Kapitel: 7

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Nur nicht stolpern! Das wäre echt peinlich. Ich habe keine Lust mich vor den Wachen zu blamieren! Reicht schon, dass sie sich für etwas besonderes halten.
Wieso stellen die hier auch keine Laterne oder sowas auf? Vielleicht vertrauen sie ja darauf, dass der Mond scheint und die Wege beleuchtet. Der wiederum sich aber hinter eine dichten Wolkenwand befand.
Da hatten die wunderschöne, vollkommenen Wachfiguren wohl oder übel Pech gehabt. Und leider ich auch.

Ich war ja diejenige die rumläuft.
In meinem Bauch grummelte es unruhig. Nicht weil ich Hunger hatte. Obwohl die Salat Portionen hier sehr gering gehalten wurden, war ich gut gesättigt.
Nein. Mir gefällt es einfach nicht wenn etwas seltsames passiert und ich nicht bescheid wusste. Bei sowas bin ich ungeduldig. Am liebsten wäre ich zu Elrond gestürmt und hätte ihm die Wahrheit aus seinen Kopf gepresst. Wahrscheinlich ist das auch wortwörtlich zu verstehen.
Es ist auch komisch, wenn ein Höchstwahrscheinlich verletzter Hobbit hier auftaucht. Diese ganze Aktion war ja anscheinend auch dringend.
Warum hat Arwen den Kleinen überhaupt gebracht?
Man! Da kann doch etwas nicht stimmen!
Ich platzte bald vor Nervosität.
Ich hätte längst im Zimmer bei Mary wieder seien können. Aber nein Clair muss wie eine verrückte die ganze Wege und Gärten durchlaufen.
Auch ohne den Blick über die Umgebung zustreifen. Bestimmt ist diese einfach atemberaubend.
Ahhh ich bin wirklich furchtbar!
Also ich gehe jetzt zurück. befahl ich mir.
Das hätte besser auf mich hören sollen.
Aber nun stand ich hier. An den Ort, wo ich den Hobbitjungen gesehen hab.
Ein Blick ringsherum und ich war mir sicher das niemand in der Nähe war. Das Rauschen der Blätter umhüllte mein Ohr. Ein weicher Wind strich über meine Haut. Er war kühl und doch angenehm.
Hinter mir knackte etwas. Schnell versteckte ich mich hinter einen grünen Busch. Warum ich das tat, wusste ich auch nicht genau.
Durch die Blätterwand sah ich zwei Gestalten auf mich zu kommen. Sie schienen in einem Gespräch vertieft zu seien.
Ich konnte sie kaum erkennen, doch als sie vor dem Strauch stehen blieben und weitersprachen, erkannte ich die eine Stimme. Männlich, sanft und gütig. Elrond. >>Meine Tochter,Wie heißt der kleine Hobbit? Und wer verletzte ihn so schwer?<< sprach er.
Die zweite mir noch unbekannte Stimme sagte:>>Er heißt Frodo Beutlin. Die Ringgeister trafen in mit einem schwarzen Schwert.<< Ganz klar eine weibliche Stimme.
>>Arwen, du meinst also dieser Hobbit wurde von den Nazgûl gejagt. Das würde bedeuten das er der Ringträger ist.<<
Elronds Tochter Arwen war wirklich eine Schönheit. Jetzt wo sie so nah bei mir stand, konnte ich sie genauer betrachten. Lange braune Haare umhüllte ihren Kopf und zarten Körper. Große Gestalt. Zarte Linien und Strahlend Blaue Augen. Sie war wirklich der Inbegriff von vollkommener Schönheit. Wie geblendet starrte ich die beiden an.
>>Wie hast den Ring Träger gefunden?<<
Was?! Ringträger? Der kleine Hobbit... ist der..der! Nein das kann nicht sein.
>>Er ist nicht der Ringträger. Er brachte ihn nur her. Im Auftrag von Mithrandir!<< verbesserte die geschmeidige Stimme von Arwen.
>> Aragorn und drei weitere Hobbits haben ihn begleitet. Sie wollten den Ring hier herbringen um erstmal in Sicherheit zu sein. Doch sie wurden von den Schwarzen Reiter angegriffen<<
>>Aragorn! Natürlich wer sonst. Der Waldläufer.<< spottete Elrond. Dies war das erste Mal, das ich ihn missmutig erlebe. Ich kannte ihn zwar in erst seit heute Nachmittag, aber er wirkte immer so gefasst.
>>Nenn ihn nicht so, Vater. Du weißt wie viel er mir bedeutet.<<
>>Ja natürlich. Tut mir leid, meine Liebe. Komm Ruh dich aus.<<
Arwen und Elrond verließen den kleine Garten.
Was gut war, den so konnte ich das zusammen fügen, was ich gerade erfahren habe.
Aragorn, wer auch immer das war, war mit vier Hobbits nach Bruchtal aufgebrochen. Einer von ihnen trägt sogar den Einen Ring dabei. Einfach so.
Um ihn in Sicherheit zu bringen. Naja es ist ja nur der mächtigste und gefährlichste Ring in ganz Mittelerde, wo eine Menge Lebewesen hinten ihn her sind, was sollte da schon schiefgehen.
Na gut, es ist höchste Zeit zu Bett zu gehen.
Als ich die Tür zu unserem Zimmer öffnete, fiel Mary mir um den Hals. Sie erdrückte mich fast.
Nach kurzer Zeit ließ sie von mir los und schaute mir wütend in die Augen. Dann streckte sie ihre Hand aus und schlug mir auf die linke Wange. Es tat nicht weh. aber trotzdem war ich geschockt von ihren Kräften.
>>Spinnst du! <<schrie sie. >>Wieso lässt mich so lange alleine? Hmm? Ich hab mir Sorgen gemacht! <<
Ich senkte den Blick.
>>Und warum hat das so lange gedauert?<<Sie verschränkte die Arme vor der Brust und tappte mit dem Fuß ungeduldig auf dem Boden auf und ab.
>>Das Gespräch ging ziemlich schnell dem Ende zu. Wir würden unterbrochen, da ein verletzter Hobbit, der zufällig den Meisterring dabei hatte, Elrond Hilfe benötigte.<<
>>Das ist noch lange kein Grund mich alleine zu lassen. Warum bist du nicht früher....<< Sie rieß ungläubig die Augen auf. >>Hast du gerade gesagt, der Meisterring sei hier?<<
Ich nickte.
Sie stieß einen Langen Atem aus.
Ihre verschrenkte Haltung löste sich sofort auf. Mit schnellen Schritt lief sie im Raum umher und plapperte schon wieder:>> Das glaub ich einfach nicht. Erst schickt Gandalf so einen seltsamen Brief und jetzt befindet sich der Ring um den sich die ganze Welt dreht hier. In Bruchtal. Es kann wirklich nicht verrückter werden. Vielleicht wachsen mir bald Schlangen als Haare und du verliebst dich in irgendeinen Elb. <<
Ich lachte>>Ich versichere dir so was wird nicht passieren. <<
>>Nein jetzt mal in Ernst. Ist der Hobbit schwer verletzt.<<
>>Ja. Jedenfalls hat das Elrond gesagt. Naja nicht direkt zu mir.<<meinte ich.
Mary blieb abrupt stehen und starrte mich verwundert an.
>> Ich war zufällig am gleichen Ort, wo er mit seiner Tochter Arwen über den Hobbit gesprochen haben. << erklärte ich mit übertriebenen Handbewegung.
>>Du hast sie belauscht! << kreischte Mary aufgebracht.
Ich verzog das Gesicht.>> So würde ich das jetzt nicht nennen.<<
>>Ach wie dann?<< Sie schüttelt den Kopf. >>Das ist jetzt egal. Wer hat den Hobbit verletzt?<<
>>Ringgeister.<<
"Ringgeister? Die Menschenkönige die von Sauron betrogen worden sind?<<
Wiedermals nickte ich.
Mary starrte mit einem leeren Blick auf den Boden.
>>Der Hobbit heißt Frodo Beutlin.<< durchbrach ich die unangenehme Stille.
Sie hob mit ihren dunklen Augen den Blick. >>Beutlin. Ist er verwandt mit Bilbo Beutlin? Dem großen Helden? Der Hobbit, der mit den Zwergen nach dem Einsamen Berg aufgebrochen ist?<<
>>Wahrscheinlich ist Frodo mit Bilbo verwandt. Du kennst dich ziemlich gut aus mit der Geschichte?<<
Sie lächelte wieder. Zum Glück.
>>Hallo? Er ist eine Berühmtheit in unserem Dorf gewesen. Bilbo kam fast in jedem unserer Lieder und Geschichten vor.<<
>>Ich kenn nur einen kleinen Teil der Geschichte. Von Mutter.<< äußerte ich mich und bereute es sofort.
Mary schaute mich an als wolle sie sich entschuldigen. Aber wofür sollte sie sich entschuldigen?
>>Warte. Wer hat den Hobbit herbracht? Er war ja verletzt?<<
>>Arwen, die Tochter von Elrond hatte den kleinen gebracht. Frodo war noch mit drei anderen Hobbits unterwegs und einen Menschen. Laut Elrond soll dieser ein Waldläufer sein. Er heißt Aragorn und Er und Arwen sind glaub ich in einer Beziehung."
"Gut, auch wenn ich die letzte Information als nicht gerade wichtig empfinde."
Ich kratzte mir verlegen am Kopf.
Mary setzte sich müde auf das Bett.
>>Was wollte Elrond eigentlich von dir? <<
>>Ach das übliche. Gandalf hatte ihn irgendwas über meine Kräfte erzählt. Elrond hat sich das ganze angesehen und war total überrascht. <<
>>A-h-a.<< meinte Mary und legte sich ins Bett.
Ich stand nur da und schaute auf ihre braunen Locken. Ihre Augen waren geschlossen. Sie war bestimmt müde. Es war auch ein harter Tag.
Die lange Wimper warfen Schatten auf ihre Haut.
>>Könntest du aufhören mich anzustarren und dich endlich hinlegen. Ich bin müde und möchte schlafen.<< befahl sie mir mit geschlossenen Augen.
Ich krappelte auf das Bett und blickte auf die Hohe Decke, die über mir schwebte. Der Tag war schon seltsam.
Ich hatte heute so viel erlebt. War es das was ich wollte. Ist dies das Abenteuer, wonach ich mich sehnte?
>>Clair. Schlaf jetzt.<< grummelte Mary genervt.
Woher weiß sie eigentlich, dass ich nicht schlafe. Ihre Augen sind doch geschlossen.
Mary sollte man besser nicht unterschätzen.
Ich weiß nicht mehr, wann ich eingeschlafen bin doch der Traum der in meinem Kopf stattfand, war so zusammenhanglos, dass ich mich am Morgen nicht mehr richtig daran erinnern konnte.
Heute beeilten wir uns sehr. Wie alle haben wir gehofft, dass Gandalf sich endlich erblicken lässt.
Wehe wenn nicht. Dann kann Gandalf was erleben.
Beim Verlassen des Zimmer konnten wir eine Unruhe wahrnehmen. Irgendwas war passiert.
Drei kleine Jungen standen mitten im Weg. Mary ging auf sie zu. Warum auch immer. Ich folgte ihr.
Mit festen Schritt lief sie auf die Jungen zu.
Oh man bin ich blöd. Das sind gar keine Jungen. Sondern Hobbits. Ich hatte mich schon gewundert, warum sie so klein waren. Besorgte Mienen spiegelte sich in ihren Gesichtern wieder.
Der einen, der ein bisschen mollige war, sah am besorgtesten aus. Er bemerkte gar nicht, dass Mary und ich bereits vor ihnen standen. Die anderen beiden wirkten weniger besorgt eher aufgeregt und verblüfft als wir vor ihnen erschienen. Die Zwei sahen einander sehr ähnlich. Bestimmt waren sie verwandt miteinander.
Der eine mit einen breiten grinsen trällerte:>>Guten Tag, die schöne Damen. Ich bin Pippin Tuk und das ist mein Vetter Merry Brandybock. <<
Pippin zeigte mit den Finger auf seinen blonden Vetter. >>Wer seid ihr hübschen,wenn ich fragen darf?<< Pippin verbeugte sich und nahm meine Hand um ihr auf den Handrücken zu küssen. Ich musste schmunzeln. Sehr nette Hobbits.
Er versuchte Marys Hand zunehmen, doch wie sie nun mal ist, entzog sie ihn die Hand.
>>Denk nicht mal dran.<< zischte sie.
Ich kicherte und Merry tat das gleiche, wodurch er einen warnenden Blick von seinen Vetter kassierte.
Ich streckte ihnen die Hand hin.
>>Ich bin Claire de Lune und das hier ist meine Freundin Mary-Anne.<<
>>Sehr erfreut euch kennen zu lernen.<< sprach Merry feierlich und schüttelte meine Hand. Mary verdrehte die Augen.
Ich drehte mich zu den Dritten Hobbit und fragte :>> Und wer, wenn ich fragen darf, bist du?<<
Er wurde leicht verlegen, was man an seinen roten Wangen erkennen konnte. Etwas unverständliches stotterte er.
Mary hob ihre Augenbraue und schaute ihn verwirrt an, was ihn darauf noch mehr zu stottern brachte.
Merry unterbrach ihn.
>>Das ist Samweis Gamdschie. Wir nennen ihn, aber alle nur Sam.<
Ich lächelte Sam freundlich an , aber er schaute nur verlegen zu Boden.
Ein andere Hobbit trat von hinten in mein Blickfeld. Es war Frodo, aber er sah deutlich besser aus. Die Blauen Augen leuchteten als er seine Freunde sah.
Deren Augen auch zu leuchten begannen als sie ihn hinter sich entdeckten. Alle vier umarmten sich und lachten und tanzten. Mary und ich betrachten das Spektakel mit Freude.
Eine Bekannte Stimme sprach hinter uns.
>>Habt ihr mich schon vermisst? << teilte der vermisste Zauberer mit und gluckste mit einer tiefen Stimme. Mary und ich schlungen unsere Arme um ihn. Mary war zwar für einen Hobbit gar nicht so klein, trotzdem waren wir beide gegenüber von Gandalf Winzlinge.
Als wir uns von ihm lösten, gab ich kund:>>Schön, dass du dich auch mal blicken lässt. <<
>>Es ist echt lange, seitdem wir uns dass letzte mal gesehen haben.<< meinte Mary.
Er betrachtete uns genau. >>Aber solange war ich doch gar nicht weg oder?<<
Mary lächelte und die Sonne ging auf. >>Naja es waren fünf Jahre.<< erklärte sie.
Gandalf schaute mit aufgerissen Augen in unsere Gesichter:>>Fünf Jahre schon. Ach wie die Zeit vergeht.<<
>>Was du nicht sagst.<< erwähnte ich verträumt. >>Du bist zu spät lieber Zauberer.<<
Oh nein, dass hätte ich mir verkneifen sollen.
>>Ein Zauberer kommt nie...<< setzt Gandalf an.
>>Oh bitte verschönen uns damit, du bist zu spät. Punkt. Ende.<<unterbrach ich ihn.
Er grinste er, doch wurde auf feinmal wieder ernst.
>>Heute ist der Rat, Clair. Und wie schon ihn meinem Brief erwähnt, möchte ich, dass Du daran teil nimmst.<<
Ich nickte langsam. Der Rat natürlich Den habe ich vollkommen vergessen.
>>Außerdem sollst du mit mir heute die anderen Rats Teilnehmer empfangen.<<
Mary meckerte :>> Und ich warum darf ich nicht dabei sein. Hmm? Erst Radagast. Dann du auch noch.
Und erspart dir deinen Vortrag von wegen das ich zu jung und bla bla bla..<<
Ich wusste nicht mehr, was Gandalf zu Mary sagte, da ich so in Gedanken vertieft war, dass nicht bemerkte wie alle anderen zum Speisesaal gingen.
Nun stand ich wiedermal alleine hier. In Gedanken versunken. Ich dachte an Mutter. Ich dachte an Mary und Gandalf und die neuen Hobbits. Auch an Elrond und den heutigen Tag und das was nach kommen mag. Es ist vieles Passiert. Und es wird auch noch vieles passieren. Ob es gut oder schlecht wird, können wir noch nicht beurteilen. Aber ich bin bereit das Abenteuer einzugehen, was immer es mir auch bringen mag. Ich wiederhole. Ich bin bereit.

Etwas Böses lauert im Dunkeln Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt