Kapitel 26: Du Arsch

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Bunte Bilder flimmern über den Bildschirm. Irgendeine Serie der Abendsendezeit bedudelt mich. Doch so richtig bekomme ich es nicht mit. Viel zu sehr bin damit beschäftigt, meinen Gedanken nachzuhängen. So viel geht mir durch den Kopf , dass ich angst haben muss das er platzt. Zu sehr hängen meine Gedanken an Chris. Der Kontakt beruht zur Zeit auf kurzen Nachrichten oder mini Telefonaten. Entweder Chris ist entweder auf Tour oder bei Talkshows zu gast. Daher sind die kleinen Momente, die wir miteinander teilen, umso wichtiger. Nie hätte ich gedacht, dass ich ihn so vermissen würde. Vor allem sein Geruch, meine Gespräche mit ihm und den Moment im Gästezimmer. Noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt. Sein Shirt riecht nur noch ein wenig nach ihm. David liegt auf meiner Brust. Sanft streiche ich ihm über den Kopf. Er befindet sich in einem Zustand zwischen einschlafen und wach sein. Mein Handy vibriert und ich greife danach. Es ist Chris.
,,Hallo." ,begrüße ich ihn leise.
,,Hallo." ertönt seine Stimme aus dem Hörer. Im Hintergrund fährt ein Auto und er scheint unterwegs zu sein.
,,Na, wie geht es dir? Was machst du so?" ,frage ich und stelle den Ton leiser.
,,Sehr gut. Ich bin gerade ein wenig zu Fuß unterwegs. Bei dir?"
,,Mir auch. Ich liege auf dem Sofa und David schlimmert auf meinet Brust. Wo seid ihr denn?" interessiert harke ich nach.
,,Wir sind in Dresden und morgen geht es nach Nürnberg." ,erklärt er mir. ,,Was machst du so?"
,,Ich lege David gleich hin und dann schaue entweder gleich noch einen Film oder gehe ins Bett. Du?"
,,Ich weis noch nicht." ,druckst er herum. Es klingelt nun auch an meiner Tür. ,,Es hat geklingelt."
,,Dann müssen wir wohl Schluss machen. Wer auch immer das ist, ich bringe ihn um. David ist nun auch wach." ,stöne ich und erhebe mich vom Sofa.
,,Na dann melde dich doch, wenn dein Besuch weg ist." ,verabschiedet sich Chris von mir.
,,Mache ich." ich lege auf und drücke David an mich. Dieser ist nun wach und sieht nun trotzdem verschlafen aus. Ich drücke auf den Türsummer und schließe meine Wohnungstür auf. Von unten sind nun schwere Schritte zu hören. Es kann also keine Frau sein. Davids Hände greifen nun in meine Haare. Seine Wangen sind vom schlaf gerötet und die Haare sind verstrubelt. Die Schritte werden lauter. Als erstes sehe ich einen großen Blumenstrauß um die Ecke kommen. Dann einen Typen mit braunen Haaren und einer prägnanten blonden Strähne.
,,Du Arsch." empöre ich mich und kann mir ein lachen nicht verkneifen.
,,Überraschung." ,antwortet er mir ,,Werde ich nun umgebracht?"
,,Natürlich nicht." ,sanft schlage ich gegen seinen Arm.
,,Na dann bin ich aber beruhigt. Tausche Blumen gegen Kind." bietet er an und hält ihn mir hin.
,,Aber gerne."
Vorsichtig nimmt Chris mir David aus dem Arm. Ich nehme mir die Blumen und rieche daran. Es sind Rosen. Rote Rosen. Chris stellt seine Reisetasche ab und kickt seine Schuhe von den Füßen.
,,Wo kommst du eigentlich her?"
,,Ich dachte, ich mache mal einen kleinen Abstecher zu euch. Immerhin habe ich euch sooo lange nicht gesehen." ,berichtet er und läuft langsam ins Kinderzimmer. Leise gehe ich ins Wohnzimmer und suche nach einer Vase. Ich befülle sie mit Wasser und stelle die Blumen ins Wohnzimmer. Aus dem Flur höre ich wie Chris sich die Jacke auszieht. Er kommt ins Wohnzimmer und bleibt im Türrahmen stehen.
,,Er schläft."
Ich lächle sanft und streiche mir eine Strähne weg. Chris kommt auf mich zu und er zieht mich in eine Umarmung. Seufzend schließe ich die Augen und lehne mich an ihn. Ich lege meine Hände in seinen Nacken. Sein unverkennbarer Duft und seine wärme schlägt mir entgegen. Chris  Arme umschlingen meine Taile. Der bittere Geschmack von vermissen löst sich von meiner Zunge. Als Folge läuft eine Träne die Wange herunter. Fast schon erleichtert presse ich meinen Kopf auf seine Brust. Meine Tränen laufen über meine Wange und tropfen auf sein Tshirt. Ein schlurzen kann ich nun auch nicht mehr unterdrücken.
,,Weinst du?" ,fragt er mich flüsternd in mein Ohr. Ich kann mich nur zu einem Nicken durchringen.
,,Aber warum denn? Es ist alles gut." ,besänftigt er mich und streicht mir eine Strähne weg.
,,Ich habe dich nur so verdammt vermisst." ,schlurze ich und blicke ihn an. Doch ich kann ihn nur verschwommen sehen, da mir die Tränen den Blick verschleiert.
,,Ich euch auch. Ganz dolle sogar." er zieht mich noch enger ab sich. So langsam versiegen meine Tränen und ich putze mir geräuschvoll die Nase.
,,Ich bin so eine schlechte Gastgeberin. Möchtest du etwas trinken oder essen?"
,,Wasser bitte. Ich habe vorhin schon gegessen." ,beruhigt er mich und ich habe das Gefühl in seinen braunen Augen zu verlieren. Dazu noch sein gestylten Haare und dieses spitzbübige Lächeln. Ich organisiere sein Wasser und setze mich wieder zu ihm.
,,Warum hast du eine Reisetasche mit?" ,frage ich vorsichtig nach.
,,Ich dachte, dass ich eine Nacht auf deinem Sofa schlafen dürfte. Vielleicht können wir dann morgen zusammen frühstücken und dann muss ich leider schon nach  Nürnberg." ,schlägt er mir vor und setzt den besten Hundeblick auf den er kann.
,,Na ausnahmsweise." gespielt ernst sehe ich ihn an und erhebe mich vom Sofa. ,,Dann mache ich mal dein Nachtlager bereit. Ich krame nach einer Decke und einem Kopfkissen. Diese beziehe ich ihm noch und deponiere sie auf dem Sofa.
,,Erwarte aber morgen bitte kein drei Sterne Frühstück. Ich war auf deine Ankunft nicht vorbereitet." ,murmle ich und streiche mir eine Strähne weg.
,,Keine Sorge. Ich erwartet gar nichts von dir."
Wir beide blicken uns an und die Luft um uns herum fängt an zu summen. Unbewusst kommen wir uns immer näher. Mein Herz schlägt schneller und die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen Samba. Mittlerweile kann ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Ein aufgeregtes ziehen macht sich in meiner Magengrube bereit. Zwischen unseren Gesichtern ist noch eine kleine Lücke. Er überlässt mir die Entscheidung wie weit ich gehen möchte. Tja und dann passiert es. Unsere Lippen treffen sich. Erst ganz sanft und zögerlich. Niemand traut sich weiter zu gehen, weil er angst hat den anderen zu verletzen. Ich bin die jenige die ihn näher zu mir zieht und den Kuss vertieft. Langsam tasten wir uns vorwärts und lösen uns schliesslich. Unsere Wangen sind gerötet und wir sehen uns schüchtern in die Augen.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Was eine Woche. Gestern noch gefasstet, weil Purim war und nun zum üppigen Essen da Schabbat ist. Haftet ihr Chris Verletzung gesehen. Ich würde mich sehr über Kommentare und Votings.

Wenn Magie Träume wahr werden lässt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt