relativ neu zu sein. Es zeigt ihn mit drei Kindern. Zwei Jungs und ein Mädchen. Der älteste scheint 14 zu sein und die anderen schätze ich zwischen 9 und 11 Jahre. Sie ziehen eine Fratze.
,,Das sind meine Neffen und Nichten. Naja ein Teil davon. Es sind die Kinder von Andreas. Mia, Moritz und Lukas." ,erklärt er mir und zeigt mit den Fingern auf die Kinder.
,,Ihr scheint ein gutes Verhältnis zu haben." ,stelle ich fest und drehe mich zu ihm um. Seine braunen Augen strahlen eine wärme aus. Er lächelt und legt einen Arm um mich. Ich schlinge einen Arm um Chris Rücken. Arm in Arm stehen wir nun vor den Bildern.
Warum fängt mein Herz nur so schnell an zu schlagen? Ich stehe doch nur neben ihm.

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