Kapitel: 24

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Was ist schlimmer ein verliebter Zwerg oder ein zu aufmerksamer Elbenprinz?
Die Frage ist schwer zu beantworten, da mich der Zwerg nervt und der Elb mich nicht in Ruhe lässt. Was jedenfalls noch viel schlimmer ist als beide einzeln sind beide zusammen in einen Boot.
>>Sie denken schon wieder zu viel.« stellte der Prinz neben mir fest und musterte mein angespanntes Gesicht.
Natürlich war ich angespannt!
In mir brödelt die ganze Zeit das Gefühl, dass wir von einer neuen Art Orks verfolgt werden und diese unseren Tod nur zu gerne sehen möchten.
>>Was ist am Denken so falsch?<< zischte Ich zurück und krallte meine Fingernägel in meine Oberschenkel.
Er öffnete seinen Mund und schon bereute ich es mit ihm ein Gespräch begonnen zu haben.
>>Ich weiß nicht, ob es für euch Elben etwas seltenes ist zu denken, doch ab und zu auf den Verstand zu hören, kann Wunder bewirken.<< unterbrach ich ihn und der Zwerg fügte gröllend hinzu. >>Der hat gesessen!<<
>>Falls Sie es vergessen haben. Sie gehören genauso zu dieser Art wie ich.<< erklärte Legolas mir. >>Ich würde mich mit ihren gehässigen Kommentaren zurück halten.<<
>>Ich bin nicht gehässig. << presste ich hervor.
Legolas beugte sich für einen kurzen Moment zu meinen Ohren vor und flüsterte >>Aber uns Elben als dreckige Herzenmörder zu beschimpfen, ist sehr freundlich.<<
Jetzt war wieder dieser Moment, wo ich ihm den Hals umdrehen könnte.
Doch dafür war keine Zeit. Ich war damit beschäftigt, meinen Albtraum aus meinen Hirn zu radieren.
Was leider, nicht so richtig funktionierte.
Ich atmete tief ein und dachte an Mary, an ihre tränengefüllten Augen und ihre sehnsüchtigen Lächeln.
Ich wünschte sie würde neben mir sitzen und nicht dieser Elb, der meine instabilen Emotionen weiter bestärkt zu brechen.
Zudem ist mir meine Anwesendheit neben ihm immer noch peinlich.
Ich dachte zurück an den Blick den er mir geschenkt am Morgen. Dieser wissende Blick.
Ich spähte zu ihm herüber und fing wieder diesen seltsamen Blick von ihm auf.
Was dachte er wohl? Wie viel hatte er sich zusammen gereimt? Dachte er ich sei ein Monster? Bestimmt.
Aber bevor wir aufgebrochen waren, war sein Blick weder argwöhnisch noch wütend. Und gerade hatte er mich an meinen Ausraster von Gestern erinnert.
Es ist nicht meine Schuld, dass ich verwirrt bin, sondern seine.
Ach ich sollte aufhören mich runterzuziehen oder die Wut noch mehr anzürnen.
Aus meinen Rucksack zog ich das Buch von Mary hervor und legte sie Seite auf, wo ein vergelbteste Papier lag.
>​​Kann sein, dass du noch sauer bist, dass ich dich so zappeln lasse, aber sonst wäre es doch langweilig oder nicht? Ich erzähle ja schon weiter. Wie zuvor schon erwähnt, Jolene grinste mich an. Ich sehe immer noch ihre mysteriösen Smaragd Augen vor mir.
>Ein schöner Morgen, Mary-Anne, nicht wahr? < begrüßte Sie mich, worauf ich nur so verzaubert davon war, dass sie meinen Namen kannte.
>Ja, ein wunderschöner Morgen.<brabbelte ich, während sie die Stirn runzelnte.
>So schön, nun auch wieder nicht. < meinte sie. Aber ich verstand nicht was sie damit meinte.
>Ja bestimmt. < gab ich nur zurück.
Sie trat näher an den Zaun heran, der uns beide trennte. Ihr Geruch trat mir in die Nase, der nach dem frühen Frühling roch. Nach Nelken, frischem Gras und dem kühlen Morgen Wind. Wie oft wünsche ich mir, diese Geruch noch einmal zu kosten. Weißt du, clair, wenn wir bei Radagast einen Morgen Spaziergang unternahmen und mir die kalte Luft in die Nase stieg, dachte ich immer an dieses Treffen mit Jolene. Verrückt, nicht wahr? <

Mary, ich dachte du wolltest mich nicht länger auf die Folter spannen!
>> Ein Brief von Mary? << flüsterte Der Elb mir in Ohr und sein Atem streifte meine Haut und überzog diese mit einer Gänsehaut.
Ich nickte und ließ den Blick nicht von dem Papier los.
>>Was schreibt sie?<<
Ich schluckte. Wieso wollte er dies wissen?
Sollte ich es ihm erzählen?
Nein, ich konnte nicht. Ich konnte nicht mit ihm sprechen ohne dass mir das Herz aus der Brust rutscht.
Aber ihm nichts zu verraten, wäre auch kein gute Lösung, denn so würde er denken, die Briefe wären vielleicht über mich, das Ungeheuer.
Ich nahm die ersten drei Briefe hervor und hielt sie ihm vor die Nase.
>>Lesen Sie selbst.<< sagte ich.
Seine Finger verbreiteten die Kälte an meine Finger, während er mir die Briefe abnahm.
Dieser Moment war so innig, dass es in mir schmerzte und gleichzeitig gut anfühlte. Ich zog meinen Hand weg und klappte das Buch zu und verstaute es in meiner Tasche.
Ich hob meinen Kopf und sah etwas fantastisch. Zwei riesige Staturen ragten über alles hinaus. Wie Wächter, streckten sie die Hände aus um uns zu warnen.
Ihre Größe und ihre Haltung war faszinierend.
Die Säulen der Könige. Die Argonath.
Auf jeder Ufer Seite ein Beschützer.
Ich lehnte mich über den Rand des Bootes, um noch mehr zu sehen. Die Wälder, der fließende Fluss und der über uns erstreckende Himmel. All diese Dinge waren magisch, atemberaubend.
Doch irgendwas stimmte nicht.
Die Vögel waren zu ruhig, die Blätterdächer raschelten zu sehr und mein Herz pochte zu stark.
Ihr kennt keinen Schmerz, ihr kennt keine Furcht, auf euch wartet Menschenfleisch!
Celeborn meinte, daß seltsame Wesen gesehen wurden.
Wenn diese Wesen, die aus meinen Traum sind, dann...
Dann würde das bedeuten ich hätte von der Zukunft geträumt.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich glaube, ich verliere den Verstand.

Etwas Böses lauert im Dunkeln Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt