25 • good for you

494 41 7
                                    

"Ich-" setzte ich an, brachte jedoch zunächst kein sinnvolles Wort heraus. Mein Kopf war wie leergefegt und jetzt steckte ich wohl wirklich in der Klemme.

Das, was ich zu Mark gesagt hatte, war einfach eine Notlösung gewesen, die aus mir herausgeplatzt war.

Ich hatte etwas gespürt.
Und wie ich das getan hatte, doch gerade war es zu viel, was in meinem Kopf und in meinem Herzen vorging, das gar nicht mehr aufhörte zu rasen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Jaehyun stand vor mir, mitten im Gang und wartete seit einigen Sekunden mit kaltem Blick auf eine Antwort, die ich ihm einfach nicht geben konnte.

"I-Ich kann das jetzt nicht, ich muss zum nächsten Kurs" plapperte ich schnell und wollte einfach an ihm vorbeiflüchten, doch Jaehyun ergriff plötzlich mein Handgelenk und hielt mich auf halbem Weg auf.

"Geh mir nicht aus dem Weg, Taeyong. Hör auf, wegzulaufen, so wie du es immer tust."

Es lag so viel Dunkles in seiner Stimme und ich musste schlucken, als er mich eindringlich musterte.

Hatten ihm meine Worte zu Mark über unser Treffen wirklich so zugesetzt?

War ihm wirklich so wichtig, was ich über uns dachte?

"Ich will bloß wissen, ob nur ich allein das alles am Samstag bei dir so empfunden habe, das.. glaube ich nämlich nicht." meinte Jaehyun und lockerte seinen Griff um mein Handgelenk schließlich, ehe seine Finger weiter hinunterrutschten und mit meinen in Berührung kamen.

Ich atmete bei dem plötzlichen Kontakt unserer Hände leicht ein und hatte das Gefühl, dem Blick des Braunhaarigen nicht weiter standhalten zu können.

"Ich will es aber von dir hören."

Meine Augen weiteten sich etwas und ich schluckte.

Ich konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen. Ich hatte sie mir doch selbst kaum eingestanden, es war so falsch, dass ich begann, mich so wohl bei ihm zu fühlen.

Ich konnte nicht damit umgehen. Ich konnte nicht mit diesem andauernden Herzklopfen umgehen, nicht mit dieser Nervosität und diesen verdammten Gefühlen, die in letzter Zeit immer wieder in mir hochkochten, wenn Jaehyun mich ansah.

Ich wollte das nicht.
Ich wollte einfach nicht zu meinem Verhalten von Samstag stehen, zu meinem Schwächemoment in seinen Armen.

Ich wollte ihm sagen, dass ich den Abend nicht wie er empfunden hatte.

Doch langsam wurde ich einfach nur verzweifelt.

"Scheiße, Jaehyun, i-ich weiß es doch auch nicht," entkam es mir mit zitternder Stimme, "Es passiert grade so viel, e-es ist so vieles los in meinen Gedanken, ich weiß einfach nicht mehr weiter!"

Der Jüngere schwieg und ließ mich reden, während das Chaos nur so aus mir heraussprudelte.

"Du hast so vieles wieder aufgewirbelt, was ich solange nicht mehr gefühlt und auch nie wieder gewollt habe, u-und ich weiß nicht einmal, ob ich es jetzt will und- Ugh, es ist einfach so verdammt schwer!"

Ich wendete meinen Blick von Jaehyuns Augen ab, als ich spürte, wie meine Sicht leicht verschwamm und mir die Tränen leicht in die Augen stiegen.

"Was genau ist schwer?" fragte Jaehyun leise und entfernte seine Hand nicht aus meiner.

"Es ist so schwer, die ganze Zeit zu versuchen, standhaft zu bleiben und, k-keine Ahnung, Mark einzureden, dass da nichts ist und nichts sein darf, obwohl m-man selbst merkt, dass man.. das alles.. n-nicht einmal ernst meint."

trust issues - jaeyongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt