17 • deep talk

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XXL emotional jaeyong talk ist heute finally angesagt :')
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Schweigend bogen Jaehyun und ich in meine Straße ein. Ich wusste nicht, wie lange wir noch dort an der Hauptstraße gesessen hatten, doch der Junge war mir nicht von der Seite gewichen, bis ich irgendwann tatsächlich aufgehört hatte zu weinen. Er hatte mich leise gefragt, ob ich nachhause wollte. Ich hatte bloß genickt und wir traten den Heimweg an, auf dem Jaehyun mich begleitete, als sei es selbstverständlich für ihn.

Er stellte mir keine einzige Frage, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Die Stille war angenehm, alles, was zu hören war, waren unsere synchronen Schritte auf dem Gehweg.
Auch ich hatte, seitdem er mich von der Fahrspur gezogen hatte, noch kein einziges Wort gesagt, obwohl die Gedanken in meinem Kopf so laut und unzählig waren.

Die Situation war so chaotisch, es war so viel passiert an diesem Abend. Alles war so ungewohnt, vor allem zwischen Jaehyun und mir.
Nach wochenlanger Ignoranz und Abneigung waren wir vorhin an einem Punkt, an dem wir uns plötzlich eng umarmten, sodass alleine unser jetziges Verhältnis schon hunderte Fragen in mir aufwarf.

Ich hatte einfach angefangen, hemmungslos vor ihm zu weinen und ihm genau die Schwächen von mir zu offenbaren, die ich zuvor in unseren Streits immer geleugnet hatte.

Es war mir unangenehm, plötzlich keine Barriere mehr vor ihm zu haben, da er nun alles von Eunji gehört und von mir gesehen hatte, er wusste, dass ich nicht die starke Person war, die ich allen sonst vormachte. Es gab für mich nichts mehr zu leugnen, nichts mehr zu verstecken und das machte mich unsicher. Es war mir peinlich.

Ich verlangsamte meine Schritte, als ich im schwachen Licht der Straßenlaternen unser Haus erblickte und gab Jaehyun somit das Signal, dass wir da waren. Wir betraten das Grundstück und blieben kurz vor den Treppenstufen stehen, die zur Haustür führten.

Ich sah, wie Jaehyun sich stumm zu mir umdrehte, als auch ich meinen Blick zögernd zu ihm wand, sodass unsere Augen sich nach längerer Zeit endlich wieder trafen.

Ich versuchte, seinem warmen Blick standzuhalten, der mich wieder an die Situation an der Hauptstraße erinnerte, wo er mich genauso angesehen hatte. So sicher. 

Er hatte mir so eine Sicherheit gegeben, und nun hatte ich Angst davor, mich nicht mehr sicher zu fühlen, wenn er ging. Nicht mehr sicher vor meinen eigenen Gedanken, meinen Ängsten, was bald passieren würde, nach dem was auf der Party verbreitet wurde, nach dem was zwischen Jaehyun und mir passiert war.

Ich wollte nicht, dass er jetzt ging. Selbst, wenn es Jung Jaehyun war, von dem ich noch bis gestern nichts mehr wissen wollte.

"Also dann.." begann mein Gegenüber, sah kurz zu Boden und fuhr sich währenddessen durch seine hellbraunen, vollen Haare.

Ich wollte nicht alleine sein.

Er schien eine Weile zu überlegen, was er sagen sollte, während ich gar nichts herausbringen konnte.
Meine Hände spielten miteinander und ich sah zur Seite. Ich war so durcheinander. Ich wollte, dass er blieb, doch was wollte ich tun, wenn er es tat? Alles schien so merkwürdig.

"Schlaf schön, und ruh dich.. genug aus" unsere Blicke trafen sich erneut und er lächelte leicht, drehte sich bereits um und wollte zu einem "Gute Nacht" ansetzen, doch ich brachte mich endlich dazu, den Mund aufzubekommen.

"J-Jaehyun, bitte-" hielt ich ihn etwas lauter auf, meine Stimme hörte sich rauer und besorgter an, als ich erwartet hatte. Der Angesprochene drehte sich verwundert um, vermutlich hätte er nicht gedacht, dass ich heute noch sprechen oder ihn gar aufhalten würde.

trust issues - jaeyongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt