trust issues - jaeyong

28 • friends

Gelächter füllte Marks Zimmer, als wir uns inzwischen gar nicht mehr einbekamen und gebannt auf den großen Bildschirm vor uns starrten. Mark und Haechan hatten auf der Couch Platz genommen, während Jaehyun und ich an diese angelehnt auf dem Boden saßen.

„Yah! Wer hat mich hier wieder abgeschossen, ich bin auf dem letzten Platz!" jammerte ich und Haechan lachte frech auf. „Du bist ohnehin schon langsam, fährst du überhaupt vorwärts?" setzte Mark noch einen drauf und wir mussten noch mehr lachen.

„Das ist nicht mal meine Schuld, ich werde hier die ganze Zeit von Jaehyun behindert!" protestierte ich und drehte meinen Kopf kurz zu dem Angesprochenen hinter mir, zwischen dessen Beinen ich gerade saß.

„Ach, quatsch" grinste Jaehyun unwissend, und als ich meinen Blick gerade wieder auf den Fernseher richtete um meine Platzierung zu retten, griff er mir erneut in die Hüften, sodass ich wieder aufzucken musste.

„Yah, das kriegst du zurück!"

„Trau dich doch." raunte der Braunhaarige leise neben meinem Ohr, sodass nur ich seine Worte hören konnte und ich biss mir auf die Zunge. „Na warte" grinste ich, als Jaehyun aufs Ziel zusteuerte und verdeckte ihm nebenbei mit einer Hand die Sicht. „Yah, jetzt werd nicht frech!" rief Jaehyun lachend und es entstand ein kurzes Gerangel zwischen uns, welches er irgendwann gewann, als er beide Arme fest um mich schlang, sodass ich nichts mehr gegen ihn ausrichten konnte.

Während Jaehyun also schließlich als erster ins Ziel fuhr, kamen mir vor Lachen schon fast die Tränen und auch Mark und Haechan waren völlig fertig, als wir nacheinander die Runde beendeten.

"Meine Güte, das war wieder ein einziger Kampf" stieß Haechan kichernd aus und wir legten ihm zustimmend die Controller beiseite. Erschöpft ließ ich mich gegen Jaehyuns Brust fallen, welcher wieder einmal seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte und zu Mark sah, der sich gerade vor uns auf dem Fußboden niederließ.

"Also, du wolltest unsere Hilfe?"

"Richtig, was machen wir nächstes Wochenende? Ich weiß einfach nicht, ob es sich lohnen würde, da groß zu feiern" seufzte Mark und nippte an seinem Bier.

"Na klar, du hast Geburtstag! Irgendwas müssen wir starten" brachte ich ein und die anderen beiden nickten zustimmend. "Vielleicht 'ne Hausparty?" murmelte Mark überlegend und Haechan legte den Kopf schief. "Ich kann dir versichern, dass die anderen absolut drauf abgehen würden, aber du weißt nie wen manche Leute dann zusätzlich mitschleppen, am Ende kommen noch unerwünschte Gäste dazu"

"Oh Gott, wehe ich muss Jooheon oder Eunji nochmal auf einer Party sehen, dass endet nicht gut" stöhnte ich genervt und Mark musste lachen: "Meinst du es kann noch schlimmer enden als dass du fast überfahren wirst wie beim letzten Mal?"

Das Beben des Brustkorbs von Jaehyun hinter mir deutete sein Lachen hin: „Also nochmal kann ich es mir nicht leisten, dich von der Straße zu schubsen damit du überlebst" - "Oh man, die Nacht war wirklich der blanke Horror" grinste ich halb verzweifelt bei den Erinnerungen an das gewaltige Drama damals, als Jaehyun nur ein verwundertes "Yah" von sich gab.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und hatte dabei die geringe Distanz zwischen unseren Gesichtern leicht unterschätzt - Jaehyuns spielerisches Lächeln begegnete mir direkt nur einige Centimeter entfernt mit den bloßen Worten "Am Ende war es doch.. ganz nett. Und sonst würden wir jetzt vielleicht nicht gemeinsam hier sitzen" und ich konnte ihn für einen Moment nur verträumt anstarren.

Bis jetzt noch schafften es manche seiner Sätze - gemeinsam mit diesem tiefdunklen Augen - mich völlig aus dem Konzept zu bringen und alles andere im Raum auszublenden. Gott, was war das mittlerweile zwischen uns? Wieso sagte er diese Dinge? Wusste er nicht, was er mit mir-

"Hey, Tae." ertappte er mich leise beim Starren und stupste meine Nase plötzlich mit seiner eigenen an, sodass ich heftig zusammenzuckte und realisierte, dass Mark und Haechan immer noch im selben Raum waren.

Mit hochrotem Kopf wirbelte ich also herum und blickte in zwei verdächtig dreinblickende Gesichter. „S-So, wo waren wir?" - „Beim gleichen Ausgangsproblem wie am Anfang" seufzte Mark immer noch leicht verzweifelt.

„Hmm.. Wieso machst du nicht einfach nen entspannten Abend nur mit der Gruppe? Einfach um die Häuser ziehen, paar Bars abklappern?" warf Jaehyun schließlich ein.

Den Vorschlag bedenkend zog Mark die Augenbrauen zusammen und nickte langsam.

„Finde ich gut! Wir machen was um deinen Tag zu feiern aber halten's trotzdem im kleinen Kreis" stimmte Haechan ihm zu und ich nickte.

„..und es wäre kein allzu großes Ding" sprach Mark, „Das klingt gut!"

„Also dann, abgemacht?" fragte ich noch einmal vergewissernd und die anderen stimmten zu. „Nächste Woche Samstag steht, dann schreibe ich gleich in die Gruppe damit der Rest Bescheid weiß" verkündete Mark und klatschte in die Hände und löste sich aus seiner Sitzposition.

„Äh, aber Tae, lass uns vorher nochmal kurz nach unten gehen, paar Snacks aus der Küche mitbringen" Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, sah nach oben zu Mark, welcher bereits aufstand und mich erwartungsvoll ansah.

„Aber die kannst du doch auch alleine.." - „Ich glaube wir müssen uns da aber mal beraten," er hustete verdächtig, „also, wegen der Chipssorten"

Oh Gott.

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„Hab ich dir schon mal gesagt, was für ein schlechter Lügner du bist?" stöhnte ich genervt, als Mark die Küchentür hinter sich schloss.

„Mehr als oft genug. Pass auf, ich weiß, ich habe dir versprochen, nicht wieder damit anzufangen, aber du lässt mir keine Wahl. Du hast mich damals angelogen, oder?" er beäugte mich kritisch und stützte sich mit den Armen über einem der Stühle am kleinen Esstisch ab.

Ertappt zog ich die Augenbrauen zusammen und verschränkte meine Arme. „W-Was meinst du.." - „Bei eurem Treffen.. es ist was passiert, hm? Und seitdem, seitdem auch. Zwischen euch." Ich senkte meinen Kopf und hob ihn dann wieder, in der Luft nach möglichen Antworten suchend.

Mark seufzte, „Tae, das sieht jeder Blinde. Und ich erst recht. Wie ihr da sitzt, wie miteinander redet.. Irgendwas ist hier definitiv nicht mehr, wie es zuvor war."

Stille.

„Du hast Recht."

Und schließlich begann ich, Mark von allem zu erzählen. Von allem, was sich seit unserem Treffen zwischen Jaehyuns und mir verändert hatte und wie er mir den Kopf verdreht hatte, sodass ich inzwischen gar nicht mehr wusste wo oben und unten war.

Natürlich nur die Kurzfassung, Jaehyun und Haechan waren immer noch oben und sollten nicht misstrauisch werden.

„Ich bin froh, dass du inzwischen dein Interesse für ihn zumindest nicht mehr abstreitest und verteufelst, man hat es dir aber trotzdem schon vor langem angesehen." grinste Mark leicht, als er sich mit Chipstüten bewaffnete und mir eine herüberwarf.

Ich spürte die Hitze in meinen Wangen. „Y-Yah, es ist nicht so einfach, okay? Ich weiß nicht mal, was ich genau will. Vielleicht wird es einfach so zwischen uns bleiben, wie es jetzt ist.." seufzte ich schließlich und Mark ging bereits aus der Küche, unwissend mit den Schultern zuckend.

„Du weißt nie, was die Zukunft mit sich bringt.. Erst recht, wenn vielleicht ein bisschen Alkohol im Spiel ist, hm?" grinste er und deutete bereits auf nächstes Wochenende hin, während ich nur versuchte, nicht noch mehr zu erröten als ohnehin schon.

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