Wir verstehen nicht, wie sehr wir etwas brauchen, bis wir es verlieren.
Dieser Satz wiederholt sich in meinen Inneren, schlingt sich um mein Herz und sticht in meine Seele.
Ich versuche zu lächeln, ich möchte tapfer lächeln, doch immer wenn ich versuche meine Mundwinkeln zu heben, stechen die Tränen mir in die Augen und mein Puls beschleunigt sich rasend.
Also belasse ich es mit dem mutigen Lächeln und helfe lieber den Anderen dabei auf die Füße zu kommen und weiterzugehen.
Mein Augen streifen die Umgebung, die ich zum ersten Mal richtig betrachte, doch mein Blick haftet auf den kleinem Frodo, der starr in die Leere blickt und mir somit einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
Wiedermals sehe ich Mary und bekomme Angst, dass sie genauso aussieht, wenn sie diesen Verlust erfährt.
Die Vorstellung an diese Szene ließ mich lautlos zusammenzucken.
Aragorn, der einzige der sich hier gefasst verhielt, brachte Frodo auf die Füße.
Nun gingen wir weiter ohne Zauberer und jegliche Plan, der uns zum Ziel führte.
Die Welt blieb stehen, doch gleichzeitig drehte sie sich weiter.
Ich lebte, doch hatte ich dass Gefühl ich würde aufhören zu atmen.
Den anderen ging es auch nicht besser. Auch sie wirkten lustlos und müde. Doch was blieb uns anderes übrig, als den Weg weiter zu schreiten?
Frodo und Sam trottenen neben mir her und schienen noch benommener zu sein als wir alle gemeinsam.
Frodo blauen Augen waren glasig und ihnen schimmerten Tränen. Sein Bewegungen waren leblos und starr.
>>Hör zu, Frodo und auch du.<< krächzte ich und packte beiden an die Schultern, um sie zum Stehen zu bringen. >> Gandalf hat immer gesagt: Wie können die Verloren wirklich tot, solange sie in unseren Herzen weiterleben. Er wurde vom Tod geholt, doch er ist nicht fort.<<
Mit meinen kalten Finger tippe ich gegen ihre Brust.
Wie sehr wünschte ich mir an diesen Ratschlag selbst zu glauben. Wie sehr hoffe ich darauf, dass der Schmerz irgendwann vergeht. Doch der Schmerz ist das einzige, was mir bleibt.
Sam und Frodo gaben mir ein schüchterne Lächeln, was weder glücklich noch traurig war. Es war verständnisvoll.
Ich drehte mich wieder um und schritt weiter durch den Wald, durch den wir schon seit Stunden wanderten.
Doch die Zeit hielt nicht an und die Stunde zogen an mir vorbei wie Minuten.
Das Sonnelicht fiel durch das Blätterdach und malte lauter goldene Sprengler auf dem Laubboden. Der warme Wind brachte die Blättern zum Rascheln und gab mir eine Ruhe, die ich unbedingt brauchte. Für einen Moment versuchte ich die Gedanken aus meinen Verstand verdrängen und zum erstenmal gelang es einigermaßen.
Der Boden unter mir knackte, doch es drang nicht durch mein Ohr. Ich konzentrierte mich auf die Natur, die mich beruhigen wollte.
Auch wenn die Natur, die Luft und das Lichterspiel der Sonne so verführische waren, kreisten meine Gefühle wieder um den Schmerz, der meine Brust zum ziehen brachte.Hinter mir warnte Gimli >>Bleibt in der Nähe, junge Hobbits! Man sagt, dass eine große Zauberin in diesen Wäldern lebt. Eine Elbenhexe von entsetzlicher Macht. Alle, die sie erblicken, erliegen ihrem Zauberbann und werden nie wieder gesehen.<<
Auch wenn sich dies eher nach einer Legende anhört, lenkt sie uns jedenfalls ab.
Kopfschüttelnd verdrehte ich die Augen.
>>Immerhin ist hier ein Zwerg, und den kann sie nicht so leicht umgarnen. Ich habe die Augen eines Habichts und die Ohren eines Fuchses!<< betitelte sich der Zwerg selbst.
Doch nicht eine Sekunde war vergangen und schon hielt jemand dem Zwerg einen Pfeil vor die Nase.
Nicht nur der unbekannte Elb , der gerade dabei ist, Gimli die Metallspitze in die Nase zu bohren, betrachtet uns argwöhnisch. Seine Truppe umzingelte uns und richteten die Waffen auf uns.
>>Der Zwerg atmet so laut, wir hätten ihn im Dunkeln erschießen
können!<< sprach der Elb vor Gimli und strich sich durch sein goldenes Haar.
Ich weiß nicht, was über mich kam, doch ich prustete los und zog somit überraschte Blicke auf mich.
Auch wenn der Schmerz in meinern Braut brannte, musste ich lachen. Laut und lebhaft.
Doch die Gesichter wurden ernster also zügelte ich mich und nuschelte >> Tschuldigung.<<
Der weißgoldene Elb wandte sich an Legolas und sagte ihm >>Mae govannen, Legolas Thranduilion.<<
Darauf erwiderte der Prinz >>Govannas vîn gwennen le, Haldir o Lórien.<<
Die Miene von dem fremden Elb, der doch nicht so fremd schien, also jedenfalls für die anderen, würde ernster >>A Aragorn in Dúnedain istannen le ammen.<<
>>Weißt du, was die da erzählen?<< fragte Gimli mich, so als würden die drei nicht neben uns stehen.
>>Ich hab nicht den blassesten Schimmer, worum es geht.<< flüsterte ich zurück.
>>Das zur vielgelobten Höflichkeit der Elben.<< murmelt der Zwerg und brüllt darauf >> Sprich Worte, die wir alle verstehen!<<
Ich nickte zustimmend, worauf ein irritierten Blick von Aragorn kassierte.
>>Wir haben nichts mehr mit Zwergen zu tun, seit der Zeit der Finsternis.<< sprach der für mich unbekannte Elb argwöhnisch.
Für einem Moment glaubte ich er würde mich ansehen und ansprechen, doch er tat es nicht. Wieso auch? Er meinte Zwerge und nicht eine Elbin mit wildem Haar, was wahrscheinlich zu Berge stand. Auf einen verrückte Weise kränkte mich dies, doch es gab keinem vernünftigen Grund dafür.
Nun war Gimli sichtlich gereizt >>Weißt du, was dieser Zwerg darauf entgegnet? Ishkhaqwi ai durugnul.<<
Ich sog zischend die Luft ein um eine überraschte aufstöhnen zu unterdrücken. Mein Zwergisch war zwar ganz schön eingerostet, doch die einfach Grundlagen gelingen mir noch.
Hätte meinen Mutter mir nichts beigebracht, wäre ich jetzt so unwissend wie die Hobbits, die überfordert das Gespräch verfolgten.
>>Das war nicht sehr
höflich!<<zischte Aragorn und wies den sturen Zwerg zurecht.
>>Ihr bringt großes Übel mit euch. Ihr dürft nicht weitergehen.<<befiel der Unbekannte.
>>Das ist nicht euer Ernst oder? << platzte es aus mir heraus. Wut brodelte in mir und brachte meine Ohren zum Rauschen.>>Wir sind stundenlang unterwegs gewesen ohne Nahrung, Trinken oder gar den lang ersehnten Schlaf. Ich schwöre, wenn sie uns jetzt nicht sofort in ihr bescheuerte Reich lassen, dann werde ich sie eigen Händig in ein Kopfkissen verwandeln.<< keifte ich den weißblonden Kommandant an und war erstaunt was Wut und Erschöpftheit so alles anrichten kann.
>>Und wer sind sie? <<
Ich musterte den Fremden vor mir misstrauisch und schweifte zum Prinz, der eine Antwort gab.>> Das ist Clair, Haldir. <<
>>Aragorn! Diese Wälder sind gefährlich. Wir sollten
umkehren!<<schlug Gimli vor.
>>Ihr habt das Reich der Herrin des Waldes betreten. Ihr könnt nicht umkehren. Kommt, sie erwartet euch.<<erklärte Haldir.
Geht doch!
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Etwas Böses lauert im Dunkeln Teil 1
FanfictionKann man jemanden lieben, den man gleichzeitig hasst? Die Vergangenheit holt Clair immer wieder ein. Schreckliche Erinnerung an Tod und Verlust quälen ihren Geist. Trotz all diesem Leid muss sie sich den Gefahren von Mittelerde stellen. Mit neuen F...