trust issues - jaeyong

22 • date?

Ich stieß ein recht verzweifeltes Seufzen aus, als ich mich im Spiegel betrachtete und an meinem schwarzen T-Shirt zupfte, welches locker über der löchrigen Jeans lag.

"S-So lassen oder in die Hose stecken?" fragte ich unentschlossen, nachdem ich mich zu Mark umgedreht hatte, der es sich auf meinem Bett bequem gemacht hatte.

"Stecks rein, sieht mit dem Gürtel besser aus." Der Jüngere machte sich keine Mühe, sein Grinsen zu verstecken, als ich mich augenrollend wieder zum Spiegel drehte und seinen Ratschlag befolgte.

"Ich werde dich einfach ignorieren.." - "Ich find's nur niedlich wieviele Gedanken du dir machst, obwohl Jaehyun und überhaupt das alles hier ja soo unbedeutend für dich ist" schmunzelte Mark unscheinbar und ich schnaubte.

"Ich will halt nur nicht scheiße aussehen, wenn ich mich mit Jaehyun treffe" protestierte ich und wuschelte meine Haare zurecht, "Und das tue ich auch nur, damit du endlich aufhörst rumzunerven!" - "Yep, schon klar"

Ich konnte es nach drei Tagen immer noch nicht wirklich fassen, doch heute war Freitag und ich würde mich in einer halben Stunde tatsächlich mit Jaehyun treffen.

In der Cafeteria hatte ich tatsächlich einen Moment lang gezögert und war kurz davor, Jaehyun mit irgendeiner Ausrede abzuweisen, da mich die Angst vor Neuem und Ungewohntem zu sehr gepackt hatte.

Doch als ich gerade den Mund öffnen wollte, traf meine Sicht auf Jaehyuns erwartungsvollen Welpenblick, dessen braune Augen mich gerade zu hoffnungsvoll anfunkelten.

Und in dieser Sekunde konnte ich es plötzlich nicht mehr übers Herz bringen, etwas zu sagen, was den Jungen vor mir in Enttäuschung versetzen könnte.

Dafür mochte ich es bereits zu sehr, ihn mit diesem sanften Lächeln zu sehen.
Außerdem würde mir Mark vermutlich den Kopf abreißen, hätte er von dieser Möglichkeit erfahren.

"Ähm, j-ja. In Ordnung, also- gerne.." teilte ich Jaehyun schüchtern mit und sofort wurde sein Lächeln zu einem breiten Grinsen, während ihm die Freude eindeutig ablesbar war.

"Wirklich? Das-Das freut mich echt!"

Mein Herz machte einen Satz, als ich realisierte, dass allein ich gerade der Grund dafür war, dass er so lächelte.
Warum auch immer es so war.

Wir hatten uns also für heute Nachmittag in der Innenstadt verabredet.
Ich war bereits vor einigen Stunden mit Mark von der Schule nachhause gekommen. Mein Kumpel bestand darauf, mich noch bis in die Stadt zu begleiten, um sicherzugehen, dass ich ihn nicht verarschte und mich wirklich mit Jaehyun traf.

Eomma hatte heute Mittag bereits angekündigt, dass sie nach der Arbeit eine Freundin besuchen und auch bei dieser übernachten würde.

Wir hatten somit sturmfrei und meine Mutter bekam zum Glück nichts von meinem ständigen Jammern mit. Doch nach einer Weile setzte Mark dem ein Ende.

"Jetzt hör doch endlich auf, rumzumeckern, du siehst gut aus! Jaehyun würde dich wahrscheinlich auch mit Herzaugen anstarren, wenn du dort in Schlafklamotten aufkreuzt, also komm, du musst los zu deinem Date!" - "D-Das ist kein-" - "Klappe jetzt!"

Mit glühenden Wangen schnappte ich nur noch schnell nach meiner Jeansjacke, ehe ich schon von Mark durch den Türrahmen geschoben wurde, damit wir uns auf den Weg machen konnten.

Wie war ich bloß in dieser Situation gelandet?

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Ich schluckte schwer, als ich nach dem Abschied von Mark um eine Ecke der Fußgängerzone bog und schon nach kurzer Zeit Jaehyun erblickte, der lässig auf einer Bank saß und sich in der Gegend umsah.