Kapitel 3: Kriegserklärung

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Dieser Sonntag ist mies. Nachdem ich meinem Bruder berichtet habe was passiert ist, hat er mir versprochen sich gedanken zu machen. Am Ende des Tages holte mich Eliyah ab. Nun sitze ich in einem privaten Arbeitszimmer. Vor mir sitzt der beste Freund meines Bruders  Yaacov. Neben mir sitzt mein Bruder und im hinteren Teil des Raumes sitzt der Vater Yaacov. Levi ist der Rabbiner der Gemeinde.
,,Was führt euch zu mir?" fragt er und zückt prompt einen Stift und ein Blatt.
,,Die komische beste Freundin meiner Schwester hat den Vater von David  getroffen. Besser gesagt hat sie ihn und seinen Bruder für ihr Radiosendung befragt. Sie tretten als Ehrlich Brothers auf. Wie dem auch sei. Mina hat eine Email von Management bekommen. Sie solle diese Aussagen unterlassen, sonst werden rechtliche Schritte eingeleitet."
,,Was möchtest du denn Mina?" fragt mich Yaacov.
,,Ich möchte einfach das er irgendwie Kontakt hat. Er muss ja nicht mal Unterhalt zahlen." erkläre ich.
,,Kein Unterhalt? Der steht ihm aber zu." macht mir Yaacov klar. ,,Wie dem auch sei. Anscheind kommen wir um einen Vaterschaftstest nicht herum." murmelt der Anwalt hinter dem Schreibtisch.
,,Es geht hier um viel mehr. Es geht um die Ehre meiner Schwester. Du tust alles dafür, dass sie und der kleine alles bekommen was ihnen zusteht." zischt mein überführsoglicher Bruder.
,,Eliyah berühige dich. David ist genauso jüdisch wie seine Mutter." berühigt Levi meinen Bruder. Wie auf Kommando fängt David an zu weinen. Ich stehe auf und nehme Sarah, die Frau von Yaacov und Mutter von 6 Kindern, meinen Sohn ab.
,,Da hat aber jemand Hunger. Komm ich bringe dich ins Wohnzimmer." lächelt Sarah und zeigt auf die Tür.
,,Danke." murmle ich. Ich setze mich auf das bequeme Sofa fallen. Vorsichtig lege ich David an.
,,Ganz schön schwierig was?" fragt sie leise.
,,Ja. War es aber noch nie." mit leicht gesenkter Stimme antworte ich ihr.
,,Das habe ich aber anderes in Erinnerung." murmelt sie und ich hebe den Kopf.
,,Wie meinst du das?" unsicher blicke ich in ihr Gesicht. Ihre dunkelbraunen Augen sehen mich mitfühlend an. Ihr dunkles Haar wird von einem Tuch bedeckt.
,,Du hast dich nie unterkriegen lassen. Von niemanden. Schon gar nicht von deinen Eltern, Geschwistern und schon gar nicht von Eliyah. Ich kenne dich nur kämpfend. Du hast so viel erreicht. Mina du hast alles dafür getan, um Tierärztin zu werden und auch zu arbeiten. Warum kämpfst du jetzt nicht für deine Träume?" sanft blickt sie mich an. So liebevoll kenne ich sie aber nur.
,,Ich weis ja nicht einmal was meine Träume sind. Das einzige was ich weis, ist das ich es friedlich lösen möchte. Aber mein Bruder sieht das alles ein bisschen anderes." berichte ich ihr und streiche meinem Sohn sanft über den Kopf. ,, Ich habe angst Sarah. Angst davor, dass man ihn mir wegnimmt." eisern halte ich die Tränen zurück.
,,Das lässt Yaacov nicht zu. Niemals. Außerdem wäre der Typ ein Herz loser Mann, wenn er dir David wegnimmt. Ihr habt übrigens sehr laut gesprochen. Was machst du nun mit Tina?" beruhigt sie mich. Den Namen Tina spricht sie mit der größten Abneigung überhaupt aus. Schon seit Minute 1 gehört Sarah zur Anti-Tina-Fraktion.
,,Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Das Interview von ihr wird anscheind nicht veröffentlicht. Das hat sie mir in einer ihrer tausend Nachrichten geschrieben." ich zucke mit den Schultern. David ist nun auch satt. Ich ziehe mich an und lege mir das Tuch von ihm auf die Schulter. Vorsichtig klopfe ich nun auf seinen Rücken.
,,Geschieht ihr recht." brummt sie. Erschrocken blicke ich sie an. ,,Tut mir Leid. Du weist eigentlich bin ich nicht so. Aber das was sie gemacht hat, verdient keine 2 Chance." Sarah steht auf und ich tue es ihr nach. Im Bad wickle ich mein Kind. ,,Nun gib ihn mir und verschwinde ins Büro. Kämpfe bitte für deine Wünsche." ermutigt sie mich. Ich gehe zurück ins Arbeitszimmer.
,,Gut das du da bist. Wir haben einen Schlachtplan." mein Bruder wirkt sichtlich zufrieden. Ich setze mich auf den Stuhl. Der schwarzhaarige Mann mit den prägnanten grünen Augen vor mir beginnt.
,,Also ich werde mich mit den Management in Verbindung setzen. Wir werden einen Vaterschaftstest einfodern, wenn nötig sogar einklagen. Wenn die Vaterschaft bestätigt wird, werden wir Unterhalt fordern. Das ist doch in deinem Interesse?"
,,Nein! Natürlich möchte ich das er die Vaterschaft anerkennt und wenn du sagst, dass dies nur mit einem Vaterschaftstest möglich ist, dann ist das so. Aber ich möchte keine juristische Schlammschlacht. Du wirst ihn nicht verklagen." mache ich deutlich.
,,Aber warum?" aus der Tonlage höre ich deutlich den Missfallen meines Bruders.
,,Eliyah. Ich möchte, dass der Vater meines Sohnes und ich ein respektierende Beziehung haben. Wenn wir das hier durchziehen, kommt es einer Kriegserklärung gleich. Wer Wind sät, wird Sturm ernten." rede ich auf meinen Bruder ein.
,,Mina denk doch mal nach. Es steht dir nach dem Gesetz sogar zu." versucht mich mein 2 Jahre alter Bruder zu überzeugen.
,,Nein heißt nein. Ich weis, dass du mich nur beschützen willst. Aber Yaacov vertritt schlussendlich meine Interessen und nicht deine. Bitte respetiere meine Entscheidung." bitte ich ihn und streiche über seine Hand.
,, Gut. Dann machen wir es so." Yaacov streicht mit seinem Stift einige Punkte durch. Dankend blicke ich ihn an. Leicht nickt nun mein Bruder.
,,Ich möchte doch nur das Beste für dich." sanft zieht er mich an sich.
,,Ich weis."
,,Ich melde mich, sobald ich eine Antwort habe." verabschiedet uns Yaacov. Mein Bruder steigt in sein Auto und fährt nach Hause. Ich selber schiebe meinen Sohn im Kinderwagen nach Hause. Er schläft ruhig und friedlich. Es ist wenig los auf der Straße. Die meisten Menschen werden den Nachmittag mit ihrer Familie oder auf dem Sofa verbringen. Gerade biege ich ,um die Ecke zu meiner Wohnung. Erschrocken bleibe ich stehen. Tina sitzt vor meiner Wohnungstür. Als sie mich sieht, springt sie auf und kommt mir entgegen.
,,Mina, Mina da bist du ja. Ich muss mit dir reden." sagt sie aufgeregt.
,,Ich wüsste nicht was es zu bereden gibt." seufze ich und bleibe stehen und bewege dabei den Kinderwagen weiter.
,,Ich...ich...es tut mir leid. Ich hätte ihm das nicht sagen sollen." Tina startet den Versuch sich bei mir zu entschuldigen.
,,Ich weis nicht ob ich dir das verzeihen kann." antworte ich und hole den Schlüssel aus meiner Tasche.
,,Aber ich habe mich doch entschuldigt." argumentiert sie. Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und schließe auf. Vorsichtig schiebe ich den Kinderwagen in den Flur des Mehrfamilienhaus. Dann ziehe ich den Schlüssel ab.
,,Manchmal reicht das aber nicht." antworte ich ihr und knalle ihr die Tür vor der Nase zu.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Es freut mich sehr, dass euch meine Geschichte gefällt. Habt ihr an der magischen Weihnachtsshow oder Silvester teilgenommen?

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