Vorgeschichte Pt. 1

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Spott. Dieser ist wohl jedem bekannt.
Nicht wahr?
Wenn dies nicht der Fall ist, dann müssten diese Ausnahmen in einem hohen Ansehen baden oder einfach nur vollkommen sein.
Aber da nur wenig Fehlerlose auf dieser Welt wandern, bin ich der Ansicht, dass es jedem Bekannt ist.

Es gab meinerseits viele Gründe warum man mich verspottete. Doch der eindeutigste Grund ist wohl mein Schwermut. Der ab einen bestimmten Zeitpunkt mein Leben beherrschte.
Der Zeitpunkt an den mir klar wurde, dass alleine mir die Schuld galt.
Vielleicht hätten es die anderen besser nachvollziehen können, wenn ich es ihnen erklärt hätte, allerdings wäre meine niederschlagenheit so auch nicht verschwunden.

Ich habe mir immer viele Gedanken darüber gemacht, warum ich so bin wie ich bin. Meine Mutter erzählte mir oft, dass ich sehr einzigartig sei und ich mir keine Gedanken über die Meinungen anderer machen sollte.
Ab und zu nannte sie mich Wunderkind. Obwohl dies eher nicht zu traf. Ich war weder begabt noch ein Wunder. Eher ein seltsamer Fall, den keiner ganz genau erklären konnte.
Außer meine Mutter.
Ihrer Erklärung hing mit der Nacht des Mondes zusammen.

Ihr Lob über meinem Mut war immer schon unvorstellbar.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich mich in einem riesigen Labyrinth befinden würde und versuchen müsste den Ausgang zu finden, doch je weiter ich suchen würde, desto mehr würde ich mich Verirren. 
Mein Ich ist tief in meinem Inneren gefangen. Es ist schon eine Weile dort drinnen und wahrscheinlich wird es für immer dort verweilen.

Mut bedeutete Opfer zu bringen und wenn es heißt, dass ich mich verstecke um meine Liebenden beschützen, dann tue ich dies.
Ich beschütze sie von dem schlimmste was es jeh gab.
Vor mir selbst.

Ein kontrollverlust könnte zu Verletzungen führen oder vielleicht noch schlimmer.
Am besten sollte ich der Tatsache ins Auge sehen: Ich bin nicht normal, sondern total verrückt und man sollte mich am besten ignorieren!
Wenn Mutter noch am Leben wäre, hätte sie mir bestimmt widersprochen.

Sie war die mutigste, weiseste, tapfereste Frau. Sie sah in mir mehr als dort existierte. Sie sah in mir, eine gnädiges, mutiges und schlaues Mädchen. Eine Kämpferin in einer goldenen Rüstung, die sich nicht von irgendwelchen Hirngespinstern runterkriegen lässt.
Doch das, was sie immer und immer wieder in mir sah, entsprach und entspricht nicht der Wahrheit.

Eine Sache,die mich an mir selber störte, war die Tatsache, dass ich eine Elbe war.
Nicht wegen den Ohren, den Gesang oder der Unsterblichkeit.
Nein, dies verabscheue ich zwar. Aber es ist nicht die Ursache meines Hasses.
Eine Person hat mich dazu gebracht, alle Elben zu hassen.
Die Person die mein Leben zerstört hatte.
Mein Vater.

Er war ein reicher, selbstverliebter Elb.
Es blieb mir ein Rätsel, warum meine Mutter etwas mit ihm angefangen hatte.
Sie vertraute mir einmal die Geschichte von dem ersten Treffen zwischen ihr und meinen Vater an.
Einmal und nie wieder.
Sie erklärte mir, wie sehr sie ihn geliebt hatte.
Sie begehrte ihn mehr als ihr eigenes Leben. Mehr als alles andere.
In einem schönen Haus in einen Dörfchen zwischen einem Fluss und einem verwucherten wald lebten sie.

>>Eines Tages erblicktest du das Licht der Welt,Clair. <<sagte meine Mutter mit Tränen in den Augen.
Den Satz werde ich nie vergessen können. Er war voller Stolz und Entschlossenheit. Schade, dass sie nicht bemerkte wer ich wirklich war. Nicht das Kind, was ihren Stolz verdiente, sondern dass das es nicht mal schaffen könnte, es sich zu erarbeiten.

Innerhalb eines Jahres auf der Welt schaffte ich es meinen Eltern zu zeigen, dass etwas mit mir nicht stimmte. Zwar kommt es selten vor, dass sich ein Elb und eine halb Zwergin ineinader verlieben und eine Familie gründen wollen, doch dies war nicht der Grund, warum mein Vater uns verließ.
Auch nicht dass er meine Mutter nicht liebte. Obwohl ich immer noch bezweifle, ob er dazu überhaupt in der Lage gewesen war.

Etwas Böses lauert im Dunkeln Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt