Kapitel:5

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Die goldene Mähne der Sonne erweckte die trübe Landschaft zum Leben.
Mary plapperte die ganze Zeit. Wenn sie aufgeregt ist, redet sie immer so viel.
>>Irgendwie freue ich mich Elben zu sehen. Ich meine, ich habe ja noch nie welche gesehen.<< teilte sie mit.
>>Du weißt ja wie ich von Elben denke, aber ich bin auch eine. Also hast du ja schon einmal eine gesehen.<< widersprach ich ihr.
>>Ja, aber du bist ja auch eine Halbelbin! Ich will ganze Elben sehen.<<
Kopfschüttelnd kicherte ich, wodurch ich ein missmutigen Blick von ihr kassierte.
>>Ey, warum machst du dich über mich lustig!<< beschwerte sie sich.
>>Mach ich gar nicht.<< verteidigte ich mich.
Übertrieben verschränkte sie ihre Arme. Eine Angewohnheit, wenn sie etwas verärgerte . >> Natürlich machst du dich über mich lustig. <<
Ihre beleidigte Art konnte sie nicht länger halten.
Durch ihr Grinsen kamen die Grübchen neben ihren Mundwinkel zur Geltung. Manchmal kommt sie mir wie ein Traum vor. Ein Traum der zu schön um wahr zu sein.
Ihre Schönheit ist unvergleichbar. Mit Haut aus Elfenbein und Holzbrauen Augen. Ihr Lachen ist wie eine Frühlingsbrise. Und dann ihre Stimme, die klingt wie sanfter Sommerregen. Wie könnte ich mich jemals mit ihrer Schönheit mithalten?
Mary spürte meine Blick auf ihr. Immer wenn jemand sie so anschaut, wird ihr es unangenehm, weil sie nicht verstehen kann, wie wunderbar sie ist.
Schnell wechselte sie das Thema >>Ich freue mich sehr Gandalf wieder zu sehen. Es sind ja schon fast 5 Jahre vergangen seitdem wir ihn das letzte Mal gesehen haben.<<
Ich wandte den Blick wieder den Weg vor uns zu : >>Ja, ich freue mich auch auf ein Wiedertreffen. Zwar habe ich es mir anders vorgestellt, doch ich bin sehr zuversichtlich.<<
Nach einer Weile durchquerten wir ein Moor. Es war stickig und unangenehm. Ich hatte das Gefühl, dass sich meine Lungen nicht mehr mit Luft füllen würde. Ein Druck entstand auf meinem Brustkorb so als würde er bald platzen.
"Bist du dir sicher wir hätten hier abbiegen müssen." hachelte Mary misstrauisch. Sie atmete unruhig und verlangsamte pilgrim. Auch der schüttelte sich ungeduldig hin und her.
>>Zweifelst du an meinen Orientierungskünsten? Ich habe echt mehr von dir erwartet.<< scherzte ich trotzig.
>>Nein, aber bist du dir sicher.<<
>>Ich bin mir sicher. <<meinte ich und zog den Brief heraus. >> Gandalf hat geschrieben wir müssen links abbiegen. <<
>>Wir sind aber rechts abgebogen.<<erklärte sie mit einen ernsten Blick.
Eine seltsame, dunkle Atmosphäre tauchte auf. Ein eisiger Nebel breitet sich auf der Moorlandschaft aus. Es war so ruhig. So still. Als würde jeden Moment etwas passieren.
Man hörte nur unsern Atmen, der sich durch eine weiße Wolke sichtbar machte, sobald er die warmen Lungen verließ.
>>Wir kehren um!Sofort!Ich habe kein gutes Gefühl. Irgendwas stimmt hier nicht. << flüsterte ich und blickte mich um. Die Pferde trampelte unruhig und nervös auf den schlammigen Boden herum.
Der Boden fing an zu beben. Eine Art Klopfen.
Rote Flammen. Flammen trafen wie ein Blitz in meine Kopf ein. Wieso muss ich jetzt daran denken? Wieso musste ich mich jetzt genau an diesen Tag erinnern!? Ich zuckte zusammen. >>Oh nein, dass darf nicht sein!<< hauchte ich und schaute mich hilflos zurück. Das Beben ist zu nah. Zum zurückkehren wäre es zu spät. Wie früher. Alles konnte mir so bekannt vor.
>> Clair was ist das? <<schrie Mary mit einen verängstigten Blick.
Na gut! Konzentration. Du schaffst das schon! Du musst dich einfach konzentrieren. Seh dich um und schau ob du irgendwas findest was dir hilft.
Ein Strauch traf in mein Blickfeld.
Langsam zog ich das Wasser aus den Adern des kleinen, dunkelgrünen Strauchs. Die Farbe der Blätter wird immer blasser, wie schneller das Wasser die zarten Blätter velässt.
Ich zog die letzten Tropfen aus dem nicht mehr grünen Gestrüpp.
>>Clair!<< schrie Mary. >>Schau mich an!<<
Genau, dass wollte ich nicht.
Ich drehte meine Kopf zu ihr hin und blickte ihr in die Augen.
>>Was passiert hier?<< wiederholt Mary nocheinmal, aber mit einer Betonung, die mich vergessen lässt dass sie erst 17 ist.
>> Orks! <<Ich warf ihr ein Schwert zu. Mit einer verblüfften Miene umgriff sie das schwert. Ihr Blick streift sie die alte Klinge.
>> Sei froh, wenn du es nicht verwenden musst!<< rief ich.
Ich nahm das andere Schwert. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Waffen jemals verwenden würde. Naja ich habe es nie geglaubt, aber ein Teil tief in mir drin, hat es sich insgeheim gewünscht. Ein Abenteuer.
Etwas was Adrenalin in dein Blut bringt. Aber nie hätte ich gewollt, dass Mary in sowas reingezogen wird.
Ich wandte meinen Blick zum letzten Mal zu Mary. Ein Anblick der Frieden über ganz Mittelerde bringen könnte. Wenn die Leute nur hinschauen würden. Ich Kämpfe nicht für mich. Nein. Ich Kämpfe für Mary. Und für Mutter.
Und da kommen sie! Auf der andere Seite des Moors. Die Horde Orks. 2,4,6.. Etwa ein dutzent.
Sie waren mit Schwertern und Pfeilen bewaffnet.
Ihre grinsenden Fratzen würde bald ihr Lachen verliern, wenn ich erstmal mit ihnen fertig bin.
Die ersten griffen nach den schlecht berarbeiten Pfeilen, die nur zum Zweck Dienen zu töten. Egal wie schnell oder qualvoll. Darauf kam es nicht an. Hauptsache Tot. So dachten die Orks.
Nun war ich an der Reihe.
Das Wasser der Pflanze schwebte immer noch in der Luft. Mit viel Eifer und Vorstellungskraft formte sich einen große Schutzwand.
Ihr durchsichtigen Schein wirkte wie eine Fensterscheibe . Die Pfeile drangen nicht hindurch.
Sie steckten einfach in dem schwebenden Wasser.
Ich spürte auf meinen Handfläche ganz genau, wo sich die Pfeile im Wasser befanden.
Die Orks waren verblüfft, doch dies machte sie nur noch wütender.
>>Sie ist es! Sie ist das Wundermädchen<< brüllte einer von den Orks. Was meinte er damit?
>>Holt sie euch!<<
>>Was machen wir mit der kleinen?<< fragte ein anderer und zeigte mit seinem Wurstfingern auf Mary.
Der Anführer grinste. >>Tötet sie!<<
Ein Stich. Ein erstickender Stich.
>>Na wartet!!?<<kreischte Ich.
Das wars mit Konzentration. Ich mir entflammte eine Wut und Angst!
Die undurchdringbar Wasserwand veränderte sich in eine Schärfe Klinge. Mit einer rauschende Geschwindigkeit ließ diese auf den Ork zukommen. Dieser wiederrum grinste nicht mehr. Worüber sollte er auch grinsen? Ich habe ihn gerade von seinem Kopf befreit.
Alle anderen starrten wie gefesselt auf ihrem Toten Anführer.
Auch Mary starrte entsetzt! Sie hatte doch nicht Mitleid mit dem Ork. Mit dieser fiesen und kaltherzigen Gestalt.
Oder war sie enttäuscht was ich getan habe?
Daran kann ich jetzt nicht denken. Ich muss mich jetzt auf die Orks konzentrieren, die auf mich zu kommen mit keinen guten Absichten.
Ich sprang von Gaya ab und raste auf die kleine Menge zu. Es waren nicht mehr viele. Die werde ich schon erledigen,bevor sich mich töten können. Mary schaute immer noch erschrocken. Ich wollte das nicht! Ich wollte niemals, dass sie mich so sieht. Wie das Monster zum Vorschein kommt, aber jetzt bleibt mir nichts anderes übrig. Sie muss wohl oder übel mit ansehen wie ich den restlichen Orks die Kehle durchschneide.
Auch wenn es erschreckend war, Lebewesen das Leben zu nehmen, irgendetwas war befreiend, nicht dass ich töten muss, sondern dass ich es schaffe mich zu verteidigen. Ein Schrei schalte über das ganze Moor. Es war kein Ork, sondern Mary.
Zwei Orks schreckten Pilgrim auf. Er wieherte und schüttelte sich so sehr, dass Mary vom ihm runter fiel. Wie eine Beute, die vor dem Jäger weg rennt, kroch sie auf dem Boden rum. Die Orks näherten sich ihr.
Ich musterte den Boden und griff nach einem Schwert der Toten Orks. Mit einem gezielten Blick warf ich es. Es durchdrang den Rücken des Orcs.. Er fiel zu Boden mit einen Gebrüll,das so quittschen war, dass einem das Trommelfell hätte pletzen können. Der andere zog sein Schwert. Er hätte es fast geschafft, dass sein Schwert ihre zarte, sanfte Haut berührt hätte und sie durchbo..., aber Mary ergriff ihr Schwert! Mit einem heldenhaften Schrei stach sie in das Herz des Orks. Ein erstickendes keuchen trat aus ihm aus. Er brach leblos über den kleine Körper zusammen. Obwohl sie wahrscheinlich gar kein Luft bekommt, da sie gerade ein schweres Gewicht auf den Rippen hält, lachte sie. Ich rannte zu ihr.
>>Ist alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?<< sagte ich hektisch und schob die Leiche von ihrem Körper.
>>Mir geht es gut.<< gab sie kund.
Als sie meinem sorgengefüllten Blick auf sich spürte, wiederholte sie >>Wirklich. Und dir?<<
Ich erläuterte :>>Mir geht es gut. Ich hatte so Angst das ich dich verlieren würde. Du, es tut mir leid, dass du mich so sehen müsstest. <<
>>Wie meinst du das?<< Ihre Verwirrung verwirrte mich.
>>Ich habe deinen verängstigten Blick gesehen.<< erinnerte ich sie.
>>Ja, ich hatte Angst. Aber nicht vor dir, sondern ich hatte Angst um dich.<< meinte sie mit ihren besorgten Blick.>>Sie haben gesagt, dass sie dich mitnehmen sollen!<<
Ich antwortete nicht. Ich schaute sie nur an. Ich wusste nicht, was sagen sollte. Schließlich hätte sie Mary gerade fast getötet!
Mary blickte mich an als erwartet sie, dass ich etwas sage.
>>Komm, wir kehren um. So weit ist es nicht mehr bis nach Bruchtal.<< beschloss Ich um zu verhindern, dass Mary sich noch mehr Sorgen um mich macht.
Wir stiegen auf die Pferde und drehten um. Diesmal hatten wir den richtigen Weg eingeschlagen. Man konnte schon von hinten Bruchtal sehen.
>Bruchtal ist dort vorne.<< sagte ich und zeigte in die Richtung.
Mary kniff die Auge fast zu und versuchte etwas zu erkennen.
>>Ich sehe nichts. Naja Ich habe ja auch keinen Elben Augen.<<verriet sie und zog ihre Mundwinkel nach oben.
"Komm weiter, sonst kommen wir erst nächstes Jahr in Bruchtal an!" rief ich und ritt weiter.
"Werden wir es ähmm..." stotterte Mary und überlegte. "Mist, wie heißt der Fürst von Bruchtal nochmal?"
Mit einem Schulternzucken sagte ich:"Ich weiß es nicht."
"Na toll und wie begrüßen wir ihn ohne den Namen zu wissen!" fiel ihr ein.
Wir brauchten uns nur anzuschauen um anfangen zu lachen. Obwohl wir noch vor gar nicht so langer Zeit angegriffen worden sind, können wir schon wieder lachen.
So ist es nur mit Mary.
Dies heitere Stimmung zog sich bis nach Bruchtal.
Jetzt wo man so nah an dem Geschehen war, sah es ganz anders aus. Die prächtigen Gebäude und Türme wirkten so harmonisch.
Als wir die Schwelle des Eingangs überschritten war es so als würde ein Melodie ertönen. Eine Melodie die nur für Mary und mich bestimmt war und vom leichten Wind gespielt wird. Die Wachen, die alle gleich aussehen, waren nicht gerade die freundlichsten. Zudem sahen sie aus wie Wachsfigur. Ich meine so perfekte auszusehen ist schon unnatürlich. Und warum glänzen die so?
Wir, Mary und ich sahen aus wie zwei Landstriche, die sich verlaufen haben, deshalb verlangten sie auch ein Beweis, dass wir die echten Freunde von Gandalf waren und nicht irgendwelche Betrüger. Eine Schlaue Vorsichtsmaßnahmen, aber trotzdem sind sie komplett durchgeknallt. Nur kurzen Sätze tauschten wir aus. Was hätten wir auch besprechen sollen?
Eine gute Tatsache war, dass Mary und ich endlich wussten wie der Fürst dieses Reiches hieß. Der Herr dieses Tals hieß Elrond. Wir sollten ihn sogar jetzt schon kennenlernen. Dies war auch einer der Kurzen Sätze.
Wenn ich ehrlich wäre, hätte ich mir diesen Elrond anders vorgestellt. Naja nicht so menschlich. Eher wie einer dieser Wachsfigur, die mich und Mary immer noch nicht in Ruhe ließen. Aber er wirkte so lebendig und irgendwie auch gutherzig. Obwohl die Elben alle makellos und zudem auch noch faltenlos waren, hatte Elrond kleine zarte Falten in seinem jungem Gesicht. Nur wenn man gut hinschaute konnte man sie erkennen. Sie wiesen auf sein Alter hin,was ich mir besser nicht vorstellen wollte! Die grauen Augen, die mich an den Morgennebel im Wald erinnerten, blickten mich sogar freundlich an. Ich weiß nicht wieso, aber ich lächelte ihn leicht an. Vielleicht lag es daran, dass er mit seinem braunen glatten Haar und dem silbernem Diadem einfach so vertraut aussah.
Er began zu sprechen in einer sanften Stimme, die zu dem ruhigem Ambiente hervorragend passte:>>Herzlich Willkommen, Clair de lune und deine Freundin Mary-Anne in Tal von Imladris. Wir haben euch schon erwartet! Hoffentlich war eure Reise hierher angenehm.<<
Mary und ich schauten uns an.
>>So Beschwerdenlos war unserer Reise hierher nicht, mein Herr. << antwortet ich mit einem standfesten Blick in die grauen Augen.
>> Wieso nicht? Hat es etwa mit eurer beschmutzten Robe zu tun?<<
>> Wir waren in die falsche Richtung geritten und kamen in einen Moor. Dort wollte uns eine Horde Orks überfallen.<< erzählte ich und unterdrückte die Gefühle von der Erinnerung. Ich ließ den Teil mit dem Entführen aus. Warum weiß ich auch nicht?
>>Wie viele waren es?"
>>Es waren etwa ein dutzend Mann.<< gab Mary seriös zu.
Sie wunderte sich nicht, warum ich nur ein Teil der Geschichte wegließ. Sie vertraute mir. Egal was ich tat.
Er überlegte:>>Clair,ich würde mich gerne nachher mal mit dir unter vier Augen unterhalten. Aber jetzt ruht euch erst einmal aus von eurer anstrengenden Reise. Die Wachen werden euch in euer Gemach begleiten und euch neue Kleidung bringen.<<
>> Ist Gandalf gar nicht hier? << wollte ich wissen.
>>Nein. Wir erwarten ihn auch schon seit einer Weile. Er wird schon kommen. Macht euch keine Sorgen.<<
>> Ich mache mir keine Sorgen!<< beharrter Ich. Oh doch ich machte mir Sorgen.
Ich wusste nicht, ob es richtig war ihm zu vertrauen. Doch ich wusste es war richtig Gandalf zu vertrauen. Also muss mein Vertrauen auch für diesem Elrond reichen. Wir werden ja sehen wohin dass ganze führt, aber jetzt brauch ich erstmal ein Nicherchen.

Etwas Böses lauert im Dunkeln Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt