Angespannt schneide ich meinen Kuchen an. Besser gesagt einen von den vielen die ich gebacken habe. Die Stimmung in meiner Wohnung ist recht still. Viel zu sehr bin ich das Quirlige Leben gewöhnt. Von meinen Geschwistern sind meine kleine Schwester Miriam mit Familie da und mein älterer Bruder Eliyah da. Mein Bruder Moishe lebt mit seiner Familie in der Schweiz und meine andere Schwester Leah lebt in Berlin. Trotzdem haben wir engen Kontakt und sehen uns öfters im Jahr. Meine Mama Esther sitzt am Tisch und tötet meinen Vater mit ihren Augen. Mein Vater liest seine Zeitung.
,,Esther was ist denn nur dein Problem?" fragt er sie und faltet die Zeitung zu sammen. Mit einem rascheln landet sie auf dem Tisch.
,,Kannst du nicht mal positiv gestimmt und freundlich schauend an diesen Mann heran treten." skeptisch sieht sie ihn am und verzieht ihren Mund.
,,Ich bin doch freundlich gestimmt." poltert mein Vater los.
,,Könntet ihr bitte euere Auseinandersetzung wann anderes ausführen. David ist immer noch angeschlagen und er schläft endlich." unterbreche ich meine Eltern und stelle meinen Kuchen auf den Tisch.
,,Da kann ich Mina nur zu stimmen. Wir sind alle hier, um diesen Mann kennzulernen." unterstützt meine Schwägerin Rachel mich. Die Kinder meiner Geschwister sitzen schon am Tisch. Betend das alles gut geht, zucke ich zusammen als mein Handy piept. Ich habe Chris gebeten mich anzuklingeln, wenn er kommt. Tief durchatmend drücke ich den Türsummer und öffne meine Wohnungstür. Das geflüster in meiner Küche verstummt sofort als Chris Schritte im Hausflur ertönen. Zu meiner Überraschung trägt er ein Hemd und seine Haare sind seriös zurück gegelt.
,,Hi. Schön das du da bist." begrüße ihn und stecke ihm meine Hand entgegen. Es kommt mir zwar unreal vor ihn so zu begrüßen, doch habe ich mich nicht getraut ihn zu umarmen.
,,Hi. Ich habe ja versprochen zu kommen." sanft drückt er meine Hand und fährt mit dem Daumen über meinen Handrücken. Chris zieht seine Jacke aus und hängt sie an meine Gaderobe.
,,David schläft." murmle ich und deute so mit Chris Blick.
,,Dann lasse ich ihn schlafen. Er wird es brauchen."
Zusammen laufen wir nun in meine Küche. Meine Familie schaut ihn skeptisch an.
,,Ähm das sind meine Eltern Esther und Nathan Mandelbaum." stelle ich meine Eltern vor. Sichtlich nervös reicht Chris meinem Vater die Hand.
,,Chris Reinelt." stellt er sich vor. Sicher ergreift mein Vater seine Hand und stellt sich noch einmal vor. Dabei scheint er Chris Hand zu zerdrücken. Meine Mutter scheint der Sache etwas entspannter zu begegnen. Für ihn sei sie einfach Esther oder Esthy. Meine Geschwister und deren Familie scheinen ebenfalls entspannt zu sein und nehmen Chris die Angst. Mit Kuchen, Tee und Kaffee sitzen wir nun am Tisch.
,,Und was machen Sie beruflich? Meine Tochter meint sie seien Zauberkünstler." fragt mein Vater und für einen kurzen Moment bleibt mir das Herz stehen.
,,Ähm ja. Mein Bruder und ich sind Zauberkünstler. Wir tretten gemeinsam in großen Arenen auf." berichtet Chris stolz.
,,Du musst dir mal ein paar Videos von den Beiden anschauen." positiv überzeugend versucht Miriam meinen Vater zu überzeugen.
,,Meschugge das man damit so viel Moos machen kann." brummt mein Vater und steckt sich eine Gabel mit Kuchen in den Mund.
,,Moos ist doch Geld?" unsicher blickt in die Runde.
,,Ja und Meschugge ist verrückt." erklärt Levy Chris. Levy ist der älteste Sohn meines Bruders. Mit seinen 7 Jahren ist er wirklich sehr aufgeweckt.
,,Chris, ich darf dich doch so nennen? Ich bitte dich wirklich das Verhalten zu entschuldigen. Mein Mann benimmt sich eigenlich nicht so und verwendet auch nicht all zu oft yiddische Phrasen in einem Satz." entschuldigend blickt meine Mutter ihn an.
,,Ach das macht doch nichts Frau Mandelbaum." winkt Chris ab und setzt dazu sein schönstes Lächeln auf.
,,Chris wir waren doch schon beim du." lächelt meine Mutter.
,,Aber was ist denn nun yiddisch?" ernsthaft interessiert fragt Chris nach. Das freut mich wirklich sehr. Er zeigt so mit wirklich Interesse an meinem Leben.
,,Yiddisch ist eine 1000 Jahre alte Sprache die von aschkenasischen Juden gesprochen wird. Also europäischen Juden. Einige kennst du bestimmt wie malochen für arbeiten, Kaff, Reibach, Zoff, Tacheles oder schmiere stehen." Rachel kippt sich Tee nach und gibt einen kleinen Einblick in die Sprachkultur.
,,Einige benutzt man ja wirklich ohne zu wissen was sie bedeuten." gibt Chris zu und meine Schwester nickt.
,,Das stimmt."
,,Und du kannst wirklich zaubern?" platzt es aus meiner Nichte Leora heraus. Sie ist die älteste Tochter von Miriam und ein paar Monate jünger als Levy.
,,Nein nicht wirklich. Mein Bruder und ich sagen auch ehrlich das wir nicht zaubern können. Aber wir schaffen es, mit Magie Erwachsenen zum staunen zu bringen." erklärt er ihr.
,,Kannst du was zeigen? Bitte, bitte." fleht Elana mit einem zuckersüßen Schmolmund. Elana ist die jüngere Schwester von Levy.
,,Elona. Bitte bedräng ihn doch bitte nicht" unterbricht mein Bruder die Taten einer Tochter.
,,Aber sicher doch." grinst Chris. ,,Hat jemand einen Geldschein?" fragt Chris.
,,Papa?" Levy macht große Augen und verzieht den Mund zu einem Schmolmund. Eliyah verdreht die Augen und gibt Chris einen Geldschein.
,,Das hier ist ein ganz normaler 10€ Schein. Aber mit Magie..." Chris falltet den Geldschein und pustet dagegen. Plötzlich ändert sich die Farbe. Er entfalltet den Schein ,,schafft man das unmögliche." Erstaunt weiten sich die Augen meines Bruders und die Augen der Kinder leuchten. Mit großen Augen blicke ich Chris von der Seite an und bin erstaunt.
,,Wie?" frage ich.
,,Magie." kichert Chris und gibt den Schein zurück.
,,Wenn ihr mal zu einer Show kommt, dann könnt ihr sehen wie mein Bruder und ich Süßigkeiten regnen lassen oder ein goldener Lambo auf die Bühne zaubern." staunend über diese Vorstellung blicke ich ihn von der Seite an. Mir fallen seine Lachfalten auf und wie schön er doch ist. Er ist wirklich attraktiv.
,,Au ja." begeistert klatschen meine Nichten und Neffen in die Hände.
,,Was sagen eigentlich Ihre Eltern zu ihrem Beruf?" fragt mein Vater nach.
,,Meine Eltern waren am Anfang skeptisch. Eigenlich wollten mein Bruder und ich Lehrer werden. Doch mein Bruder hat das Studium abgebrochen und ich habe eine Uni nie betreten. Aber ich habe eine Ausbildung zum Phyrotechniker gemacht. Mit unserem Vater haben wir zu Kinderzeiten unsere Illusionen gebaut. Er starb 2013 an Krebs und hat unseren Durchbruch nicht mehr miterlebt. Meine Mutter unterstützt uns jedoch. Ist aber sehr kritisch was Auftritte angeht. Sei es Outfits oder Sprüche die mein Bruder und ich übereinander reizen." seine Augen nehmen einen traurigen Klang an.
,,Das tut mir leid." aufmunternd Lächeln blickt meine Mutter Chris an. Dankend blickt Chris sie an.
,,Ihr Vater ist sehr stolz auf sie. Mit Sicherheit." mein Vater blickt Chris warm an und mich beschleicht das Gefühl das mein Vater ihn zu akzeptieren scheint.
Aus dem Kinderzimmer beginnt David zu weinen. Sofort stehe ich auf.
,,Möchtest du mitkommen?" frage ich Chris. Dieser nickt und folgt mir in Kinderzimmer. Zeit ihm das wickeln bei zu bringen.Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Anscheind wird ja morgen der Lockdown verlängert und so mit das Homeschooling. Auf geht's in die nächste Runde.
Ich würde mich sehr über Kommentare und Votings freuen.
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Wenn Magie Träume wahr werden lässt
FanfictionMina verbringt die Nacht mit einem heißen Typen. 9 Monate später ist sie alleinerziehend und tut alles dafür das dieser zu seiner Verantwortung steht. Wir wird wohl Chris reagieren, wenn Mina vor seiner Tür steht und ihm sagt er sei nun Vater? Die...